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EXKLUSIV: Führende Lebensschützerin Linder verwahrt sich gegen Diffamierung als "rechts"

Marsch für das Leben: Teilnehmer vor dem Reichstag am 17. September 2017.
Teilnehmer am Marsch für das Leben in Berlin am 16. September 2017.
Teilnehmer am Marsch für das Leben in Berlin am 17. September 2017.

Im Beisein von Bischof Felix Genn von Münster hatte die Publizistin Liane Bednarz Ende März den Marsch für das Leben in Berlin in die rechte Ecke gerückt. Zwar achte die Kirche ansonsten darauf, sich nach rechts abzugrenzen, schaue aber beim Marsch für das Leben „nicht so genau hin“. Persönlich angregriffen wurde die Vorsitzende des Bundesverbands Lebensrecht und Organisatorin des Marsches für das Leben, Alexandra Linder, die daraufhin sowohl dem Bischof als auch dem Diözesankomitee einen Brief schrieb. Bis heute hat sie keine Antwort erhalten. Aus diesem Grund dokumentiert CNA Deutsch das Schreiben von Linder nun im Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Bischof Genn, sehr geehrte Frau Lehmann, sehr geehrter Herr Vollmar,

mit großem Erstaunen erfuhr ich gerade, dass Sie auf Ihrem Liudgerempfang Frau Bednarz die seriöse Lebensrechtsbewegung haben diffamieren lassen, wenn man dem Bericht glauben kann, offenbar ohne jegliche kritische oder sachliche Nachfrage.

Als Vorsitzende des Bundesverbands Lebensrecht, der seit 2002 den Marsch für das Leben organisiert, ist es meine Pflicht, zum Schutz unserer Bewegung und Unterstützer auf sachliche Fehler, verdrehte Aussagen und Versuche der Verleumdung und Diffamierung hinzuweisen, was ich hiermit tue.

Abtreibung und "rechte" Parteien: Die Lebensrechtsbewegung existiert seit über 40 Jahren. Wenn man also einen sachlichen Zusammenhang überhaupt herstellen möchte, dann hat eine Partei, die deutlich jünger ist als wir, Positionen von uns übernommen, wofür wir nicht verantwortlich sind. Es ist jedoch unsere Aufgabe, wie die Aufgabe aller Lobbyverbände, alle im Bundestag vertretenen Parteien mit Informationen etc. zu beliefern, damit die Politik unsere Positionen möglichst aufnimmt. So vertritt zum Beispiel die Linke dieselbe Haltung gegenüber Leihmutterschaft wie wir, die Grünen stehen dem pränatalen Bluttest ebenso kritisch gegenüber wie wir etc. Die Aussage von Frau Bednarz ist also schlicht Unsinn. Offenbar hat sie keine Ahnung, wie ein Lobbyverband arbeitet.

Marsch für das Leben: Die Kirche schaut so genau hin, dass allein seit 2018 über 20 katholische Bischöfe die Veranstaltung auf irgendeine Weise unterstützt haben, weil sie sich im Gegensatz zu Frau Bednarz intensiv mit der Thematik, mit den Veranstaltern und der Veranstaltung beschäftigen. Frau Bednarz zieht des weiteren aus einer einzigen Teilnehmerin unter bis zu 8.500 Menschen auf einer im Gegensatz zu ihrem Denkansatz demokratischen Veranstaltung einen willkürlichen Fehlschluss. Im Gegensatz zu Frau Bednarz waren des weiteren zahlreiche Kirchenvertreter auch persönlich beim Marsch für das Leben und kommen wieder, zum Teil regelmäßig, weshalb sie sich auch ein objektives Bild machen können.

"Personelle Verflechtungen": Hier werde ich persönlich unterschwellig als rechtsextrem bezeichnet, weil ich - wie es meine Aufgabe ist - als Fachreferentin Vorträge zu bioethischen und Lebensrechtsthemen halte. Unter den hunderten Vorträgen war auch tatsächlich einer in der Bibliothek des Konservatismus. Wenn das rechtsradikal ist, dann sind unter anderem auch der Althistoriker Alexander Demandt, die CDU-Politiker Wolfgang Bosbach und Rupert Scholz rechsradikal, denn auch sie haben dort Vorträge gehalten.

Wenn wir rechtsradikal wären, wären es ganz aktuell auch Bischof Stefan Oster, die frühere Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht, die Philosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, die Politikerin Sylvia Pantel, Professor Christoph Raedel, der evangelische Landesbischof em. Hans-Jürgen Abromeit, der koptische Bischof Anba Damian, der katholische Weihbischof Renz und weitere über 30 Referenten, die im Oktober 2022 bei unserem großen Kongress Leben.Würde mitgewirkt haben.

Da ich auch persönlich angegriffen werde und Frau Bednarz versucht, mich zu verleumden, erwarte ich eine Klarstellung und stehe dem Dözesankomitee und dem Bistum gern für Gespräche und Diskussionen Verfügung.

Gesegnete Ostern,
Alexandra Linder

Hinweis: Meinungsbeiträge wie dieser spiegeln die Ansichten der jeweiligen Gast-Autoren wider, nicht notwendigerweise jene der Redaktion von CNA Deutsch.

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