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Ukraine: Verschleppte Priester aus Berdjansk noch immer vermisst

Weihbischof Maksym Rjabucha aus Donezk feiert die heilige Messe in der internationalen Zentrale von „Kirche in Not“ (ACN)
Der seit November 2022 inhaftierte Pater Bohdan Heletta in der Redemptoristenkirche in Berdjansk (Archivbild)
Zerstörte Häuser in der Region Donezk (Archivbild)

Auch über ein Dreivierteljahr nach ihrer Inhaftierung durch russische Truppen gibt es von den beiden Ordenspriestern Ivan Levytsky und Bohdan Heletta aus der südostukrainischen Hafenstadt Berdjansk kein Lebenszeichen. Dies teilte der Weihbischof des griechisch-katholischen Exarchats Donezk, Maksym Rjabucha, bei einem Besuch in der Zentrale des weltweiten katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ (ACN) in Königstein im Taunus mit: „Trotz der Gebete, Proteste und Bemühungen seitens der katholischen Kirche gibt es bis zum heutigen Tag keine Nachricht von den Beiden.“

Mitte November 2022 waren Ivan Levytsky und Bohdan Heletta von russischen Besatzungstruppen verhaftet worden. Sie bezichtigten die Geistlichen des Redemptoristenordens, einen „terroristischen Akt“ vorbereitet zu haben. Seither werden sie an einem unbekannten Ort festgehalten. Die griechisch-katholische Kirche teilte mit, sie verfüge über Informationen, wonach die inhaftierten Priester gefoltert werden. Einer der Priester ist zudem schwer zuckerkrank.

Kirche hält Kontakt zu Menschen in Besatzungsgebieten

Große Gebiete des Exarchats Donezk, der östlichsten griechisch-katholischen Diözese in der Ukraine, sind seit Kriegsausbruch im Februar 2022 besetzt oder heftig umkämpft, darunter die Regionen Luhansk, Saporischschja und Dnipro. Die Priester seien von dort vertrieben worden, berichtete Rjabucha. Dank der sozialen Medien gebe es dennoch einen regelmäßigen Kontakt in die besetzten Gebiete; Seelsorger würden mit den eingeschlossenen Bewohnern beten oder per Videokonferenz Gottesdienste feiern.

Der Weihbischof hat sein Amt im Dezember 2022 angetreten. Seither hat er mit einem von „Kirche in Not“ finanzierten Fahrzeug über 50 000 Kilometer zurückgelegt, um besonders den Menschen in den Frontgebieten beizustehen.

Viele Menschen seien allein auf sich gestellt, da ihre Angehörigen im Kriegseinsatz oder geflüchtet sind. „Die Kirche hat Sozialzentren für Kinder, Familien und ältere Menschen eingerichtet; dorthin kommen Angehörige verschiedener Konfessionen“, so Rjabucha. Er habe erlebt, wie Menschen ihre Wohnungen für Ausgebombte öffneten. Es herrsche eine große Verbundenheit und Hilfsbereitschaft, die erst durch die Unterstützung von Organisationen wie „Kirche in Not“ möglich werde, sagte der Weihbischof: „Es ist eine Zeit, in der man gemeinsam betet und in gemeinschaftlicher Verbundenheit zusammen ist.“

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