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Berufung zugelassen: Krankes britisches Baby Indi Gregory darf länger leben – vorerst

Indi Gregory

Ein schwerkrankes britisches Baby hat mehr Lebenszeit erhalten, nachdem ein Gericht am Donnerstag seiner Familie die Erlaubnis erteilt hat, gegen die Entscheidung eines Richters, die lebenserhaltenden Maßnahmen zu beenden, Berufung einzulegen.

Nach Angaben einer christlichen Interessengruppe könnte das Gericht auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, der Familie zu erlauben, das Kind zur Behandlung in ein vom Vatikan geführtes Krankenhaus nach Italien zu bringen.

Indi Gregory, die im Februar geboren wurde, leidet an einer seltenen degenerativen mitochondrialen Krankheit und wird im Queen's Medical Centre in Nottingham, England, über ein Beatmungsgerät lebenserhaltend behandelt.

Die britische Interessengruppe Christian Concern berichtete am Donnerstag, die Berufung der Familie werde am 10. November um 12 Uhr mittags vor dem zweithöchsten Gericht Großbritanniens verhandelt. Gregorys lebenserhaltende Apparate würden erst nach der Anhörung oder nach weiteren Anweisungen des Gerichts abgeschaltet, sagte die Gruppe.

"Bis heute hat die britische Regierung weder reagiert noch sich zu dem Fall geäußert", so die Gruppe weiter.

Richter Robert Peel hatte am Mittwoch nach einer "dringenden Online-Anhörung" am 7. November entschieden, dass Gregorys lebenserhaltende Maßnahmen am 9. November um 14 Uhr Ortszeit abgeschaltet werden müssen – gegen den Willen der Eltern und gegen die Versuche Italiens und des Vatikans, das Kind zu behandeln.

In der richterlichen Verfügung heißt es außerdem, dass die lebenserhaltenden Maßnahmen im Krankenhaus oder in einem Hospiz und nicht im Zuhause des Kindes abgesetzt werden müssen, da eine "klinische Behandlung von höchster Qualität, die in einem sicheren und nachhaltigen Umfeld durchgeführt wird", erforderlich sei, berichtete die BBC.

Gregorys Eltern haben wiederholt appelliert, das Kind in Rom behandeln zu lassen, nachdem der Oberste Gerichtshof Englands entschieden hatte, dass es im besten Interesse des Kindes sei, die lebenserhaltenden Maßnahmen abzubrechen. In dem Bemühen, Gregorys Leben zu retten, beschloss die italienische Regierung am Montag in einer Dringlichkeitssitzung, ihr die italienische Staatsbürgerschaft zu verleihen und die Kosten für ihre medizinische Behandlung im Kinderkrankenhaus Bambino Gesù zu übernehmen.

Der italienische Konsul in Manchester, Matteo Corradini, erließ in seiner Eigenschaft als Vormundschaftsrichter für Gregory am 8. November eine Dringlichkeitsmaßnahme, mit der die Zuständigkeit der italienischen Gerichte in diesem Fall anerkannt wurde. Die Maßnahme genehmigt die Annahme des speziellen Behandlungsplans des Krankenhauses Bambino Gesù und übernimmt den Schutz von Gregory, indem sie den Generaldirektor des italienischen Krankenhauses, Antonio Perno, zu Gregorys Vormund ernennt. Die Anordnung autorisiert ihre sofortige Verlegung ins Bambino Gesù, berichtet Christian Concern.

Perno stellte am 9. November einen Eilantrag an den Obersten Gerichtshof des Vereinigten Königreichs, in dem er Richter Peel aufforderte, ihm die Zuständigkeit für den Fall gemäß Artikel 9 der Haager Konvention von 1996 zu übertragen, der sowohl das Vereinigte Königreich als auch Italien beigetreten sind.

"Es ist unklar, wie oder ob das Berufungsgericht bei der morgigen Anhörung mit dieser Entwicklung umgehen wird, da dies in einem solchen Fall Neuland ist", so Christian Concern am Donnerstag.

Das Krankenhaus Bambino Gesù, das vom Vatikan betrieben wird, hat in der Vergangenheit angeboten, andere unheilbar kranke britische Kinder zu behandeln, wie Alfie Evans im Jahr 2018 und Charlie Gard im Jahr 2017, denen beide von britischen Gerichten die Möglichkeit verweigert wurde, nach Italien zu reisen, und die wenige Tage, nachdem sie von den lebenserhaltenden Maßnahmen getrennt wurden, starben.

Gregorys Behandlung, sollte sie nach Italien ausreisen dürfen, würde den britischen Steuerzahlern keine Kosten verursachen.

"Man sagt, dass es nicht viel Hoffnung für die kleine Indi gibt, aber bis zum Ende werde ich tun, was ich kann, um ihr Leben zu verteidigen und das Recht ihrer Mama und ihres Papas zu verteidigen, alles für sie zu tun, was sie können", schrieb die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni am 6. November in den sozialen Medien, nachdem sie Gregory die Staatsbürgerschaft verliehen hatte.

Der Vater des Kindes, Dean Gregory, reagierte auf die Entscheidung der italienischen Regierung mit folgenden Worten: "Mein Herz füllt sich mit Freude, dass die Italiener Claire und mir die Hoffnung und den Glauben an die Menschheit zurückgegeben haben. Die Italiener haben uns Fürsorge und liebevolle Unterstützung gezeigt, und ich wünschte, die britischen Behörden wären genauso."

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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