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Papst Franziskus: Der bloße Besitz von Atomwaffen ist "unmoralisch"

Der "Atompilz" über Hiroschima, aufgenommen von der Enola Gay, dem US-Flugzeug, dass die Bombe abwarf.

In einer Botschaft an das Treffen der Unterzeichner des Atomwaffenverbotsvertrags in Wien hat Papst Franziskus am Dienstag betont, nicht nur "der Einsatz von Atomwaffen" sei unmoralisch, sondern schon "ihr bloßer Besitz".

"Wie können wir uns vorstellen, den Knopf zu drücken, um eine Atombombe zu zünden?", fragte der Papst. "Wie können wir mit gutem Gewissen an der Modernisierung der Atomwaffenarsenale mitwirken?"

Auch angesichts der Ukraine-Kriegs sei "die mutige Vision" des Atomwaffenverbotsvertrags, der "stark von ethischen und moralischen Argumenten inspiriert ist, zeitgemäßer denn je", so Franziskus.

Der Heilige Stuhl habe "keinen Zweifel daran, dass eine Welt ohne Atomwaffen sowohl nötig als auch möglich ist". Es gebe in einem "System der kollektiven Sicherheit" keinen Platz "für Atomwaffen und andere Massenvernichtungswaffen".

Atomwaffen seien "eine kostspielige und gefährliche Belastung", der lediglich eine Friedensillusion vermittle, erklärte der Pontifex. Aber: "Der Versuch, Stabilität und Frieden durch ein falsches Sicherheitsgefühl und ein 'Gleichgewicht des Schreckens' zu verteidigen und zu sichern, das von einer Mentalität der Angst und des Misstrauens getragen wird, führt unweigerlich dazu, dass die Beziehungen zwischen den Völkern vergiftet werden und jede mögliche Form eines echten Dialogs verhindert wird."

"Der Besitz von Waffen führt leicht zu Drohungen mit ihrem Einsatz und wird zu einer Art 'Erpressung', die dem Gewissen der Menschheit zuwider sein sollte", so Franziskus weiter.

Der Atomwaffenverbotsvertrag wurde bislang von knapp 60 Staaten ratifiziert. Nicht zu den Unterzeichnern gehören die großen Atommächte USA, Russland, China und Indien. Auch Deutschland, die Schweiz und Frankreich haben den Vertrag nicht unterzeichnet, wohl aber Österreich.

Der Papst hat sich immer wieder dezidiert gegen atomare Waffen ausgesprochen und vor einem Atomkrieg gewarnt.

Am Mahnmal des Friedens im japanischen Nagasaki sagte der Pontifex am 24. November 2019, dass Massenvernichtungswaffen keinen Frieden bringen: "Der Frieden und die internationale Stabilität sind unvereinbar mit jedwedem Versuch, sie auf der Angst gegenseitiger Zerstörung oder auf der Bedrohung einer gänzlichen Auslöschung aufzubauen."

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