„Ich muss als Bischof bei den Menschen sein und hören, was gesagt wird. Ich will den Menschen abseits des Podiums Rede und Antwort stehen und mit ihnen ins Gespräch kommen.“
Der Aachener Bischof Helmut Dieser wünschte sich von Jan Nienkerke einen „beteiligenden und ermöglichenden Führungsstil“ als Generalvikar.
„Ich freue mich darüber, dass unser Bischof das Bistum Aachen gemeinsam leiten und dabei das synodale Element weiterentwickeln und stärken möchte.“
Inhaltlich wurden bei der Sitzung am Freitag und Samstag drei Kommissionen mit jeweils zehn Mitgliedern eingesetzt.
„Ich glaube, dass das der Anfang einer Weiterentwicklung der Lehre ist. Allerdings muss man sich darauf einstellen, dass das noch ein längerer Prozess sein wird.“
Beim traditionellen Dreiklang zur Fastenzeit – neben dem Fasten selbst auch das Gebet und das Almosengeben – liege „das Entscheidende“ innen.
Unklar ist, ob der Rücktritt zusammenhängt mit der Veröffentlichung der Namen von – teils mutmaßlichen – Missbrauchstätern im Bistum Aachen Mitte Oktober.
„Wir machen für keinen mutmaßlichen Täter eine Ausnahme, ganz gleich, welchen Rang er zeitlebens einnahm“, betonte Bischof Helmut Dieser.
Der Bischof erklärte, man stehe heute „vor den Scherben der Selbstbilder von Kirche, an die wir lange geglaubt haben“.
„Wie der Weg der Kirche in unserem Land weitergeht, weiß keiner von uns“, sagte Dieser in seiner Predigt.
„Auch heute ist es wichtig, Flagge zu zeigen für eine offene Gesellschaft, in der Menschen leben können, wie es ihrer Identität entspricht.“
Der Diözesanverband Aachen der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands hatte etwa angekündigt, die 100 reservierten Plätze mit Sitzkissen zu belegen, auf denen es „gleich & berechtigt“ heißt.
Insgesamt wünschte sich Dieser eine größere Rolle für den Staat, um Missbrauch aufzuarbeiten.
Er selbst pflichte dem Nuntius bei, aber „wir sagen eben immer auch an einigen Stellen noch ein paar Sätze mehr“, so Bischof Dieser, der sich für eine Kehrtwende in der überlieferten Sittenlehre ausgesprochen hat.
„Die Verteidigung ihres Landes gilt wirklich dem eigenen Überleben, aber sie verteidigt auch uns alle in Europa als Menschen, ‚die freiheitlich, demokratisch und friedliebend leben wollen‘.“
Das „Kernelement“ der Neustrukturierung werde ein Expertenrat „aus bis zu zehn Mitgliedern“ sein, „der durch eine Auswahlkommission ohne kirchlichen Vertreter bestimmt werden soll“.
Bischof Helmut Dieser hat in seinem Fastenhirtenbrief angedeutet, dass persönliche Neigungen und Tendenzen gottgegeben sind und entsprechend keinesfalls einer Korrektur bedürfen.
„Es ist tatsächlich so, dass wir deutschen Bischöfe in Rom bei einem Teil der Kurie sehr viel Widerstand erlebt haben“, räumte der Bischof von Aachen ein.
Der Aachener Bischof sagte: „Der jetzige Stand der kirchlichen Lehre wird im Bereich der Sexualität des Menschen bestimmten Wirklichkeiten nicht gerecht.“
Der ehemalige Erzbischof von Freiburg richtete sich per Video an die Öffentlichkeit.