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Erzbischof Schick würdigt Gottvertrauen der Christen in der Türkei

Die Hagia Sophia – im Mittelalter die weltweit größte Kirche.

"Man kann die kleine katholische Kirche in ihrer historisch gewachsenen Vielfalt für ihr mutiges Zeugnis in der zunehmend islamisch geprägten Türkei nur bewundern" – so das Fazit des Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick nach seiner sechstägigen Reise dorthin. 

Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) traf unter anderem mit dem neuen Erzbischof von Izmir, Lorenzo Piretto OP, dem neuen Apostolischen Vikar für Istanbul, Bischof Rubén Tierrablanca Gonzalez OFM, und mit dem Patriarchalvikar der chaldäischen Kirche in der Türkei, Francois Yakan, zusammen. 

Zusammen mit dem ebenfalls neuen Apostolischen Vikar für Anatolien, Paolo Bizetti SJ, dem Oberhaupt der armenischen Katholiken, Levos Boghos Zekiyan, sowie dem Patriarchalvikar der syrisch-katholischen Kirche Yusuf Sag bilden sie die Türkische Bischofskonferenz.

Erzbischof Schick würdigte die Glaubensfestigkeit der Katholiken in dem sich seit Jahrzehnten immer stärker islamisierenden Land: "Mit großem Gottvertrauen", so der Erzbischof Schick weiter, "sät diese Kirche immer neu kleine Samenkörner, die trotz schwieriger Umstände immer wieder aufgehen und unerwartet reiche Frucht bringen".

Dies gelte etwa für syrische und irakische Flüchtlingskinder, die Erzbischof Schick in der Schule der Salesianer Don Boscos mit einem auf Englisch gesprochenen Gebet begrüßten. Nach dem zweiten Golfkrieg begannen die Salesianer, in Istanbul eine Schule für Flüchtlinge aufzubauen. Bei diesen handelt es sich fast ausschließlich um Christen, "weil sich die Kirche unter den gegebenen Rahmenbedingungen nicht um muslimische Flüchtlinge kümmern kann und weil die christlichen Flüchtlinge in noch weit höherem Maße auf die Hilfe der Kirche angewiesen sind, die sie woanders nicht erhalten", so die DBK.

Wichtiger Bestandteil der Reise waren auch die Besuche in den Pfarreien, die vor allem in Istanbul wachsen, teilte die DBK mit. Es kämen neue Gruppen aus Afrika und Asien, aber auch aus Polen und Spanien hinzu. 

Ökumenischer Höhepunkt des Aufenthaltes in der Türkei war die von Herzlichkeit und Freundschaft geprägte Begegnung mit dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios. Auf persönliche Einladung des Patriarchen nahm Erzbischof Schick im Anschluss an die Begegnung an der feierlichen Vesper teil, die der Patriarch am Vorabend des Beginns des neuen orthodoxen Kirchenjahrs (1. September), zelebrierte. Dieser Tag wird auch als "Tag der Schöpfung" begangen.

Christen werden in der Türkei seit langem auf vielfältige Weise diskriminiert, in der Ausübung des Glaubens behindert und systematisch benachteiligt. Beobachter warnen vor einer weiteren Verschlimmerung deren Lage vor dem Hintergrund der zunehmenden Islamisierung weiter Teile der Gesellschaft. 

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