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Gänswein nach Costa Rica? Zweifel an Meldung über neues Amt für Sekretär von Benedikt XVI.

Erzbischof Georg Gänswein (Archivbild)
Papst Franziskus spricht mit Erzbischof Gänswein auf dem Petersplatz am 21. Mai 2014
Erzbischof Gänswein (li.) und Papst emeritus Benedikt XVI.
Erzbischof Georg Gänswein am 27. März 2019

Die Nachricht sorgte für Aufregung, doch Quellen im Vatikan haben gegenüber CNA Deutsch eine Meldung in Zweifel gezogen, Papst Franziskus werde Erzbischof Georg Gänswein zum nächsten Botschafter des Vatikans in Costa Rica ernennen.

Die spanische Nachrichtenseite „Religión Digital“ berichtete am heutigen Dienstag, der langjährige Privatsekretär von Benedikt XVI. werde das Amt des Apostolischen Nuntius in der zentralamerikanischen Nation übernehmen. 

Laut "kirchlichen Quellen" habe der Heilige Stuhl die staatlichen Behörden des Landes vergangene Woche mit Blick auf diese Besetzung kontaktiert, so das Online-Portal weiter. 

Aufgrund seiner Geschichte ist Costa Rica ein stark katholisch geprägtes Land, dessen Wurzeln bis in die spanische Kolonialzeit im 16. Jahrhundert reichen. Es gilt in kirchlichen Diplomatie-Kreisen als "guter Posten".  

Die Meldung einer Versetzung Gänsweins nach Costa Rica wurde von mehreren Medien aufgegriffen, aber von offizieller Seite nicht kommentiert. Quellen im Vatikan bezeichneten gegenüber CNA Deutsch die Nachricht als bestenfalls fragwürdige Spekulation.

Das zukünftige Wirkungsfeld des deutschen Prälaten sorgt seit Tagen für Gerüchte und Gerede in Rom und der Kirche in Deutschland. 

Die Erben Benedikts

Der 66-jährige Gänswein ist indessen als Testamentvollstrecker des Erbes von Benedikt XVI. aktiv — und hat als solcher Verwandte des am 31. Dezember 2022 verstorbenen Pontifex emeritus ausfindig gemacht. 

So bestätigte Gänswein am vergangenen Sonntag gegenüber italienischen Medien, dass fünf deutsche Cousins die direkten Erben des Privatvermögens sind. 

Das berichtet Romkorrespondentin Almudena Martínez-Bordiu für ACI Prensa, die spanischsprachige Schwesteragentur von CNA Deutsch.  

Der Erzbischof habe geglaubt, dass es zwei direkte Erben gebe. Er war jedoch überrascht zu erfahren, dass es drei weitere gibt, die bisher unbekannt waren: "Das war sehr interessant für mich. Ich dachte, ich hätte zwei Verwandte, zwei Cousins, aber es sind insgesamt fünf Cousins", erklärte er. "Nach dem Gesetz muss ich die Cousins anschreiben, die die nächsten Verwandten sind. Ich muss sie fragen: 'Nehmt ihr das Erbe an oder nicht'", sagte er verschiedenen nationalen Medien.

In einem Interview mit der italienischen Tageszeitung Il Messaggero erklärte der Prälat, dass "die anderen persönlichen Gegenstände, von Uhren bis zu Kugelschreibern, von Gemälden bis zu liturgischen Möbeln, auf einer Liste standen, die Benedikt XVI. vor seinem Tod sorgfältig zusammengestellt hatte".

Einige dieser persönlichen Gegenstände seien an ihm nahestehende Personen weitergegeben worden: "Er hat niemanden vergessen: Mitarbeiter, Sekretäre, Seminaristen, Studenten, Fahrer, Pfarrer, Freunde".

Gänswein erklärte auch, dass die Rechte an seinen Büchern beim Vatikan verbleiben und ein Teil davon der Papst Benedikt XVI.-Stiftung übergeben werde.

Was die persönlichsten Dokumente des emeritierten Papstes betrifft, etwa Briefe und Notizen, so bestätigte sein ehemaliger Sekretär, dass diese auf Wunsch Benedikts XVI. vernichtet worden seien.

Er stellte klar, dass es keine unveröffentlichten Schriften des emeritierten Papstes gebe: Mit weiteren, bislang nicht bekannten Büchern aus der Feder des "Mozarts der Theologie" ist also nicht zu rechnen.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Schließlich sprach der deutsche Kurienerzbischof über seine eigene weitere Zukunft und sagte: "Die katholische Kirche ist groß, nicht nur geographisch, sondern auch kulturell. "Papst Franziskus hat mir noch keinen Auftrag gegeben, er muss darüber nachdenken und es mir dann sagen. Ich stehe der Kirche zur Verfügung und bin loyal und treu", schloss er.

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