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Jesuiten: Weitere Massnahmen nach Missbrauchsvorwürfen gegen Rupnik?

Pater Marko Rupnik SJ

Die Gesellschaft Jesu erklärte am Dienstag, dass sie ein neues internes Verfahren gegen den Jesuitenpater Marko Rupnik einleiten wird, nachdem sie Missbrauchsvorwürfe mit einem "sehr hohen" Grad an Glaubwürdigkeit gegen den Künstler erhalten hat.

Laut einer Erklärung vom 21. Februar auf der Website der Jesuiten reichen die Vorwürfe, die der Orden erhalten hat, von 1985 bis 2018 und umfassen Behauptungen über geistlichen, psychologischen und sexuellen Missbrauch sowie Missbrauch des Gewissens.

Rupnik, 68, wurde über die Vorwürfe informiert, hat sich aber geweigert, sich mit dem Orden zu treffen, um sie zu besprechen, heißt es in der Erklärung.

Der Orden erklärte, das interne Verfahren befinde sich in der Anfangsphase, aber mögliche Ergebnisse könnten weitere Einschränkungen von Rupniks Dienst bis hin zu seiner Entlassung aus dem Ordensleben beinhalten.

Während des internen Verfahrens wird der Dienst des slowenischen Priesters eingeschränkt bleiben, so die Gesellschaft Jesu. In Zukunft ist Rupnik auch jede öffentliche künstlerische Tätigkeit untersagt, insbesondere im religiösen Umfeld.

Mitte Dezember forderten die Jesuiten alle mutmaßlichen Opfer von Rupnik auf, sich an ihr Untersuchungsteam zu wenden.

Rupniks Oberer, Jesuitenpater Johan Verscheuren, sagte der Associated Press und La Repubblica, dass sich 14 Frauen und ein Mann gemeldet hätten, um ihre Geschichten zu erzählen.

"Viele dieser Personen kennen sich nicht und die erzählten Tatsachen beziehen sich auf unterschiedliche Zeiträume", heißt es in der Erklärung der Jesuiten.

Die ersten Beschwerden gegen Rupnik wurden im vergangenen Jahr Anfang Dezember bekannt, nachdem italienische Websites Berichte veröffentlicht hatten, wonach Rupnik geweihte Frauen in der Loyola-Gemeinschaft missbraucht habe.

In den fast drei Monaten seither wurden immer wieder Berichte über angeblichen Missbrauch durch Rupnik mit damals jungen Frauen unter seiner geistlichen Führung veröffentlicht, wobei die Namen der Frauen durch Pseudonyme ersetzt wurden.

In einer Erklärung vom 2. Dezember 2022 teilten die Jesuiten mit, dass der Orden Rupnik wegen einer im Jahr 2021 eingegangenen Beschwerde unter Auflagen gestellt habe.

Später bestätigten die Jesuiten, dass Rupnik automatisch oder "latae sententiae" exkommuniziert worden war, weil er einem Komplizen in der Beichte die Absolution für eine Sünde gegen das sechste Gebot erteilt hatte. Die Exkommunikation wurde vom Vatikan im Mai 2020 aufgehoben, im selben Monat, in dem sie offiziell verkündet worden war.

Laut einem von den Jesuiten im Dezember 2022 veröffentlichten Zeitplan erhielt der Orden im Oktober 2018 die ersten Anschuldigungen wegen sexuellen Fehlverhaltens seitens Rupniks. Mindestens eine weitere Anschuldigung erhielt der Orden im Jahr 2021.

Rupnik wurde angewiesen, die italienische Region Latium, in der Rom liegt, nicht zu verlassen. Er darf auch keine Beichte abnehmen, keine geistliche Anleitung geben oder die ignatianischen Exerzitien leiten. Außerdem ist es ihm untersagt, sich ohne die Erlaubnis seines Oberen an öffentlichen Aktivitäten zu beteiligen.

Übersetzt und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur.  

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