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Krieg im Heiligen Land hindert Teenager in Gaza, seiner Berufung zu folgen

Suhail Shadi Abu Dawod mit Pater Gabriel Romanelli, dem Pfarrer von Gaza, am Strand von Gaza im Sommer 2023. Romanelli gehört dem Institut des inkarnierten Wortes (IVE) an, einem katholischen Ordensinstitut, das am 25. März 1984 in Argentinien gegründet wurde und in dem Abu Dawod um Aufnahme bat.
Der Pfarrer von Gaza, Pater Gabriel Romanelli, in der Mitte. Links sein Vikar, Pater Iusuf Asad, rechts Suhail Shadi Abu Dawod. Das Foto wurde im Sommer 2023 in der lateinischen Kirche der Heiligen Familie in Gaza-Stadt aufgenommen. Die Pfarrei ist den Priestern des Instituts des inkarnierten Wortes anvertraut.
Suhail Abu Dawod in Pfadfinderuniform hält in der einen Hand einen Olivenzweig und in der anderen ein Palmblatt, das zu einem Kreuz geflochten ist. Das Foto stammt vom Palmsonntag 2023. Heute sagt Abu Dawod: „Wir bitten Gott um Frieden, um den Frieden, der sich seit der Auferstehung Jesu in der Welt ausbreitet. Meine inbrünstigen Gebete sind der Gerechtigkeit und der Schaffung eines dauerhaften Friedens im Heiligen Land gewidmet, besonders in unserer Stadt Gaza.”

Vor fünf Monaten wartete der 18-jährige Suhail Shadi Abu Dawod in Gaza-Stadt auf ein Visum für Italien, um sein Noviziat im Institut des fleischgewordenen Wortes (IVE) zu beginnen – dann brach der Krieg zwischen Israel und der Hamas aus.

„2021, als ich 15 Jahre alt war, überlegte ich, ob ich in die Kongregation des fleischgewordenen Wortes eintreten sollte“, sagte Abu Dawod gegenüber CNA, der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch. „Ich möchte ihr beitreten, weil es eine einfache und bescheidene Kongregation ist, welche die Botschaft der Liebe, der Spiritualität, des Rosenkranzgebetes und des Glaubens in der ganzen Welt verbreitet.“

Abu Dawod ist Postulant des Instituts. Er tritt so in die Fußstapfen der beiden Priester seiner Pfarrei, die IVE-Mitglieder sind.

„Als der Krieg ausbrach und meinen Weg unterbrach, fühlte ich tiefe Traurigkeit und Enttäuschung. Aber ich erkannte, dass Gott ein großes Geschenk für mich und für die Entwicklung meiner Berufung bereithielt. Es ist Teil von Gottes Plan. Ich vertraue auf Gottes Führung und glaube fest an seine Gnade für mich“, sagte er.

Wie Hunderte anderer Christen in Gaza haben Abu Dawod und seine Familie ihr Zuhause verlassen und leben seit fünf Monaten auf dem Gelände der lateinischen Pfarrei der Heiligen Familie im Norden Gazas.

„Sich inmitten des Krieges gesegnet fühlen“ oder „Der Glaube ist stärker als der Krieg“ sind einige der Gedanken, die Abu Dawod von Zeit zu Zeit auf Facebook teilt.

„Ich fühle mich wirklich gesegnet“, sagte er gegenüber CNA, „wenn ich all die Menschen sehe, die an der Heiligen Messe teilnehmen und mit einem Herzen beten, besonders an Weihnachten, dem Fest der Geburt Jesu!“

Jeden Tag nimmt der Postulant als Ministrant an der Messe teil und kümmert sich um die jüngeren Messdiener. Er hilft auch bei der Herstellung von Hostien in einer „provisorischen“ Fabrik. Dawod ist Mitglied der Pfadfindergruppe, spielt Fußball und lernt Dudelsack zu spielen.

Die Gewalt und der Tod um ihn herum haben seinen Glauben nicht erschüttert, sondern, wie er selbst sagt, gestärkt: „Mein Glaube gedeiht inmitten der Herausforderungen des Krieges und wächst Tag für Tag durch das tägliche Rosenkranzgebet, die Lektüre der Lebensgeschichten der Heiligen und vor allem durch das sonntägliche Gebet vor dem Leib Christi. Jesus, die Quelle meines Glaubens, ist das Fundament, auf das ich mein ganzes Vertrauen setze.“

Abu Dawod sagte, dass er seine Berufung auch durch seine ehrenamtliche Arbeit in der Pfarrei bereichert habe, wo er behinderten und bedürftigen Kindern hilft.

