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Mehr als 450 Gotteshäuser seit Kriegsbeginn in der Ukraine zerstört oder beschädigt

Orthodoxe St.-Andreas-Kirche in Kiew (Symbolbild)

In der Ukraine sind seit Kriegsbeginn Anfang 2022 mehr als 450 Gotteshäuser zerstört oder beschädigt worden. Das geht aus einem neuen „Länderbericht Religionsfreiheit“ über das osteuropäische Land hervor, der von den Hilfswerken „missio“ und „Renovabis“ am Dienstag veröffentlicht wurde.

„Zu den beschädigten Stätten gehören Kirchen, Gotteshäuser, Kapellen, Wegkreuze, Synagogen, Gedenkstätten, Moscheen und religiöse Bildungseinrichtungen“, so der Bericht. Zwar könnte es sein, „dass einige Kirchen möglicherweise zufällig unter Beschuss geraten sind (durch wahllosen Beschuss oder als Nebenwirkung von Flugabwehr), aber es gibt auch Beweise für gezielte Angriffe des russischen Militärs auf sie“.

Eine genaue Zahl „der zerstörten und beschädigten religiösen Gebäude“ lasse sich nicht ermitteln, „da die Kämpfe in einigen Regionen andauern und Teile der Ukraine von russischen Truppen besetzt sind. Daher ist der Zugang zu den religiösen Stätten schwierig und es fehlen Informationen.“

Allerdings zeige sich, dass die meisten betroffenen Gotteshäuser „orthodoxe Gebäude“ seien, konkret nämlich 239 der Ukrainischen Orthodoxen Kirche (UOK) und 36 der Orthodoxen Kirche der Ukraine (OKU).

„Dies widerlegt eindeutig russische Propagandameldungen“, hielt der Bericht von „missio“ und „Renovabis“ fest. „Präsident Putin spricht immer wieder von einer ‚Sonderoperation‘, die auf die Rettung der ‚orthodoxen Zivilisation‘ abziele.“

Neben orthodoxen Gotteshäusern wurden laut Bericht 143 protestantische religiöse Gebäude „auf verschiedenen Ebenen beschädigt, 15 jüdische, 12 griechische-katholische und römisch-katholische sowie 7 muslimische“.

Mit Blick auf die Lage der Religionsfreiheit hieß es, es sei der Ukraine in den letzten Jahrzehnten generell „gelungen, Bedingungen für das erfolgreiche Funktionieren des religiösen und kulturellen Pluralismus und der Religionsfreiheit zu schaffen und ein auf demokratischen Grundsätzen beruhendes System der Beziehungen zwischen Staat und Kirche aufzubauen“.

„Der Krieg, der seit 2014 in hybrider Form und ab 2022 in vollem Umfang geführt wird, bedroht jedoch die Religionsfreiheit, da religiöse Gemeinschaften unter Beschuss geraten oder Regionen besetzt, religiöse Gebäude beschädigt und zerstört wurden und werden und erhebliche Migrationsprozesse stattfanden.“

„Der Krieg hat daneben vor allem den Druck auf religiöse Organisationen erhöht, die bisher in enger Gemeinschaft mit Moskau standen“, so der Bericht. „Die teilweise unter administrativem Druck erwirkte Überführung von Gemeinden der UOK in die OKU, sowie verschiedene staatliche Initiativen auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene zum Verbot der Aktivitäten religiöser Organisationen, die mit Russland in Verbindung stehen, sind nach wie vor nicht zuletzt mit Blick auf die rechtliche Regelung problematisch.“

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