Tote und Verletzte bei Beschuss von Kirchengelände in Gaza-Stadt

Menschen, die in der Pfarrei „Heilige Familie“ in Gaza-Stadt Zuflucht gesucht haben
Menschen, die in der Pfarrei „Heilige Familie“ in Gaza-Stadt Zuflucht gesucht haben
Pfarrei Heilige Familie Gaza
Gläubige beten in der Pfarrkirche „Heilige Familie“ vor einem Kreuz
Gläubige beten in der Pfarrkirche „Heilige Familie“ vor einem Kreuz
Pfarrei Heilige Familie Gaza
Detonationen in der Nähe der katholischen Pfarrkirche in Gaza-Stadt
Detonationen in der Nähe der katholischen Pfarrkirche in Gaza-Stadt
Kirche in Not

Am Samstag sind zwei Frauen auf dem Kirchengelände der katholischen Pfarrei „Heilige Familie“ in Gaza-Stadt von Scharfschützen erschossen worden. Das teilte das Lateinische Patriarchat von Jerusalem in einer Aussendung mit. Sieben weitere Personen seien verletzt worden. Am gleichen Tag hätten auch mehrere Raketen das Kloster der „Missionarinnen der Nächstenliebe“ getroffen, in dem sich über 50 Menschen mit Behinderungen aufhielten.

Bei den beiden getöteten Frauen handelt es sich nach Angaben von Projektpartnern des weltweiten katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ (ACN) um Samar Anton und ihre Mutter Nahida. Beide seien tödlich verletzt worden, als sie sich in einem Pfarreigebäude in Sicherheit bringen wollten. Das Lateinische Patriarchat gab an, dass es sich bei den Scharfschützen um israelische Militärs gehandelt habe. „Sieben weitere Personen wurden verwundet, als sie andere Menschen auf dem Kirchengelände zu schützen versuchten“, heißt es in der Mitteilung weiter.

Kein Zugang zu Beatmungsgeräten

Am Morgen desselben Tages hätten mehrere Raketenanschläge unter anderem den Stromgenerator eines auf dem Gelände befindlichen Klosters zerstört; in den Räumen sei Feuer ausgebrochen. Das Gebäude sei jetzt unbewohnbar. Die als „Mutter-Teresa-Schwestern“ bekannten Ordensfrauen und die von ihnen betreuten Menschen mit Behinderung hätten sich in Sicherheit bringen können. „Sie wurden vertrieben und haben keinen Zugang mehr zu Beatmungsgeräten, die einige von ihnen zum Überleben benötigen“, schreibt das Patriarchat. Die Ereignisse seien vor allem im Blick auf das bevorstehende Weihnachtsfest besonders bestürzend. 

Lokale Ansprechpartner hatten „Kirche in Not“ mitgeteilt, dass bereits am Donnerstag zwei Handwerker, welche die durch Granaten zerstörten Wassertanks des Pfarreigebäudes reparieren wollten, angeschossen worden und an ihren Verletzungen gestorben seien. Eine Kontaktperson schrieb an „Kirche in Not“: „Bitte verstärken Sie ihre Gebete für uns. Gott allein weiß, wie wir Hilfe bekommen können.“

Hilfe für Christen in Israel und den Palästinensischen Gebieten

Die Pfarrei „Heilige Familie“ ist die Gemeinde der römisch-katholischen Christen im Gaza-Streifen, ihr gehören etwa 1000 Gläubige an. Auf dem Kirchengelände halten sich aktuell lokalen Angaben zufolge mehrere hundert Personen auf, unter ihnen Kinder, Senioren und Menschen mit Behinderung.

In Kooperation mit dem Lateinischen Patriarchat von Jerusalem unterstützt „Kirche in Not“ die Gemeinde im Gaza-Streifen bei der Beschaffung von Lebensmitteln und Medikamenten. Weitere Hilfen umfassen die ebenfalls von den Kriegsfolgen betroffenen Christen in Ostjerusalem und im Westjordanland sowie christliche Arbeitsmigranten in Israel.

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