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Bischof Bätzing würdigt 50 Jahre Priesterausbildung ohne Abitur in Lantershofen

Bischof Georg Bätzing

Seit 50 Jahren werden im überdiözesanen Studienhaus St. Lambert in Lantershofen im Bistum Trier Männer zu Priestern ausgebildet, ohne regulär das Abitur gemacht zu haben.

Bischof Georg Bätzing von Limburg räumte in seiner Predigt am Montag ein, auch "der so wertvolle dritte Bildungsweg für Priesterberufe, der hier an diesem Ort profiliert seine Gestalt gefunden hat," werde durch die kleiner werdende Zahl der Absolventen "von den Krisenphänomenen der Kirche erfasst".

Ein bloßes "Weiter so wie bisher" werde nicht gelingen, zeigte sich der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz (DBK) überzeugt. "Und ich stelle mir vor, dass Sie hier während Ihrer Ausbildung heftig und kontrovers über diese Fragen diskutieren."

Kompetenzen für Priester

Die Priesterausbildung lege Wert "auf ein gutes Zusammenspiel von vier Entwicklungsebenen: menschliche Reife, theologische Bildung, pastorale Befähigung und spirituelle Erfahrungstiefe", betonte Bätzing. Die Wachstumsschritte während des Studiums seien "Voraussetzung dafür, dass jemand zur Priesterweihe zugelassen werden kann. Aber sie sind nicht der Werkzeugkasten eines Handwerkers, mit dem bereits alle zukünftigen Herausforderungen angegangen werden könnten."

Stattdessen solle man "als angehende Priester neben viel guter Kontinuität realistisch mit Brüchen, Krisen, Konflikten, Störungen und Erschütterungen rechnen, die kommen werden, und die Sie durchaus als Anrufe Gottes geistlich deuten dürfen, weiter zu wachsen."

Der Bischof erklärte, es komme "darauf an, fünf Kompetenzen gut miteinander zu verbinden, damit wir getreu unserer Sendung zugleich dynamisch auf Wachstum hin ausgerichtet bleiben". Dazu zählte er die glaubwürdige Lebensweise sowie die Entwicklung von Lösungen über die Diagnose von Problemen hinaus. Außerdem gelte es, "auf Beziehungen zu setzen und sie zu gestalten. Kirche ist keine Ein-Mann-Show."

"Wer als weitere Kompetenz Ergebnisse anstrebt, wird mit anderen gemeinsam Ziele formulieren, gut planen und organisieren – und dabei die eigene Intuition und Erfahrung auch infrage stellen lassen", so Bätzing weiter. Schließlich brauche es noch "die Entschiedenheit, Einfluss nehmen zu wollen, Wirkungen zu erzielen, Wunder für möglich zu halten, mit denen jede und jeder ehrlich rechnen darf, der das Evangelium von Jesus Christus verkündet".

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