Rom - Donnerstag, 11. Januar 2018, 9:25 Uhr.
Es ist über zehn Jahre her: Joseph Prever suchte verzweifelt im Internet nach irgendetwas, dass ihm weiterhelfen würde. Er war schwul, katholisch, und verwirrt. Ressourcen für jemanden, der mit seiner Homosexualität ringt und dem Anliegen, der Lehre der Kirche treu zu bleiben, gab es wenige.
Seitdem hat sich einiges geändert. Katholiken mit gleichgeschlechtlichen Neigungen haben eine stärkere, oft vielfältige Stimme in der Kirche gefunden.
Wer die Worte "gay Catholic" in der Suchmaschine Google eingibt, findet unter den ersten Links Joseph Prevers "gay catholic blog", auf dem er unter dem Pseudonym Steve Gershom schreibt.
Offen schreibt der Mittdreissiger über sein Streben nach der Tugend der Keuschheit, gleichgeschlechtliche Attraktion, aber auch Batman, Football und Lyrik.
Im ersten Teil des zweiteiligen Interviews mit CNA – in deutscher Übersetzung erschien der erste Teil ursprünglich am 29. Juni 2017 – spricht er über seinen Weg. (Den Link zum zweiten Teil finden Sie am Ende des Artikels.)
Kannst Du Dich und Deinen Blog kurz vorstellen?
Ich bin Joe Prever. Pseudonym habe ich als Steve Gershom gebloggt. Das mache ich jetzt schon seit ein paar Jahren. Der Blog geht darüber, wie es ist, ein schwuler Katholik zu sein – ein schwuler Katholik, der natürlich zölibatär ist – und ich sage "natürlich", weil aus meiner Sicht, dass die einzige Möglichkeit zu sein scheint, wenn Du sowohl schwul also auch katholisch sein willst. Auf dem Blog versuche ich abstrakte Diskurse über Spiritualität und Sexualität zu vermeiden, und tendiere eher zur gelebten Erfahrung: das betrachte ich als meine Nische.
Warum hast Du angefangen, ein Blog zu führen?
Ehrlich gesagt erinnere ich mich nicht mehr ganz an den Gedankengang, der mich dazu geführt hat. Aber ich erinnere mich daran, dass ich mir zu einem gewissen Zeitpunkt wünschte, dass jemand so bloggen würde. Heutzutage gibt es eine Menge Leute in dieser Situation, die bloggen, und das ist wirklich großartig. Es scheint in den vergangenen Jahren regelrecht explodiert zu sein. Meine Freunde und ich scherzen gerne, dass es eine schwule Katholische Renaissance gibt, oder eine schwule Christliche Renaissance, und wir sind stolz darauf, an der vordersten Front dabei zu sein – oder zumindest sagen wir uns, dass wir uns an vorderster Front befinden.
Haben die anderen Leute Dein Blog gelesen, bevor sie ihre eigenen starteten?
Einige von ihnen, ja. In der Tat haben mir ein paar gesagt, dass mein Beispiel Teil der Inspiration war, selber zu schreiben. Da bin ich sehr stolz darauf.
Das ist schon einige Jahre her. Sogar damals gab es schon eine gute Zahl an Ressourcen, zumindest insofern ein paar Leute darübergeschrieben haben. Man konnte online verschiedene Zeugnisse finden, wenn man nur lang genug suchte, aber das waren sehr wenig Leute, die so von Tag zu Tag schrieben: "So ist es, so gehst Du damit um", usw.
Und so hast Du Dich entschlossen, diese Ressource zu werden?
Ja. Denn damals spürte ich zum ersten Mal, dass die Dinge zu managen waren. Ich denke da zurück an einen ganz bestimmten Zeitpunkt, als ich mit 18 oder 19 Jahren im College war, und mich durch solche Sachen googelte, einfach um zu schauen, ob es da draußen jemanden gibt, mit dem ich mit identifizieren konnte, und der aus seiner Erfahrung helfen konnte, und in der Tat fand ich ein paar Sachen. Ich erinnerte mich daran, wie gut das tat, das zu finden. Das wollte ich weitergeben.
