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Neuer Bericht warnt vor Selbstzensur unter Christen

Kreuz an der Wand

Ein am Donnerstag veröffentlichter Bericht der Beobachtungsstelle für Intoleranz und Diskriminierung von Christen in Europa (OIDAC) warnt vor Selbstzensur unter Christen in Deutschland, Frankreich, Mexiko und Kolumbien.

Selbstzensur komme durch externe Faktoren zustande, etwa durch sogenannte Meinungskorridore im öffentlichen Diskurs – sich auf eine bestimmte Weise zu äußern könnte beispielsweise die berufliche Laufbahn negativ beeinträchtigen.

"Das Problem mit der säkularen Intoleranz im Allgemeinen, aber auch mit dem Phänomen der Selbstzensur ist, dass es eigentlich sehr oft sehr kleine und scheinbar unbedeutende Angelegenheiten sind, wenn jemand zur Selbstzensur greift, weil er zum Beispiel in der Schule nicht verspottet oder lächerlich gemacht werden will", erläuterte Dennis Petri, einer der Autoren des Berichts, bei einer Presssekonferenz am Donnerstagabend. "Das ist nur eine sehr kleine Sache, aber all diese kleinen Vorfälle summieren sich irgendwie."

"Das erste Hauptmerkmal der Selbstzensur ist ihre Nicht-Evidenz", heißt es entsprechend im Kapitel des Berichts zu Frankreich. "Viele der Befragten schienen sich des Phänomens nicht bewusst zu sein, sowohl in ihrem eigenen Leben als auch in der Gesellschaft im Allgemeinen. Sobald sie jedoch 'die Augen öffneten', bestätigten sie im Allgemeinen, dass das Phänomen weit verbreitet und in vielen Bereichen der Gesellschaft allgegenwärtig ist."

Eine Reihe von Befragten – nicht nur in Frankreich, sondern auch in Deutschland – sagte, die Unkenntnis von Christen führe dazu, dass sie sich nicht ausreichend in der Lage fühlten, auf Vorwürfe und stereotype Aussagen über ihrem Glauben zu reagieren.

Zu Frankreich heißt es es, ein Unterschied sei "zwischen Katholiken und (evangelikalen) Protestanten festzustellen, wobei letztere eine kleine Minderheit darstellen, die jedoch oft offener und aktiver in der Missionsarbeit tätig ist".

Auch Altersunterschiede spielten eine Rolle: "Junge, aktiv praktizierende Christen sind zahlenmäßig weniger stark vertreten als ältere Generationen, aber sie scheinen eher bereit, Zeugnis abzulegen, und sie scheinen auch weniger ängstlich zu sein." Bei älteren Christen werde Selbstzensur öfter als Klugheit charakterisiert.

Mit Blick auf Deutschland wies Friederike Boellmann, eine weitere Autorin des Berichts, bei der Pressekonferenz darauf hin, dass eine "formal garantierte Redefreiheit" nicht automatisch auch für "eine Pluralität und ein ausgewogenes Meinungsklima" sorge.

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