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"Erneuerung statt Eigenmächtigkeit!"

Benedikt XVI.

Inmitten der Signaturen dieser Zeit ist es um den "Synodalen Weg" etwas stiller geworden. Ob der November-"Lockdown" Reflexion, Besinnung und Einkehr ermöglicht?

Bischof Dr. Rudolf Voderholzer hat in der Predigt zum Patronatsfest des Bistums am 31. Oktober alle Gläubigen ermuntert, einen Weg der Umkehr zu gehen, und besonders an das Sakrament der Versöhnung erinnert. Bekehrung und Erneuerung gelingen nur auf dem Weg mit, in und durch Christus. Im Bistum Regensburg etwa ist in Corona-Zeiten das ermutigende Motto "Wir lassen nichts ausfallen, wir lassen uns etwas einfallen!" oft genannt worden. Viele Vorschläge, die mit dem Glauben der Kirche in Einklang stehen, können gesammelt, wiederbelebt oder neu verwirklicht werden – vom "Hausgottesdienst" bis zum "Krippenweg". Wer nach Anregungen sucht, möge einfach die Predigt von Bischof Voderholzer nachlesen.

Im Grunde dürften wir auch ruhig etwas ausfallen lassen, im Sinne davon, dass wir auf das verzichten, was nicht zum Wesentlichen gehört oder uns vom Wesentlichen ablenkt, ja abbringt. Würde das auf dem "Synodalen Weg" beherzigt – nicht die Erneuerung von Strukturen, sondern die von Papst Franziskus gewünschte Neuevangelisierung –, so könnte es noch gelingen, dass daraus kein "Säkularer Weg" für die Kirche in Deutschland wird.

Kardinal Joseph Ratzinger hat vor über 30 Jahren anlässlich des Goldenen Priesterjubiläums von Prälat Konrad Miller von Krisen der Nachkonzilszeit und Versuchungen im "Inneren der Kirche" gesprochen. Es schien, als ob das "Konzil der Medien" das "Konzil der Bischöfe" ersetzte und "Erneuerung mit Eigenmächtigkeit" identifizierte, als ob die Kirche "mit unserer eigenen Tüchtigkeit" renoviert oder saniert werden sollte. Die Überzeugung herrschte vor, eine solche Kirche "werde besser sein als die Kirche, die der Herr uns gegeben hat", gestaltet nach den "von uns erfundenen Rezepten": "Eine neue Kirche sollte gebaut werden, die besser sei und endlich die wahren Ideen Jesu aufgreife."

Fühlen Sie sich auch an die Agenda des "Synodalen Weges" erinnert? Die neuesten Wünsche und Maßgaben zeigen, dass in vielen Diskursen und Statements die verbindlich gültigen Konstitutionen und Texte des Zweiten Vatikanische Konzil vielfach nicht rezipiert, sondern ignoriert und durch Privatideen ersetzt wurden.

Kardinal Ratzinger sprach 1987 von einer neuen Dynamik in der Seelsorge, die wichtig sei. Wer von der Schwungkraft des Glaubens getragen und belebt sei, der wisse, so wie der Jubilar Prälat Konrad Miller damals, "dass der Herr zu den Seinigen bei der Einsetzung des apostolischen, des priesterlichen Dienstes nicht gesagt hat: »Setzt euch zusammen, redet über eure Probleme und fordert eure Rechte«. Sie wussten, dass er nicht gesagt hat: »Sitzt, haltet Sitzungen«, sondern dass er gesagt hat: »Geht; geht hin, um die Menschen zu meinen Jüngern zu machen!«" (Joseph Ratzinger/Benedikt XVI.: Gesammelte Schriften. Bd. 12: Künder des Wortes und Diener eurer Freude. Freiburg im Breisgau 2010, 739) Wenn wir diese Worte des späteren Papstes lesen und bedenken, sehen wir, dass sich die Debatten und Diskurse über die Kirche kaum verändert haben. Unverändert ist auch die Weisung des Herrn: Er ruft in die Nachfolge, nicht in die nächste Sitzung.

Im Allerseelenmonat November sind wir vom Weihnachtsfest noch weit entfernt. Aber von Hoffnung auf das Licht der Welt sprach Bischof Voderholzer bereits am 31. Oktober: "Die Tage werden kürzer, die Nächte länger, und wir sehnen uns nach Licht, im wahrsten Sinne des Wortes und im übertragenen Sinn. An Weihnachten wird die Nacht am tiefsten sein, jedenfalls in der nördlichen Hemisphäre. Und genau da hinein kommt die Rettung, kommt das Licht. Christus, der Herr, der alle Not, alle Krankheit, ja selbst den Tod mit uns teilt und in seiner Auferstehung alle Finsternis zerstreut. Dieses Licht strahlt wider auf den Gesichtern der Gläubigen, dieses Licht wird weitergetragen vor allem durch die Heiligen."

Vorbilder für die Erneuerung der Kirche können uns die Heiligen sein. Durch sie scheint das Licht Christi hindurch. Einfach gläubige Christen wussten und wissen das von innen her. Darum folgten und folgen sie den Heiligen der Kirche und gemeinsam mit ihnen unserem Herrn Jesus Christus.

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