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Papst Franziskus ernennt neuen Bischof für chinesisches Bistum – nach 70 Jahren

Chinesische Flagge und Papst Franziskus

Thaddeus Wang Yuesheng ist am Donnerstag zum Bischof von Zhengzhou in China geweiht worden und hat damit eine 70 Jahre andauernde Sedisvakanz beendet.

Wie das Presseamt des Heiligen Stuhls mitteilte, wurde Wang von Papst Franziskus am 16. Dezember 2023 zum Bischof von Zhengzhou ernannt. In dem Bericht hieß es, die Entscheidung sei „im Rahmen des vorläufigen Abkommens zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China“ gefallen.

Die vatikanische Nachrichtenagentur Fides, die zum Dikasterium für Evangelisierung gehört, fügte hinzu, seine Ernennung sei „auch durch den direkten Beitrag der verschiedenen Komponenten der Ortskirche gemäß dem Kriterium der Synodalität begünstigt“ worden.

In einer Erklärung, die auf der offiziellen Website der Bischofskonferenz der katholischen Kirche in China veröffentlicht wurde, heißt es: „Am 22. März 2022 wurde er zum Bischof der Diözese Zhengzhou gewählt.“

Wang wurde am 27. Februar 1966 in der Stadt Zhumadian in der zentralchinesischen Provinz Henan geboren. Er studierte von 1987 bis 1993 am South Central Seminary und wurde am 17. Oktober 1993 zum Priester geweiht.

Seit Dezember 2011 war er Pfarrer im Huiji-Distrikt in Zhengzhou sowie Vorsitzender der Katholisch-Patriotischen Vereinigung von Henan und stellvertretender Direktor des Ausschusses für akademische Angelegenheiten. Im Januar 2013 wurde er zum Rektor der Diözese Zhengzhou gewählt.

Die Ernennung des 58-jährigen Wang stellt eine Veränderung dar, da die Diözese Zhengzhou seit den 1950er Jahren keinen Bischof mehr hatte.

Die Diözese Zhengzhou wurde am 11. April 1946 gemäß der Apostolischen Konstitution Quotidie Nos von Papst Pius XII. errichtet, mit der eine offizielle Hierarchie für die chinesische Kirche eingeführt wurde.

Im selben Jahr wurde der in Italien geborene Xaverianer-Missionar Faustino Tissot zum Bischof von Zhengzhou ernannt. Nach der Gründung der Volksrepublik China im Oktober 1949 führte die Kommunistische Partei Chinas eine Kampagne zur Isolierung der lokalen Kirche von Rom durch, indem sie ausländische Priester, Missionare und Bischöfe auswies.

Im Jahr 1953 wurden Tissot und 16 weitere ausländische Priester ausgewiesen, sodass die Diözese funktionell unbesetzt blieb. Die Diözese wurde von sechs chinesischen Priestern weitergeführt, und zwar bis zur Kulturrevolution unter Mao, als alle religiösen Aktivitäten und Feiern eingestellt und die Kirchen zur Schließung gezwungen wurden.

Nach dem Tod von Mao im Jahr 1976 wurde Deng Xiaoping zum obersten Führer und leitete eine Periode der „Öffnung“ ein, die eine nominelle Wiederaufnahme religiöser Aktivitäten ermöglichte. In Zhengzhou und auf dem gesamten chinesischen Festland wurden mehrere Kirchen eröffnet und einige weitere gebaut.

Nach Angaben der chinesischen Bischofskonferenz fand die Bischofsweihe am 25. Januar in der Kirche von Qinghuayuanlu statt, die der Muttergottes von Lourdes geweiht ist. Mehrere Bischöfe konzelebrierten, darunter der Bischof von Shanghau, Joseph Shen Bin.

Die Erklärung fügte hinzu, mehr als 300 Priester, Ordensfrauen und Gläubige aus allen Diözesen der Provinz hätten an der Liturgie teilgenommen.

Shen, der Bischof von Shanghai, ist stellvertretender Vorsitzender der staatlich kontrollierten Chinesischen Katholischen Patriotischen Vereinigung und Vorsitzender der chinesischen Bischofskonferenz.

Shen stand im Zentrum eines Streits zwischen dem Heiligen Stuhl und China, als er im April 2023 ohne päpstliches Mandat zum Bischof von Shanghai ernannt wurde und damit gegen die Vereinbarung zwischen China und dem Vatikan von 2018 verstieß.

Im Juli 2023 gab der Staatssekretär des Vatikans, Kardinal Pietro Parolin, die Entscheidung des Papstes bekannt, die Bischofsernennung zu regularisieren, um „die in Shanghai entstandene kanonische Unregelmäßigkeit zu beheben, im Hinblick auf das größere Wohl der Diözese und die fruchtbare Ausübung des pastoralen Dienstes des Bischofs“.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Shen ist eine führende Stimme für die Sinisierung der Kirche – ein Prozess, der nicht nur die Inkulturation des Glaubens in den Kontext der chinesischen Gesellschaft, sondern auch seine Anpassung an die offiziellen Praktiken der Kommunistischen Partei umfasst.

Die chinesisch-vatikanische Vereinbarung ist ein vorläufiges Abkommen, das alle zwei Jahre zur Erneuerung ansteht. Es trat 2018 in Kraft und wurde 2020 zum ersten Mal und 2022 zum zweiten Mal erneuert. Im Oktober 2024 stünde eine weitere Erneuerung an.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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