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Weltsynode kann keine Seiten aus der Bibel streichen, sagt Erzbischof aus Kolumbien

Erzbischof José Miguel Gómez Rodríguez

Erzbischof José Miguel Gómez Rodríguez von Manizales in Kolumbien hat über seine Erfahrungen bei der Weltsynode zur Synodalität gesprochen, die derzeit im Vatikan stattfindet. Dabei betonte er, die Synode – erstmals sind bei der von Papst Paul VI. eigentlich als Bischofssynode konzipierten Veranstaltung auch Nicht-Bischöfe stimmberechtigt – könne „keine Seiten aus der Bibel streichen“.

In einem Interview mit ACI Prensa, der spanischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch, antwortete der Erzbischof von Manizales auf die Frage, ob die Synode die Segnung homosexueller Verbindungen sowie die Frauenordination genehmigen könnte: „Nein, aber diese Antwort ist der Kirche bereits bekannt.“

„Vor der Synode, einige Tage vorher, wurden die Antworten des Papstes auf einige Anfragen oder Zweifel, die einige Kardinäle geäußert hatten, veröffentlicht, und es gibt auch diese Fragen, so dass der Papst möchte, dass wir mit großem Respekt und großem Feingefühl mit den Fragen umgehen, welche die Menschen auf dem Herzen haben, und dass wir sie so gut beantworten, dass niemand beleidigt ist, dass jeder sich über den Grund der Dinge im Klaren ist“, erklärte Gómez.

Der kolumbianische Erzbischof betonte sodann, die Synode könne „keine Seiten aus der Bibel streichen, die Synode hat diese Art von Autorität nicht, und der Papst will das auch nicht im Entferntesten“.

„Es gibt eine schlechte Presse gegen den Heiligen Vater, die nicht fair ist, und die auf genau das abzielt, was sie in der Welt zu tun versuchen, nämlich den Klassenkampf. Sie wollen uns Katholiken vom Papst und den Papst von den Katholiken spalten“, warnte er.

Die Schönheit der Kirche

Zu den Themen, die auf der Synode diskutiert werden, sagte der Erzbischof, viele davon hätten „ihren Ursprung in dem Wunsch, dass die Kirche ein wenig mehr aufwacht, dass die Katholiken nicht nur die Schönheit des Evangeliums entdecken, sondern auch die Schönheit der Beteiligung an der Kirche“.

Aus diesem Grund, fuhr er fort, „heißen die drei großen Frageblöcke Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung, aber es gibt auch andere Fragen, von denen ich den Eindruck habe, dass der Papst aus Ehrlichkeit möchte, dass wir sie uns vor Augen führen, und das sind diejenigen, die manchmal von bestimmten Gruppen kommen, Gruppen, die manchmal das Licht auf sich selbst werfen, das sie nicht haben möchten, aber das sie selbst auf sich projizieren, um sich für einige Dinge oder für andere zu rechtfertigen“.

„Natürlich stellt sich die Synode diesen Fragen mit großer Würde und Nächstenliebe“, betonte Gómez.

Universalität

Zu seinen persönlichen Erfahrungen auf der Synode sagte der Erzbischof gegenüber ACI Prensa, er habe in erster Linie „Bewunderung für das, was auf Synoden immer zu sehen ist“, empfunden. „Dies ist, Gott sei Dank, die zweite Synode, an der ich teilnehmen kann. Die erste war die über das Wort Gottes. Ich erinnere mich, dass ich auch damals am meisten überrascht war, die Universalität der Kirche zu sehen, Bischöfe aus der ganzen Welt zu sehen.“

Bei einem zweiten Aspekt, der ihm aufgefallen sei, handle es sich darum, dass „der Heilige Geist wirklich am Werk ist. Es gibt unglaubliche Gemeinsamkeiten in einigen Dingen, auf die wir uns in unseren Heimatländern nicht hätten einigen können, wenn man bedenkt, dass viele von uns einander nicht einmal kannten. Und wir haben sehr große Überschneidungen in Bezug auf Akzente, in Bezug auf Beharrlichkeit, in Bezug auf Vorschläge. Es sind sehr interessante Dinge dabei herausgekommen.“

Was kann die Kirche von der Weltsynode erwarten?

Gómez sagte: „Ich denke, was wir von der Synode erwarten können, ist, dass sie uns alle an die gleiche Aufgabe heranführen wird.“

„Seit vielen Jahren erleben wir eine enorme Masse von Katholiken, die sich nicht für das eigentliche Leben der Kirche zu interessieren scheinen und lange Zeit dachten, dass die Kirche von den Priestern gemacht werden muss und dass wir sie dafür in Anspruch nehmen müssen“, so der Erzbischof weiter.

Der kolumbianische Prälat bemerkte schließlich, die Zeit sei gekommen, „in der wir uns alle fragen müssen: ‚Was bedeutet das für mich?‘, und ich glaube, dass darin die Synodalität besteht“.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Erzbischof Bischof José Miguel Gómez Rodríguez ist 62 Jahre alt und wurde am 2. Februar 1987 zum Priester geweiht. Er war Leiter der Abteilung für Katechese und Bibelpastoral des Ständigen Sekretariats des kolumbianischen Episkopats und Professor für Heilige Schrift am Seminar von San José in Bogotá.

Im November 2004 wurde er zum Bischof von Libanon-Honda ernannt und empfing am 5. Februar 2005 die Bischofsweihe. Im Februar 2015 wurde er Bischof von Facatativá, bis er im April 2021 als Erzbischof nach Manizales wechselte.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von ACI Prensa, der spanischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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