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Orthodoxer Bischof erklärt vor Weltsynode, wie Synoden in der Ostkirche anders ablaufen

Metropolit Job von Pisidia

In seiner Rede vor der Weltsynode zur Synodalität hat ein orthodoxer Bischof am Montag gesagt, die Definition der Synodalität der gegenwärtig laufenden Versammlung weiche „stark“ vom orthodoxen Verständnis ab.

Metropolit Job von Pisidia bezog sich auf das erste ökumenische Konzil, das Konzil von Nizäa im Jahr 325, und zitierte aus den Apostolischen Kanones, einem christlichen Text aus dem vierten Jahrhundert über die Leitung und Disziplin der frühen christlichen Kirche. Vor dem Hintergrund dieses Textes sagte er: „Eine Synode ist eine beratende [engl. deliberative] Versammlung von Bischöfen, keine konsultative [engl. consultative] Versammlung von Geistlichen und Laien.“

„In Anbetracht dessen könnten wir sagen, dass sich das Verständnis von Synodalität in der orthodoxen Kirche stark von der Definition der Synodalität unterscheidet, die von Ihrer derzeitigen Versammlung der Bischofssynode gegeben wird“, so Job. Die derzeit im Vatikan stattfindende Synode ist die erste ihrer Art, die Laien als stimmberechtigte Mitglieder einschließt.

Metropolit Job ist der Ko-Präsident der Gemeinsamen Internationalen Kommission für den theologischen Dialog zwischen der römisch-katholischen Kirche und der orthodoxen Kirche. Er nimmt als brüderlicher Delegierter an der Synode zur Synodalität teil. Brüderliche Delegierte sind nichtkatholische Vertreter christlicher Gemeinschaften. Sie nehmen an der Synodenversammlung teil, haben aber kein Stimmrecht.

Metropolit Job war einer von vier Teilnehmern, die während der Versammlung am Montagmorgen kurze Ansprachen hielten. Er sagte, er sei dankbar, die orthodoxe Kirche bei der Weltsynode zu vertreten und „Zeugnis von der Praxis der Synodalität in der orthodoxen Kirche ablegen zu können“.

Er zitierte den Apostolischen Kanon 34, in dem es heißt: „Die Bischöfe des Volkes einer Provinz oder Region [ethnos] müssen denjenigen anerkennen, der der Erste [protos] unter ihnen ist, und ihn als ihr Haupt [kephale] betrachten und nichts Wichtiges ohne seine Zustimmung [gnome] tun; jeder Bischof darf nur das tun, was seine eigene Diözese [paroikia] und die von ihr abhängigen Territorien betrifft. Der Erste [protos] aber kann nichts ohne die Zustimmung aller tun. Denn so wird Eintracht [homonoia] herrschen, und Gott wird durch den Herrn im Heiligen Geist gepriesen werden.“

Der orthodoxe Bischof sprach dann „im Lichte dieses Textes“ vier Punkte an:

1. „Eine Synode ist eine beratende [engl. deliberative] Versammlung von Bischöfen, keine konsultative [engl. consultative] Versammlung von Klerus und Laien.“

2. „Es kann keine Synode ohne einen Primas/Protos geben, und es kann keinen Primas/Protos ohne Synode geben.“

3. „Der Primas/Protos ist Teil der Synode; er hat keine übergeordnete Autorität gegenüber der Synode, noch ist er von ihr ausgeschlossen.“

4. „Die Konkordanz/Homonoia, die durch den synodalen Konsens zum Ausdruck kommt, spiegelt das trinitarische Geheimnis des göttlichen Lebens wider.“

„Durch diese Praxis der Synodalität, wie sie in den Apostolischen Kanones und den Kanones des ersten ökumenischen Konzils beschrieben ist, wurde die orthodoxe Kirche über die Jahrhunderte hinweg bis zum heutigen Tag verwaltet, auch wenn die Häufigkeit und die Zusammensetzung der Synoden von einer autokephalen Ortskirche zur anderen variieren kann“, sagte er.

Job erklärte, es habe „bestimmte historische Umstände“ gegeben, unter denen die orthodoxe Kirche von dieser Formel abgewichen sei, etwa durch die Beteiligung von Laien an Entscheidungen. Eine weitere Ausnahme sei die Kirche von Zypern, wo die Laien an der ersten Phase einer Bischofswahl beteiligt seien.

„Dennoch stellt der Fall der Kirche von Zypern einen Ausnahmefall in der heutigen Orthodoxie dar, wo die Praxis der Synodalität ansonsten ausschließlich eine Versammlung von Bischöfen impliziert“, sagte er und wies darauf hin, dass während des Heiligen und Großen Konzils / Synode der orthodoxen Kirche auf Kreta im Jahr 2016 die 62 Berater, die sich aus Klerikern, Mönchen und Laien zusammensetzten, kein Rede- oder Stimmrecht hatten."

Die Rede von Metropolit Job und drei anderen Teilnehmern folgte auf eine Ansprache von Kardinal Jean-Claude Hollerich SJ, der damit nächste Diskussionsrunde der Synode einleitete. Der Montagvormittag umfasste auch eine geistliche Reflexion von Pater Timothy Radcliffe OP sowie eine weitere von der britischen Theologin Anna Rowlands.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch. Ergänzt am 10. Oktober 2023, um den Unterschied zwischen beiden Formen zu verdeutlichen — mit Dank an Metropolit Job. 

(Die Geschichte geht unten weiter)

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