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Weihbischof Gössl zur Frauenordination: „Ich weiß nicht, was in 20 Jahren sein wird“

Weihbischof Herwig Gössl

Angesichts der Thematik der Frauenordination, die beim Synodalen Weg erneut aufgeworfen wurde, hat der Diözesanadministrator des Erzbistums Bamberg, Weihbischof Herwig Gössl, erklärt: „Ich kann nicht sagen, dass diese Fragen für alle Ewigkeit beantwortet sind. Ich weiß nicht, was in 20 Jahren sein wird.“

Gleichzeitig betonte Gössl bei einer Veranstaltung der Katholischen Erwachsenenbildung im Seelsorgebereich Bamberger Westen aber, dass der Priester Jesus Christus repräsentiere, der ein Mann gewesen sei. Ein solches Argument sei gewichtig und könne nicht einfach übergangen werden. „Kann es wirklich Zufall sein, dass es 2000 Jahre lang keine Priesterinnen gab oder hat sich Gott dabei etwas gedacht?“, fragte Gössl.

Im Jahr 1994 hatte Papst Johannes Paul II. feierlich erklärt: „Damit also jeder Zweifel bezüglich der bedeutenden Angelegenheit, die die göttliche Verfassung der Kirche selbst betrifft, beseitigt wird, erkläre ich kraft meines Amtes, die Brüder zu stärken (vgl. Lk 22,32), daß die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und daß sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben.“

Der Weihbischof sagte außerdem, er habe im Verlauf des Synodalen Wegs eine Veränderung der Sichtweise vieler Bischöfe auf das Thema Homosexualität wahrgenommen. Es sei darum gegangen, die Lehre der Kirche „nicht in die Tonne“ zu treten, sondern sie weiterzuentwickeln. Gössl zeigte sich überzeugt: „Ich glaube, dass eine Weiterentwicklung der Lehre möglich ist, was eine Voraussetzung für eine Segnung von homosexuellen Paaren ist.“

Bei der Abstimmung über den Handlungstext zur offiziellen Einführung von Segensfeiern für homosexuelle Verbindungen – was von der Glaubenskongregation im März 2021 untersagt worden war – enthielt sich Gössl.

Der Bamberger Diözesanadministrator, der das Erzbistum seit dem Rücktritt von Erzbischof Ludwig Schick leitet, sagte, es müsse in der Kirche mehr kontrollierende und einhegende Mechanismen geben, damit Machtmissbrauch unmöglich werde. So habe es etwa schon im Mittelalter neben dem Bischof ein Domkapitel gegeben, um die Kräfte auszubalancieren. Heute seien weitere Kontrollgremien denkbar. Die Kirche sei zwar „keine Demokratie“, erklärte Gössl, „aber auch keine Monarchie“.

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