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Neupriester betont: Relevanzverlust der Kirche „beschäftigt mich im Grunde weniger“

Priesterkragen (Symbolbild)

Der Bamberger Neupriester Christopher Helbig hat im Gespräch mit dem Podcast „Himmelklar“ am Mittwoch mit Blick auf den Priestermangel in deutschen Diözesen erklärt: „Der Relevanzverlust der Kirche, der da auch immer eine Rolle spielt, der beschäftigt mich im Grunde weniger.“

Für ihn gehe es mehr um die Frage, „ob ich das leisten kann, was sich jetzt für die nächsten Jahre ergibt. Und da würde ich schon sagen: ja. Wenn ich ganz einfach meinen Gottesdienst feiere, gut vorbereitet und mit einem guten Gedanken, was ich den Leuten jeden Tag an die Hand geben kann, wenn ich ansonsten einfach zur Verfügung stehe, was will ich denn mehr? Ich glaube, das ist alles. Deshalb bin ich da sehr gelassen.“

„Was mir da persönlich immer hilft, und das sage ich einfach ganz nüchtern: Ich kann nur 100 Prozent leisten“, erläuterte Helbig. „Man kann zwischenzeitlich mal 120 Prozent geben. Das geht immer mal zwischenzeitlich gut, aber man muss dann wieder auf 100 Prozent runter. Ich denke, wenn man 100 Prozent gibt und sich mit seiner ganzen Person und seiner ganzen Persönlichkeit in die Waagschale wirft und voll dabei ist, mehr kann ich doch eigentlich nicht tun.“

Mit Blick auf Widerstand gegen die Kirche gelte, dass man sie „nicht irgendwie in einer gewissen Naivität groß verteidigen muss aus einer apologetischen Haltung heraus. Man kann vielmehr einfach das persönliche Zeugnis geben, was mich bewegt. Auch da habe ich nicht mehr Möglichkeiten.“

„Ich glaube nicht, dass man heutzutage mit der Institution ankommen kann oder sagen kann, wenn einzelne etwas angestellt haben und in der Kirche verbockt haben, dass man dann mit dem Katechismus ankommt und sagt: So soll es eigentlich sein“, so Helbig. „Das funktioniert nicht. Aber eher das, was die Leute erleben an diesen vielen Wendepunkten im Leben: Beerdigungen, Taufen, wo dann auch Kirchenfremde da sind. Da versuche ich einfach, so gut es geht, Zeugnis zu geben und dadurch ein positives Signal auszusenden.“

In Deutschland wurden im Jahr 2022 nur 45 Diakone zu Priestern geweiht. Nur 33 dieser Neupriester sind Teil einer Diözese, der Rest sind Ordenspriester. Im Jahr 2021 waren es insgesamt 62 Neupriester für Deutschland, im Jahr davor 67.

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