Einige Jahre lang hast Du pseudonym gebloggt. Dann hattest Du Dein "Coming Out", sozusagen, im Sommer 2014. Wie kam es zu dieser Entscheidung?
Das war eine dieser Entscheidungen, bei denen Du merkst, dass Du sie eigentlich schon gefällt hast, wenn Du Dich dazu entscheidest – wenn Du weißt, was ich meine. Es war eine schwierige Entscheidung insofern ich immer gesagt hatte, dass man nicht groß öffentlich damit sich identifizieren sollte, schwul zu sein, denn das geht niemanden etwas an und ich spürte, dass es dieser Idee mehr Legitimität verleiht, dass schwul zu sein so eine einzige Art ist, Dich selbst zu identifizieren: Der Meinung bin ich ehrlich gesagt immer noch – ein wenig [lacht].
Es ist schwer zu beschreiben: Ich glaube nicht, dass schwul zu sein so wesentlich dafür ist, wie man sich identifiziert, wie sagen wir mal, männlich zu sein, oder katholisch zu sein, oder ein Mensch zu sein. Ich denke, meine Position ist: Wenn die kulturelle Stimmung anders wäre, als sie nun ist, dann weiß ich nicht, ob ich an die Öffentlichkeit gegangen wäre.
Der wahre Grund, warum ich es getan habe, ist, dass der Blog, und das Gespräch über diese Themen allgemein, und die kulturelle Debatte generell, die gerade stattfindet – all diese Dinge sind ein so großer Teil meines Lebens geworden...da ging es nicht um Ehrlichkeit. Es ist nur so, dass, wenn etwas so sehr ein Teil Deines Lebens ist, dann Fragen Dich die Leute: "Was machst Du so?" oder "Was läuft bei Dir?" und ich kam mir ziemlich peinlich dabei vor, zu sagen: "Ach weißt Du, Computer programmieren. Filme schauen. Abhängen und so."
Also, ehrlich gesagt, war es größtenteils eine Frage der Eitelkeit. Wie in der Szene bei Batman Begins wo Bruce Wayne so sein "Ich bin ein reicher Playboy"-Ding macht, und er badet in Springbrunnen, und kauft Hotels und so weiter, und Katie Holms Rolle ist total sauer auf ihn, weil er so ein Prasser ist [lacht]. Und ich wollte öffentlich Batman sein: aus reinen Gründen der Eitelkeit. Ich wollte, dass alle wissen, wie toll ich bin.
Es fällt mir gerade schwer, nicht loszulachen...
Nun, es ist einfach die Wahrheit. Und klar gibt es auch andere Gründe, ich wollte zum Beispiel öffentlich Zeugnis ablegen und so weiter, aber ich habe den Verdacht, dass es vor allem aus Eitelkeit geschieht.
Wie waren die Reaktionen auf Dein "Coming Out"? Als Menschen Dich mit jenem schwulen Typen identifizierten, der diesen Blog schreibt?
Am Tag, an dem ich mich öffentlich outete, kamen einfach stapelweise Kommentare und Mails und Nachrichten. Die meisten von Leuten, die ich nicht kannte, außer den SMS natürlich, aber ein Großteil dieser kam von Leuten, die mich seit langem kennen und die mir nur sagen wollten, wie glücklich sie waren, dass ich das getan habe und wie stolz sie waren auf mich, dass ich öffentlich dafür einstehe und für wie mutig sie mich hielten und geehrt, mit mir befreundet zu sein, und all so ein Zeug. Mit anderen Worten: Mir fällt kein einziger Freund ein, kein einziges Familienmitglied oder Bekanntschaft, die mich bei der Enthüllung nicht unterstützt hätten.
Ich glaube ich hätte ganz und gar andere Reaktionen bekommen, wenn ich nicht zölibatär leben würde. Wenn ich negatives Feedback bekomme, was ich gelegentlich von Leuten bekomme, die nicht mit der Lehre der Kirche einverstanden sind, dann heißt es, ich würde zu einem Aushängeschild gemacht, oder dass ich instrumentalisiert würde – so als wären konservativen Christen super glücklich, wenn sie jemanden haben, auf den sie zeigen können und sagen: "Schau, da ist einer, der unserer Meinung ist".
