Wer die 35 neuen Heiligen sind, und was wir von ihnen lernen können (Bericht & Video)

Nur wer Gottes Vergebung sucht, wird zu dessen Feier der Liebe zugelassen, mahnt Papst Franziskus auf dem Petersplatz

Papst Franziskus bei der Heiligsprechung am 15. Oktober 2017
CNA / Daniel Ibanez

Unter einem goldenen Herbsthimmel hat Papst Franziskus am heutigen Sonntag auf dem Petersplatz im Vatikan zwei Priester zu Heiligen der Kirche erklärt, und 33 Märtyrer zur Ehre der Altäre erhoben – darunter drei aztekische Kinder.

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Drei aztekische Kinder als Schutzpatrone 

Bei den 33 neuen Blutzeugen handelt es sich einmal um drei aztekische Kinder, und dann um 30 katholische Christen, die am 16. Juli 1645 im heutigen Brasilien von Calvinisten ermordet wurden. Sie wurden in ihrer Kirche getötet, als der Priester Andre de Soveral gerade die heilige Messe feierte.

Die drei aztekischen Buben, Cristóbal, Antiono und Juan – also Christoph, Anton und Johannes – lebten in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Sie bekehrten sich zum christlichen Glauben und starben dafür: Sie wurden von ungläubigen Eingeborenen wegen ihrer Religion getötet. Heute sind sie die Schutzpatrone der Kinder Mexikos.

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Pater Faustino und Bruder Angelo

Der heilige Pater Faustino Miguez Gonzalez (1831–1925) war ein spanischer Wissenschaftler, der Bücher schrieb, forscht, und – wie viele Berufene aus dem Orden der Piaristen – als Lehrer wirkte. Der Priester gründete auch eine Schwestern-Kongregation. Er starb mit 94 Jahren.

Der heilige Pater Angelo d'Acri (1669–1739) war ein italienischer Kapuziner. Als Missionar bekehrte der Priester und spätere Ordensprovinzial in Kalabrien viele Menschen zu Gott durch seine Predigten. Wie sein Ordensbruder Pater Pio soll Pater Angelo die Fähigkeit zur Bilokation gehabt haben. Sein unverwester Leichnam ist in der Basilika von Acri seit 1898 zu sehen.

Papst Franziskus hatte für alle heute heiliggesprochenen auf den Nachweis eines Wunders verzichtet.

Die Einladung Gottes ablehnen

In seiner Predigt verwies der Pontifex auf die Lesung zum Tage aus dem Matthäusevangelium, in welcher Jesus das Reich Gottes mit einer Einladung zu einem königlichen Hochzeitsfest vergleicht (Mt 22,1-14), das viele abschlagen, und dafür sterben müssen, andere jedoch daraufhin eingeladen werden und teilnehmen.

"Der Herr sehnt sich nach uns, er sucht uns auf und lädt uns ein", so Franziskus.

"Wir können uns fragen, ob wir wenigstens einmal am Tag dem Herrn unsere Liebe zu ihm bekennen; ob wir uns unter den vielen Worten erinnern, ihm jeden Tag zu sagen: "Ich liebe dich Herr. Du bist mein Leben".

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Das Evangelium frage uns also, auf welcher Seite wir stehen, so der Papst.

"Auf der Seite des Ich oder auf der Seite Gottes? Denn Gott ist das Gegenteil des Egoismus, des Selbstbezugs."

Es genüge in der Tat nicht, einmal auf die Einladung zu antworten, "ja" zu sagen, betonte Franziskus. Man müsse auch den Glauben täglich leben., "mit dem rechten Gewand bekleidet zu sein, es bedarf der Gewohnheit", so der Papst wörtlich.

"Uns tut es not, uns jeden Tag mit seiner Liebe zu bekleiden, jeden Tag unsere Entscheidung für Gott zu erneuern. Die heute Heiliggespochenen, vor allem die vielen Märtyrer, zeigen diesen Weg auf. Sie haben nicht nur mit Worten und für eine Weile "Ja" zur Liebe gesagt, sondern mit dem Leben und bis zum Ende".

Wer auf Gott zugehen wolle, so wie diese Märtyrer und Heiligen, der müssen in den erwähnten Hochzeitssaal eintreten, "um die Vergebung des Herrn zu  empfangen: Dies ist der  entscheidende Schritt". Nur wer also Vergebung von Gott erbitte – durch die Reue, Umkehr und ewa die Lossprechung in der Beichte – kann auch mit dem Herrn feiern.

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