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Caritas-Chefin beklagt „tiefe Einschnitte in die soziale Infrastruktur“ durch Regierung

Eva-Maria Welskop-Deffaa

Caritas-Präsidentin Eva-Maria Welskop-Deffaa hat am Montag „tiefe Einschnitte in die soziale Infrastruktur“ durch die Bundesregierung beklagt. Der Deutsche Caritasverband, ein katholischer Wohlfahrtsverband, gilt mit fast 700.000 Mitarbeitern als größter privatrechtlicher Arbeitgeber in Deutschland.

Dazu, „dass das Kabinett einvernehmlich einen Bundeshaushalt 2024 vorgelegt hat, der tiefe Einschnitte in die soziale Infrastruktur mit sich bringt“, habe sie „wenig Schlagzeilen gelesen“, erklärte Welskop-Deffaa im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Die Kürzungen in den Etats der zuständigen Ministerien, dem Arbeitsministerium, dem Familienministerium und dem Gesundheitsministerium betreffen so viele Menschen!“

„Gerade die ausfallenden Leistungen des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend muss man sich dringend genau anschauen, denn es ist das Lebensweltenministerium“, wurde die Caritas-Präsidentin konkret. „Wenn wir möchten, dass das Soziale in den Lebenswelten der Menschen auch morgen noch funktioniert, brauchen wir dort eine auskömmliche Finanzierung.“

„An den Knotenpunkten im sozialen Netz zu sparen, gefährdet unsere Sicherheit“, zeigte sich Welskop-Deffaa überzeugt. „In Krisenzeiten brauchen die Menschen verlässliche Unterstützungsangebote.“

„Wenn wir mal beim Familienministerium bleiben: Es wird zum Beispiel bei der Digitalisierung der Wohlfahrtspflege gespart“, führte sie aus. „Menschen, die in Not sind, suchen Hilfsangebote wie die Schuldnerberatung längst nicht mehr nur in ihrer Nachbarschaft, sondern auch im Netz. Wenn die gemeinnützigen Anbieter wie wir ihre digitalen Angebote nicht mehr ausbauen können, überlassen wir die digitalen Lebenswelten denen, die dort ihren Gewinn maximieren.“

Als Konsequenz aus den geplanten Einsparungen der Ampel-Regierung gelte: „Sehr viele, gerade kleinere soziale Angebote werden schließen müssen. Das heißt: Auf dem Weg zur Arbeit werden Sie spürbar seltener das Schild der Arbeiterwohlfahrt, der Diakonie oder der Caritas sehen, das Ihnen zeigt: Hier ist eine offene Tür. Hier wird dir in schwierigen Umständen geholfen. Gerade bei Menschen, die es sowieso schon schwer haben, wird das eine zusätzliche Unsicherheit in ihr Leben bringen.“

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