Glaubst Du, dass man Dir vorwirft, ein "Aushängeschild" zu sein, liegt daran, dass sich Leute über Deinen zölibatären Lebensstil ärgern?
Das ist eine interessante Frage. Ich glaube, manche Leute ärgern sich für mich über das, was sie für eine Art "Stockholmsyndrom" halten, und ich habe diesen Begriff tatsächlich mehr als ein- oder zweimal schon in Bezug auf meine Person hören müssen. Leute sehen, dass ich die Lehre der Kirche über die Ehe und Sexualität verteidige, und halten mich dann für jemanden, dem so lange beigebracht wurde, seine eigene Natur zu unterdrücken, dass er tatsächlich glaubt, was man ihm über seine Person gesagt hat – so sehen die das.
Und wie ist es wirklich?
Ich kann mich nicht selbst zusammenfassen, aber der Punkt ist: Wenn die Leute, die mich beschuldigen, ein "Aushängeschild" zu sein oder an "Stockholmsyndrom" zu leiden, nur einmal lesen würden, was ich schreibe, dann würden sie sehen, dass ich erstens nicht einfach akzeptiere, was man mir über Sexualität so alles erzählt, aber es immer auf meine eigene Erfahrung beziehe. Und zweitens gebe ich sehr offen die Schwierigkeiten zu, die das Leben, dass ich führe, mit sich bringt, und ich tue nicht so, als gebe es diese nicht. Und ich glaube kaum, dass ich das eine oder das andere tun würde, wenn ich an einem "Stockholm-Syndrom" leiden würde.
Du verwendest den Begriff "schwul" [im Original: gay, Anm.d.R.] auf Deinem Blog, und in unserem Gespräch. Wie denkst Du über diesen Begriff, im Gegensatz zu "gleichgeschlechtliche Neigung" oder andere Bezeichnungen?
Das ist eine weitere schwierig Frage, und es ist eine Frage, zu der sich meine Haltung dauernd geändert hat. Ich glaube daher, dass ich da noch nicht einen festen Boden unter meinen Füßen habe.
Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.
Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.
Ich habe schon immer das Wort verwendet. Früher habe ich es beim Schreiben verwendet, aber eher so in meinem Inneren Monolog, und in privaten Gesprächen habe ich dann von "gleichgeschlechtlicher Neigung" gesprochen. Früher habe ich gewitzelt, dass der einzige Grund warum ich das Wort "schwul" verwendet habe war, dass ich so bei Google häufiger erscheine, was nur zum Teil als Witz gemeint ist, denn Du weißt, wenn Du das Werkzeug der Technologie verwendest, um zu Evangelisieren, dann musst Du clever sein, was Google finden wird, und was nicht.
Aber ich denke der Hauptgrund, warum sich das änderte ist, dass ich öffentlicher darüber wurde, denn als ich mich öffentlicher äußerte, hatte ich auch immer mehr Kontakt mit Menschen, die sich selbst als schwul bezeichnen oder die mit gleichgeschlechtlicher Neigung ringen, oder was auch immer. Und dabei habe ich gelernt, dass viele von ihnen feindselig reagieren, wenn man darauf besteht, nicht das Wort "schwul" zu verwenden.
Warum reagieren die feindselig?
Aus mehreren Gründen. Es ist ein wirklich kompliziertes Thema, und ich weiß nicht, wie man gänzlich herausdestilliert, was daran so Anstoß erregend ist. Einmal ist es beleidigend, gesagt zu bekommen, wie Du Dich nennen dürfen sollst. Und in der Tat habe ich in der Regel keine besondere Präferenz, ob ich das Wort "schwul" verwenden soll oder nicht, aber sobald mich jemand deswegen angreift, ist es mir plötzlich wichtig, es tun zu können. Weil ich das als unglaublich anmaßend empfinde.
