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„Uns fehlt es an Nahrung und Medizin“: Die Lage der Christen im Gazastreifen

Messfeier im Gazastreifen während des Krieges

Während die Kämpfe im Heiligen Land zwischen der Hamas und der israelischen Armee weitergehen, tut die Kirche alles, was in ihrer Macht steht, um die Auswirkungen des Krieges auf ihre Gemeindemitglieder zu lindern.

Das Blutvergießen und die Vertreibung haben auch die Zivilbevölkerung im Gazastreifen nicht verschont. In einem exklusiven Gespräch mit ACI MENA, der arabischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch, sagte Nisreen Antoun von der Pfarrei der Heiligen Familie, 20 Häuser christlicher Zivilisten seien durch die israelischen Bombardierungen vollständig zerstört worden, zusätzlich zu teilweise beschädigten Häusern.

Die Pfarrei der Heiligen Familie ist die einzige römisch-katholische Gemeinde im Gazastreifen. Sie befindet sich in Gaza-Stadt, im Norden des palästinensischen Gebiets. Das israelische Militär hatte die palästinensische Zivilbevölkerung vergangene Woche aufgefordert, den Süden zu evakuieren, doch die Kirche beherbergt auch heute noch mehrere hundert Menschen, die in ihren Gebäuden Zuflucht suchen.

Antoun erklärte, die Zahl der christlichen Flüchtlinge in der Gemeinde werde bislang auf etwa 500 Personen geschätzt, hinzu kämen weitere, die in der griechisch-orthodoxen Kirche des heiligen Porphyrius untergebracht seien: „Wir haben die Säle und Räume in der Kirche und der Schule geöffnet. Wir haben die Vertriebenen mit Matratzen, Kissen und Decken versorgt. Außerdem versorgen wir sie mit Wasser, Lebensmitteln und Hygieneartikeln.“

Gleichzeitig wies Antoun auf einige Schwierigkeiten hin, mit denen die Pfarrei konfrontiert ist: „Wir leiden unter Stromausfällen und haben Schwierigkeiten, Diesel für den Stromgenerator zu beschaffen. Außerdem ist es schwierig, zu baden, da wir fast kein Wasser mehr haben und die Zahl der Menschen, die wir versorgen, sehr groß ist. Auch die Matratzen reichen nicht aus, damit alle schlafen können. Zusätzlich haben wir ein Problem mit der Versorgung mit Lebensmitteln, da es nicht einfach ist, diese zu finden, insbesondere Brot. Derzeit gibt es in Gaza nur vier Bäckereien, und in den Apotheken fehlen einige Medikamente.“

Antoun schloss mit der Bemerkung: „Die Stadt Gaza ist völlig zerstört, aber bis heute hat kein Christ ein Martyrium erlitten. Auch die Kirche ist unversehrt und wurde nicht beschädigt, aber niemand weiß, was in den nächsten Tagen geschehen wird.“

Die Kirche öffnet trotz des Krieges weiterhin täglich ihre Türen für die Gläubigen und erfüllt damit ihre geistlichen Pflichten ihnen gegenüber. Inmitten der Bilder von Trauer und Tod erlebte die Kirche letzten Sonntag bei der Taufe eines kleinen Kindes große Freude. An den Abenden beten die Gläubigen bei Kerzenlicht, da der Strom ausgefallen ist.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von ACI MENA, der arabischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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