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Theologe Söding: Rom hat nur verboten, „was wir gar nicht beschlossen hatten“

Thomas Söding

Der Bibelwissenschaftler Thomas Söding hat vor Beginn der ersten Sitzung des Synodalen Ausschusses eingeräumt, man habe „tatsächlich wenig Unterstützung durch Briefe aus der Kurie bekommen für unseren Synodalen Weg in Deutschland“.

Es sei indes „immer wieder etwas verboten worden, was wir gar nicht beschlossen hatten, nämlich dass auf der diözesanen Ebene der Bischof ausgehebelt werden könnte durch andere Mehrheiten und dass auf der Bundesebene die Bischofskonferenz zu einer untergeordneten ‚Behörde‘ werden würde“, sagte der Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) gegenüber dem Kölner Domradio.

„Das ist nicht unser Bild“, betonte Söding. „Wir stehen für die Verantwortung der Bischofskonferenz ein. Wir stehen für die Verantwortung des ZdK ein. Aber wir bündeln jetzt die Erfahrungen, die wir in Deutschland gesammelt haben. Mit der ‚Gemeinsamen Konferenz‘ sind wir seit langem in Beratungsprozessen unterwegs, und diese Prozesse müssen jetzt im Lichte der Synodalversammlung einfach weitergeführt werden, sodass wir Beraten und Entscheiden zusammenführen.“

Der Synodale Weg hatte in einem Handlungstext mit dem Titel „Synodalität nachhaltig stärken“ im September 2022 die Einführung eines Synodalen Rats beschlossen, der den Synodalen Weg verstetigen soll. Ein Zwischenschritt ist bis längstens 2026 der Synodale Ausschuss zur Vorbereitung des Synodalen Rats, dessen erste Sitzung am Freitag und Samstag stattfindet.

Der Synodale Ausschuss besteht laut Handlungstext aus den 27 Diözesanbischöfen, 27 vom ZdK gewählten Mitgliedern und weiteren 20 Personen, die im Rahmen der letzten Sitzung des Synodalen Wegs im März gewählt wurden. Einer der Teilnehmer ist Schüller.

Inzwischen hat der Passauer Bischof Stefan Oster SDB angekündigt, sich nicht am Synodalen Ausschuss zu beteiligen. Der Vatikan hatte – mit expliziter Gutheißung von Papst Franziskus – im Januar ausdrücklich die Einrichtung eines Synodalen Rats untersagt – eine Einschätzung, die Söding ausdrücklich nicht teilt. Da der Synodale Ausschuss letztlich nur der Vorbereitung dieses Gremiums dient, haben Oster und drei weitere Bischöfe – Kardinal Woelki von Köln, Bischof Hanke OSB von Eichstätt und Bischof Voderholzer von Regensburg – erklärt, ihn nicht gemeinsam mit den anderen Bischöfen zu finanzieren.

Söding sprach mit dem Domradio auch über seine Erfahrungen bei der Weltsynode, an der er im Oktober im Vatikan teilnahm. „In Rom hat sich gezeigt, dass wir eigentlich weltweit eine Bewegung haben, die jetzt einen wichtigen Schritt nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil zu gehen entschlossen ist“, erklärte er in diesem Zusammenhang.

„Das Zweite Vatikanische Konzil hatte sehr stark die Rolle von Bischöfen betont, und die Institution der Weltbischofssynoden ist eine der Konsequenzen gewesen“, sagte er. „Was jetzt offensichtlich ansteht, ist, dass die Frage der Repräsentanz von Bischöfen beobachtet und neu angegangen werden muss und dass die Aufgabe von Gläubigen, die engagiert sind, Ordensleute und sogenannte Laien, bislang nicht hinreichend in der katholischen Kirche geklärt ist.“

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