Das Thema wird schnell sehr politisch. Leute haben dabei das Gefühl, und ich glaube zurecht, dass sie darüber ihr Leben lang gezwungen waren, es für sich zu behalten – und viele waren auch dazu gezwungen, sei es aufgrund tatsächlicher Homophobie bei Menschen, die ihnen am Herzen liegen bzw. mit denen sie verwandt sind, oder weil es einfach so eine Art genereller Brauch ist, dass man über solche Dinge nicht redet. Es gibt da also eine ganze Gruppe von Menschen, denen es ihr Leben lang schon so geht, und dann gibt es Leute die sagen: "Oh, nun jetzt ist es irgendwie ok darüber zu reden, aber pass" bitte auf, dass Du es nicht auf diese oder jene Weise machst." Das ist frustrierend und kommt sehr bevormundend "rüber, denn das kommt von Leuten, die keinerlei Erfahrung haben, wie es ist, schwul zu sein, und die sagen Dir dann, worüber es ok ist zu reden und worüber es nicht ok ist, zu reden, und wie man Du Dich selber nennen darfst, und wie nicht.
Würdest Du in Deine Kritik auch die Kirche mit einbeziehen?
Ich verstehe, warum Sie [die Kirche] es nicht tut. Ich weiß nicht, ob es weiterhin der Fall sein wird. Was das betrifft, empfinde ich keine Verbitterung gegenüber der Kirche insgesamt.
Es ist der Grund, warum ich selber noch keine allzu feste Meinung darüber habe zu dieser Frage – weil das Problem ist, dass weltliche Menschen und Christen zwei unterschiedliche Dinge unter dem Begriff "schwul" verstehen.
Kannst Du das ein wenig mehr ausführen?
Es ist wirklich schwer, das zusammenzufassen. Aber weißt Du, worum es im Kern dabei geht?
Als ich meinem Mitbewohner sagte, dass ich schwul bin, war das erste, was er zu mir sagte: "Du meinst, Du hast gleichgeschlechtliche Neigungen?" Und das war genau die falsche Reaktion, was ich ihm aber nicht vorwerfe. [Lacht] Aber im Kern ging es darum, dass ich ihm diese unglaublich persönliche Sache sagte, und er unterwies mich sofort, von Anfang, darin, wie ich mich dazu vom Gefühl her verhalten sollte.
Nun glaube ich, dass einer der Hauptgründe, warum Christen dazu tendieren, das Wort "schwul" nicht zu mögen damit zu tun hat, dass, wenn ihnen jemand sagt, dass er schwul ist, dann wird damit normalerweise unausgesprochen auch mit impliziert, dass dies ein unveränderbarer Teil ihrer Persönlichkeit sei. Während dagegen viele Christen glauben, dass Homosexualität veränderbar ist. Die unausgesprochene Implikation ist, dass, wenn Du Dich als "schwul" identifizierst, denn bemühst Du Dich wahrscheinlich nicht stark genug, "straight" zu sein. Und ich glaube, dass das der Grund ist, warum es so beleidigend ist, wenn man gesagt bekommt, dass man das Wort schwul nicht verwenden sollte.
Es mag wahr sein, dass Menschen sich zu einem bestimmten Grad verändern können, aber es ist extrem beleidigend anzunehmen, dass der einzige Grund, warum sich jemand nicht verändert hat, ist, dass sie es nicht versucht haben. Und obwohl nur sehr wenig Menschen die Chuzpe hätten, das klar auszudrücken, ist es doch der Glaube, der dahintersteckt.
Was denkst Du sollten wir als Kirche, als christliche Gemeinschaft tun, um Menschen die mit Homosexualität ringen, zu helfen?
Das ist eine wirklich gute Frage! Ich würde erst einmal sagen, dass ich sehr dankbar bin für die Organisation "People Can Change", die genau auf der Idee basiert, dass radikaler Wandel möglich ist, was Homosexualität betrifft. Ich bin denen nicht dankbar, weil die mich "straight gemacht" hätten oder irgend so etwas, sondern weil sie mir den Raum öffneten, denn ich brauchte, um ein paar meiner Probleme anzupacken, von denen viele nicht direkt mit Homosexualität zu tun hatten, aber einfach emotionale Anliegen waren, die der Klärung bedurften.
