Aachen - Donnerstag, 8. Juli 2021, 11:00 Uhr.
Am kommenden Dienstag wird am Amtsgericht Kerpen der Vorwurf der Untreue gegen den Aachener Weihbischof Johannes Bündgens verhandelt. Bündgens soll von einer dementen Bekannten insgesamt 143.000 Euro veruntreut haben, berichtete die KNA am Mittwoch.
Die Verhandlung sollte ursprünglich schon 2020 stattfinden, wurde wegen einer Erkrankung von Bündgens um etwa acht Monate verschoben. Der Aachener Weihbischof war zum damaligen Zeitpunkt nicht verhandlungsfähig.
Wie die KNA weiter berichtete, wurde Bündgens im Oktober 2019 von der Staatsanwaltschaft angeklagt. Der Bischof soll Geld von einer älteren Frau aus Kerpen erhalten haben, die möglicherweise nicht mehr geschäftsfähig war und im vergangenen Sommer verstorben ist.
Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung hatte die Frau dem Weihbischof 2016 eine Vollmacht für mehrere ihrer Konten erteilt. In vier Tranchen soll er sich Geld auf sein Konto überwiesen und davon 2018 ein Haus im Aachener Süden gekauft haben.
Als Gegenleistung habe der Geistliche der Frau lebenslanges Wohnrecht eingeräumt. Im Grundbuch wurde dies allerdings nicht vermerkt, weil sich der Gesundheitszustand der Bekannten verschlechtert habe. Nach Angaben des Amtsgerichtes habe Bündgens der Frau das Geld komplett zurückgezahlt.
Wie die KNA am Mittwoch meldete, hat das Amtsgericht zu einem zweiten Verfahren gegen Bündgens zunächst keine weiteren Informationen herausgegeben. Darin soll geklärt werden, ob der Weihbischof der rechtmäßige Erbe der Seniorin ist.
Wegen der Strafermittlungen lässt Bündgens momentan alle Ämter ruhen. Seit 2006 ist er Weihbischof im Bistum Aachen sowie Bischofsvikar für die Caritas.
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