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Aachener Generalvikar Andreas Frick tritt zurück

Aachener Dom

Der Aachener Generalvikar Andreas Frick ist am Freitag von seinem Amt zurückgetreten. Bis ein Nachfolger ernannt wird, führt der stellvertretende Generalvikar, Pfarrer Thorsten Aymanns, die Amtsgeschäfte weiter.

„Nach neun Jahren und vielen Etappenzielen, die wir hier im Bistum gemeinsam erreicht haben, ist es für mich an der Zeit, neu zu denken“, erklärte Frick, der seit 2015 im Amt war. „Die Entscheidung, die in den vergangenen Monaten gereift ist, habe ich mir nicht leicht gemacht, doch die kommenden Jahre möchte ich nutzen, um mich noch einmal neuen Aufgaben zu stellen.“

Bischof Helmut Dieser hatte Fricks Bitte um Amtsverzicht angenommen, äußerte jedoch sein Bedauern über die Entscheidung. Er habe „lange gebraucht, sie zu akzeptieren und anzunehmen“.

Weiter führte Dieser aus: „Von der ersten Stunde meines Amtsantritts als Bischof von Aachen an haben wir sehr vertrauensvoll, persönlich eng verbunden und mit viel Erfolg zusammengearbeitet. Ich bin Generalvikar Dr. Frick sehr dankbar für den tiefen Austausch in allen anstehenden Fragen, für seine Verlässlichkeit und Führungsstärke und für alle guten Früchte im ‚Heute bei dir‘-Prozess unseres Bistums, die entscheidend auch durch sein ungebrochenes Engagement herangereift sind.“

Mit dem Tag des Abschieds von Frick am 12. Januar 2024 übernimmt Aymanns die Amtsgeschäfte, bis ein neuer Generalvikar ernannt wird.

Unklar ist, ob der Rücktritt zusammenhängt mit der Veröffentlichung der Namen von – teils mutmaßlichen – Missbrauchstätern im Bistum Aachen Mitte Oktober. Für die Entscheidung, auch die Namen von Personen zu veröffentlichen, die des Missbrauchs beschuldigt wurden, aber inzwischen verstorben sind und sich nicht verteidigen können, hatte es von mancher Seite deutliche Kritik gegeben.

Während gewöhnlich sofort ein neuer Generalvikar ernannt wird, wenn der Rücktritt des bisherigen Amtsinhabers bekanntgegeben wird, so ist dies im Bistum Aachen diesmal nicht der Fall – was ein möglicher Hinweis auf eine eher plötzliche Entscheidung sein könnte.

Aymanns zeigte sich derweil erfreut über die Möglichkeit, die Arbeit fortzusetzen: „Ich freue mich sehr, die erfolgreiche Arbeit von Andreas Frick gemeinsam mit den Mitarbeitenden im Generalvikariat und den Gremien im Bistum fortzusetzen. Das Bistum Aachen ist in seiner pastoralen Grundausrichtung sehr gut aufgestellt, und auch in meiner neuen Rolle werde ich unseren Reformprozess 'Heute bei dir' engagiert vorantreiben.“

Bischof Dieser zeigte sich zuversichtlich, dass die Stabilität im Bischöflichen Generalvikariat durch die Übernahme der Verantwortung durch Aymanns gesichert ist. „Ich freue mich sehr, dass Pfarrer Thorsten Aymanns die Verantwortung als stellvertretender Generalvikar übernimmt und wünsche ihm gutes Gelingen und Gottes Segen“, so Dieser. „Er ist ein Garant dafür, dass wir den 'Heute bei dir'-Prozess mit großer Zuversicht weiter gestalten.“

CNA Deutsch berichtete bereits 2018 von der „Heute bei dir“-Initiative. Sie wird geleitet von Bischof Helmut Dieser und zielt darauf ab, neue Wege zu entwickeln, wie die Kirche in Zukunft aussehen und funktionieren soll.

Ein Beispiel dieser Initiative ist der „Kneipengottesdienst“, basierend auf der Idee „Heute beim Bier“ des Bischofs von Aachen. Diese Form des Gottesdienstes solle dort stattfinden, wo sich Menschen ohnehin zum Feiern treffen. Sie zielt darauf ab, insbesondere diejenigen anzusprechen, die der Kirche distanziert gegenüberstehen.

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