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Bischöfe kritisieren Bedrohung der Christen in Jerusalem

Mitglieder der Koordinierungsstelle für das Heilige Land treffen sich am 21. Mai 2022 in der Gemeinde St. Jakobus der Apostel Beit Hanina mit jungen Menschen aus Jerusalem.

Zum Abschluss ihrer Reise ins Heilige Land hat eine Gruppe europäischer Bischöfe die Bedrohung der Christen in Jerusalem beklagt und dabei insbesondere den Angriff auf Trauernde bei der Beerdigung von Shireen Abu Akleh bemängelt.

"Die christliche Gemeinschaft ist für die Identität Jerusalems sowohl jetzt als auch in der Zukunft von wesentlicher Bedeutung. Dennoch ist ihr Fortbestand durch Besatzung und Ungerechtigkeit bedroht", heißt es im Abschlusskommuniqué der Koordinationsgruppe Heiliges Land vom 26. Mai.

"Viele der Menschen, denen wir begegnet sind, sehen sich Gewalt und Einschüchterung durch Siedlergruppen, Einschränkungen ihrer Bewegungsfreiheit oder der Trennung von ihren Familien aufgrund des ihnen zugewiesenen Status ausgesetzt."

Sechs Bischöfe aus ganz Europa besuchten Jerusalem vom 21. bis 26. Mai. Seit dem Jahr 2000 unternimmt die Holy Land Coordination jedes Jahr eine Reise ins Heilige Land, um für die Region zu sensibilisieren, zu handeln und zu beten. Die Gruppe wurde von der Katholischen Bischofskonferenz von England und Wales gegründet.

"Wir teilen die von der christlichen Gemeinschaft geäußerte Besorgnis über die von der israelischen Polizei verhängten einseitigen Einschränkungen der Religionsfreiheit während der Osterzeit", erklärten die Bischöfe. "Wir haben die tiefe Trauer und den Zorn der Christen vor Ort über die Ermordung der palästinensischen katholischen Journalistin Shireen Abu Akleh und den beschämenden Angriff auf die Trauernden bei ihrer Beerdigung miterlebt."

Abu Akleh war eine melkitische griechische Katholikin und palästinensische Amerikanerin, die am 11. Mai bei der Berichterstattung über eine israelische Razzia in einem Flüchtlingslager im Westjordanland getötet wurde. Während ihres Trauerzuges am 13. Mai stürzte Abu Aklehs Sarg beinahe um, als die Polizei mit Schlagstöcken und Betäubungsgranaten in die Menge stürmte.

Die Bischöfe erklärten, Jerusalem sei ein "gemeinsames Erbe" des Judentums, des Christentums und des Islams und dürfe "niemals zum exklusiven Monopol einer einzigen Religion werden".

"Wir sind gekommen, um uns mit unseren Schwestern und Brüdern zu treffen und mit ihnen zu beten, eingedenk der Botschaft von Patriarch Pizzaballa, dass es unser Recht und unsere Pflicht als Christen ist, die Offenheit und Universalität der Stadt zu bewahren.

Sie stellten fest, dass "Menschen jeglicher Herkunft in Armut leben, die durch die Pandemie noch verschärft wurde. Das Ausbleiben der Pilger in den letzten zwei Jahren hat die Lebensgrundlage zerstört, auch in der christlichen Gemeinde Jerusalems, so dass einige Familien Mühe haben, sich eine Wohnung, Lebensmittel oder andere lebensnotwendige Dinge zu leisten".

Die Bischöfe fügten hinzu, dass es jedoch "Zeichen der Hoffnung" gebe. "Wir haben christliche Organisationen besucht, die Verantwortung für das Wohlergehen ihrer Gemeinschaft und der breiteren Gesellschaft übernehmen. Sie arbeiten unermüdlich daran, die Not zu lindern und das Leben zu verbessern. Wir haben junge Menschen getroffen, die sich trotz der täglichen Verletzung ihrer grundlegenden Menschenrechte weigern, die letzte Generation von Christen in der Stadt zu sein".

Sie forderten die Pilger auf, "die Christen in Jerusalem und im gesamten Heiligen Land zu unterstützen", und sagten: "Es ist wichtig, dass alle Pilger die Lebenswirklichkeit der christlichen Gemeinschaft hier verstehen und sich damit auseinandersetzen."

"Alle Christen müssen dazu beitragen, den heiligen Charakter der Stadt zu bewahren", schrieben sie, "und eine authentische Vision für Jerusalem als einen Ort des Dialogs und der Einheit zu fördern."

Übersetzt und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur. 

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