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Kardinal Grech: "Die Synode ist nicht dazu da, die katholische Identität zu zerstören"

Kardinal Mario Grech

Der Hauptorganisator der Weltsynode über die Synodalität hat am Mittwochabend gesagt, der Prozess solle dazu dienen, das zu bewahren, was die katholische Kirche unverwechselbar macht, und nicht dazu, "die katholische Identität zu zerstören".

In einer Predigt in der Prager St. Veitskathedrale am 9. Februar stellte Kardinal Mario Grech fest, dass einige die Synode fälschlicherweise als "Kampf der Konservativen gegen die Liberalen" verstanden haben.

Der Generalsekretär der Bischofssynode fügte hinzu, dass andere die Synode als einen Prozess missverstanden haben, der die Kirche verändern und "die Unterscheidung zwischen dem, was innerhalb der katholischen Tradition liegt, und dem, was außerhalb liegt, verwischen soll".

Auf diese beiden "gleichermaßen problematischen" Arten des Verständnisses der Synode zur Synodalität angesprochen, sagte Grech, dass die Synode kein Prozess sei, um "Unterscheidungen aufzuheben".

"Die Synode ist nicht dazu da, Unterscheidungen zu zerstören. Die Synode ist nicht dazu da, die katholische Identität zu zerstören", sagte er."Sie ist vielmehr dazu da, Unterscheidungen aufrechtzuerhalten, das Evangelium zu verstehen und das, was die katholische Kirche wirklich eins, heilig, katholisch und apostolisch macht."

Grech stellte diese Überlegungen zur Halbzeit der Europäischen Kontinentalversammlung in Prag (5.-12. Februar) an, bei der einige europäische Delegationen eine klarere Definition von "Synodalität" gefordert haben.

"Wir müssen versuchen, unsere Vision der Kirche zu definieren, was in diesem Prozess vielleicht eine klarere Definition von 'Synodalität' im weiteren ekklesiologischen und theologischen Bereich bedeutet", sagte ein Vertreter einer der englischsprachigen Diskussionsgruppen am 7. Februar vor der Versammlung.

Die europäische Kontinentalversammlung ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil vom 5. bis zum 9. Februar vertraten Laien und Kleriker – darunter 65 Frauen und 46 Bischöfe – gemeinsam ihre Länder in per Livestream übertragenen Diskussionen darüber, welche Prioritäten und Themen auf der im Herbst im Vatikan stattfindenden Bischofssynode aufgegriffen werden sollten.

Am Mittwochabend konzelebrierten vier Kardinäle, 45 Bischöfe und 80 Priester die Messe unter dem hohen Gewölbe der gotischen Kathedrale aus dem 14. Jahrhundert, an der etwa 500 Menschen teilnahmen.

Die Kathedrale der Heiligen Veit, Wenzel und Adalbert befindet sich auf dem Gelände der Prager Burg und beherbergt die Gräber der römischen Kaiser und böhmischen Könige sowie das Grab des Heiligen Wenzel, eines Märtyrers aus dem 10. Jahrhundert.

In seiner Predigt verwendete Grech 30 Mal das Wort "Präpositionen", um zu erklären, dass "das Innere nicht verstanden werden kann, wenn es nicht in Beziehung zum Äußeren steht, und das Äußere nicht verstanden werden kann, wenn es nicht in Beziehung zum Inneren steht".

"Ich glaube, dass unsere Synode eine Synode der Präpositionen ist und sein sollte. Eine Präpositionssynode – nicht notwendigerweise eine propositionale Synode – aber definitiv eine Präpositionssynode", sagte Grech.

Der Kardinal betonte, dass "wir uns jeden Tag fragen müssen, was uns als katholische Kirche ausmacht".

"So verstehe ich die Synode zur Synodalität und blicke mit Hoffnung auf sie. Möge unser Bemühen nicht zu einer Übung in exklusiver Unterscheidung werden, zwischen denen, die dabei sind und denen, die nicht dabei sind. Mit anderen Worten, eine Unterscheidung ohne Beziehung, die letztlich zu keiner Unterscheidung führt", sagte er. "Möge unser Gott, der ganz anders ist und doch ganz in der Gemeinschaft steht, seine Kirche so führen, dass sie sich unterscheidet und doch in Beziehung bleibt."

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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