Ich denke, viele schwule Männer und lesbische Frauen stehen vor emotionalen Herausforderungen, die nicht in Angriff genommen werden, wenn man ihnen einfach sagt, dass alles schon ok sei. Andererseits ist das aber gefährlich, denn es gibt eine Menge Christen, die von Vornherein glauben, dass, wenn jemand homosexuell ist, es automatisch eine Reihe emotionaler Probleme geben, die gelöst werden müssen, und das ist auch nicht immer der Fall. [Lacht] Du siehst, warum die Frage komplex ist!
Wenn aus christlicher Weltsicht Homosexualität "objektiv ungeordnet" ist und homosexuelle Aktivitäten eine Sünde, dann scheint es nur logisch zu sein, aus dieser Sicht anderen Christen helfen zu wollen, die "ungeordnet" sind, "in Ordnung" zu kommen. Siehst Du ein Problem mit so einer Logik?
Ich sehe ein Problem mit der Ausdrucksweise. Da ist ein feiner, aber wichtiger Unterschied zwischen der Aussage, dass jemand eine ungeordnete Neigung hat und der Aussage, dass jemand "ungeordnet" ist.
Die Kirche muss klar sein, was das "Wesen der Homosexualität an sich" betrifft. Aber sie kann nicht entscheiden, ob dies nun etwa eine Geisteskrankheit darstellt. Viele Menschen glauben, dass die Kirche, wenn sie sagt, dass Homosexualität "objektiv ungeordnet" sei, auch eine Geisteskrankheit meint. Aber ich denke, der Katechismus hat es bewusst so ausgedrückt, dass, wie eine sorgfältige Lektüre zeigt, es nicht so verstanden werden muss. Aber man muss ihn sorgfältig lesen.
Die Kirche ändert niemals ihre grundlegenden Prinzipien, aber wenn etwas Neues passiert, dann stellt sich immer die Frage: "Nun, was diktieren die grundlegenden Prinzipien in dieser bestimmten Situation?" Und oft stellt sich heraus, dass diese nicht diktieren, wovon man erst einmal ausging, und dass es eine Zeit dauert, bis man das löst.
Was glaubst Du sind die grundlegenden Prinzipien, die diktieren, was die Kirche über Homosexualität sagt?
Dass Männer Männer sind, und Frauen Frauen, und die beiden nicht das gleiche.
Willst Du das noch etwas weiter ausführen?
Neeeeeeeein. [Lacht]
Nun, was ich dazu denke ist, dass, erstens, Männer und Frauen letzten Endes unterschiedlich sind. Zweitens, dass Eros sich von Freundschaft unterscheidet, und drittens, dass körperliche Handlungen spirituelle Bedeutung haben.
Ich denke, das sind fundamentale Grundsätze, mit denen wir hier arbeiten müssen. Und ich denke, dass dies genau die Dinge sind, über die hier gestritten wird. Ich glaube nicht, dass die Kirche darüber streitet, und ich glaube Sie sollte es auch nicht, denn was mich betrifft, sind diese Dinge absolut wesentlich dafür, was die Kirche über Menschen glaubt. Aber diese Dinge werden in der breiten Gesellschaft viel mehr debattiert.
Was mich betrifft, und die Art, wie ich nicht nur mit dem Thema Homosexualität umgehe, sondern allgemein versuche, den katholischen Glauben zu leben: Ich versuche mein Leben anhand der Prinzipien zu leben, die mir als menschlichem Wesen sinnvoll erscheinen, und mit dem übereinstimmen, was ich über die menschliche Natur weiß, und die Welt über die menschliche Natur herausgefunden hat. Allerdings glaube ich auch, dass, wenn irgendetwas wahr ist, dann ist es christlich: dass jede Wahrheit eine christliche Wahrheit ist, und dass es keine Wahrheit über die menschliche Natur geben kann, die nicht vereinbar ist mit dem, was die Kirche über die menschliche Natur lehrt.
Den zweiten Teil des Interviews lesen Sie hier.
https://twitter.com/CNAdeutsch/status/951849553338224640