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Theologe Söding würdigt zurückgetretenen Bischof Bode

Thomas Söding

Der Bochumer Neutestamentler Thomas Söding hat den zurückgetretenen Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode „als klugen und engagierten Mitstreiter auf dem Synodalen Weg“ gewürdigt. Söding war als Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) mit Bode, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) einer von zwei Vizepräsidenten des Synodalen Wegs.

Bode sei sich „nicht zu schade“ gewesen, „im Maschinenraum des Synodalen Wegs mitzuarbeiten. Er hat sich auch für Kompromisse eingesetzt, die anderen schwergefallen sind. Er wollte eine Spaltung der Bischöfe vermeiden; nicht alle haben es ihm gedankt.“

Konkret war Bode als einer von zwei Vorsitzenden des Synodalforums „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ verantwortlich für Texte, die eine Öffnung des sakramentalen Diakonats für Frauen und eine Prüfung des Zugangs von Frauen zum Priesteramt fordern.

Im Jahr 1994 hatte Papst Johannes Paul II. feierlich erklärt: „Damit also jeder Zweifel bezüglich der bedeutenden Angelegenheit, die die göttliche Verfassung der Kirche selbst betrifft, beseitigt wird, erkläre ich kraft meines Amtes, die Brüder zu stärken (vgl. Lk 22,32), daß die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und daß sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben.“

Fehlverhalten in Fällen von Missbrauch

In seinem Beitrag für das Neue Ruhrwort ging Söding auch auf das Fehlverhalten von Bischof Bode in Fällen von Missbrauch ein. Bode habe „Konsequenzen aus seinem Führungsversagen“ ziehen wollen, „das ihm eine Untersuchung der Universität Osnabrück im September 2022 erneut bescheinigt hat: Er hat schwere Fehler im Umgang mit Machtmissbrauch begangen. Er hat diese Fehler eingesehen. Er hat öffentlich eingestanden, mehr die Institution geschützt als Solidarität mit den Betroffenen geübt zu haben. Er hat auch Konsequenzen gezogen: im Bistum Osnabrück und auf dem Synodalen Weg der katholischen Kirche in Deutschland.“

„Die Bereitschaft, auf sein Amt zu verzichten, ist von derselben Haltung geprägt, mit der er sich für mehr Transparenz und Kontrolle in der katholischen Kirche, für die Öffnung des Zölibates, für die Rechte von Frauen und für die Veränderung der katholischen Sexuallehre eingesetzt hat“, betonte Söding.

Noch im Januar hatte Bode öffentlich seine Position bekräftigt, nach der Veröffentlichung des Zwischenberichts im Rahmen der Missbrauchsstudie für das Bistum Osnabrück dem Papst seinen Rücktritt nicht anzubieten. „Ich bin der Meinung, dass das ein Teil meiner Verantwortung ist“, sagte Bode damals.

„Ich habe vieles falsch gemacht, aber ich denke, ich habe noch Zeit, neues Vertrauen aufzubauen“, zeigte sich der 72-Jährige überzeugt. „Das ist eine Abwägungsfrage. Ich möchte weiterhin Verantwortung übernehmen, um die Dinge zum Besseren zu führen. Deshalb stehe ich immer noch dahinter.“

Wenige Tage später reichte er dann sein Rücktrittsgesuch bei Papst Franziskus ein, der es am 25. März offiziell annahm.

Kritik an intransparenten Verfahren

Söding übte Kritik am Verfahren von bischöflichen Rücktritten und kritisierte es als „intransparent“. So sei Bode „synodal engagiert; er ist ein moderater Reformer. Warum wird sein Rücktrittsgesuch angenommen, während das eines der schärfsten Kritiker des Synodalen Weges, des Erzbischofs von Köln, Kardinal Rainer Maria Woelki, immer noch in der Schwebe ist? Das Bild in der Öffentlichkeit ist verheerend.“

Da aber andere Bischöfe, die ihren Rücktritt eingereicht haben – etwa Kardinal Reinhard Marx und Erzbischof Stefan Heße – im Amt belassen worden seien, könne man „nicht ohne weiteres sagen, dass Reformer entlassen werden und Bremser bleiben sollen. Aber eine klare Linie ist nicht zu erkennen. Hier liegt der Hase im Pfeffer. Das Volatile ist exakt das Problem des Klerikalismus in der katholischen Kirche. Ihn überwinden zu müssen, ist weltweit als Schlüsselaufgabe erkannt. Der Synodale Weg in Deutschland hat das Problem analysiert und Lösungswege aufgewiesen. Einen Paradigmenwechsel gibt es bislang nicht.“

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