„Während meines Dienstes habe ich angefangen, ein Tagebuch zu schreiben, und auf diesem Weg habe ich eine Verbesserung meiner Spiritualität erfahren, was sehr wichtig ist“, sagte er.

In diesen sehr schwierigen Monaten hat Abu Dawod gelernt, dass „Gott immer barmherzig mit uns ist“ und dass er „mit uns ist, er wird uns in dieser schwierigen Situation niemals im Stich lassen“.

Die Christen in Gaza haben sich immer geweigert, ihre Gemeinde zu verlassen und in den südlichen Gazastreifen zu gehen, trotz der Bedrohung durch Angriffe und Bombardierungen.

„Wir sind wie die Arche Noah in den Tagen der Sintflut“, sagten Gemeindemitglieder zu ihrem Pfarrer, Pater Gabriel Romanelli, der seit Beginn des Krieges nicht mehr in seine Gemeinde zurückkehren konnte.

Diese Worte des Glaubens und der Hoffnung ähneln jenen von Abu Dawod.

„Mein Herr Jesus Christus gibt mir immer Hoffnung, er ist die Quelle der Hoffnung in meinem Leben. Ich stehe als Zeichen der Hoffnung und ertrage die Herausforderungen, die Schwierigkeiten und den Schmerz in dieser gefährlichen Zeit des Krieges“, sagte er.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Selbst jetzt im Gazastreifen, wo Lebensmittel und Wasser immer knapper werden, wo die hygienischen Bedingungen an ihre Grenzen stoßen, wo viele Menschen gestorben sind und noch mehr seelisch leiden, spricht dieser junge Mann Worte des Glaubens und der Hoffnung: „Gott hat uns mit unendlichem Reichtum und Segen beschenkt. Er versorgt uns weiterhin mit dem, was wir zum Leben brauchen.“

Abu Dawod sagt, er habe auch etwas über sich selbst gelernt: „Ich habe gelernt, geduldiger zu sein, vor allem in den Dingen, um die ich Gott bitte, und zu erkennen, dass er einen Plan für mich hat und für die guten Dinge, die auf mich zukommen werden. Ich muss darauf warten, dass sich sein großartiger Wille entfaltet.“

„Ich habe auch gelernt, Liebe zu geben, anstatt zu versuchen, geliebt zu werden, und zu verstehen, dass Liebe der Schlüssel ist, um Frieden in der Welt zu verbreiten – Liebe ohne Grenzen.“

Er erlebe „die Fastenzeit anders als in den Jahren zuvor“: „Ich bete mehr, bete den Rosenkranz und gehe zur Messe. Ich faste mehr, verzichte auf Dinge, die ich früher gerne gegessen habe, und bitte andere um Vergebung, denn diese Zeit ruft zur Versöhnung auf.“

Sogar das Wort „Auferstehung“ hat von Gaza aus gesehen und mitten im Krieg eine neue Bedeutung bekommen.

„Es bedeutet, dass wir Gottes Kinder sind, nicht seine Sklaven. Es unterstreicht seine grenzenlose Liebe zu uns, die alle anderen übertrifft“, sagte Abu Dawod. „Er hat seinen einzigen Sohn gesandt, unseren Herrn Jesus Christus, der den Teufel und alle bösen Geister der Welt besiegt und die Dunkelheit und den Tod überwunden hat.“

Abu Dawod hat beschlossen, seine Zeit nun dem Dienst an Jesus zu widmen, während er sich auf Ostern vorbereitet: „Ich reinige mein Herz und versuche, alle Sünden daraus zu entfernen, in Erwartung der Begegnung mit König Jesus während des großen Osterfestes. Dieses Fest erinnert uns eindringlich daran, wie Jesus sich am heiligen Kreuz für die Vergebung unserer Sünden geopfert hat. Durch seine glorreiche Auferstehung am dritten Tag hat er die Fesseln des Todes gesprengt.“

Im Heiligen Land, dem Land, in dem Jesus gestorben und auferstanden ist, betet Abu Dawod für den Frieden.

„Wir bitten Gott um Frieden, denselben Frieden, der sich in der Zeit der Auferstehung Jesu in der Welt verbreitet hat“, sagte er. „Meine inbrünstigen Gebete gelten der Gerechtigkeit und der Schaffung eines dauerhaften Friedens im Heiligen Land, insbesondere in unserer Stadt Gaza“.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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