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Bischof Voderholzer hat „große Fragezeichen“ zu Grundlagen des Synodalen Wegs

Seit elf Jahren Bischof in Regensburg: Rudolf Voderholzer

Bischof Rudolf Voderholzer hat in einem Interview mit der „Katholischen Sonntagszeitung für das Bistum Regensburg“ seine Kritik am deutschen Synodalen Weg bekräftigt. Dabei ging es um die Grundlagen des auf mehreren Ebenen umstrittenen Prozesses, etwa die MHG-Studie und die Frage nach einem Weiheamt für Frauen.

Es gehe im Austausch mit Rom nicht um „Gewinner oder Verlierer“, so Voderholzer. Der Brief des Vatikans vom 16. Februar 2024 an die deutschen Bischöfe sei nicht die „erste Wortmeldung aus Rom in diese Richtung“ gewesen.

Er selbst sei bereits im August 2019 bei Papst Franziskus gewesen, bevor der Synodale Weg seine Arbeit aufgenommen habe.

„Ich habe ihm den alternativen Satzungsentwurf, den ich gemeinsam mit Kardinal Woelki erarbeitet hatte, vorgestellt“, so Voderholzer. Der Bischof weiter: „Er hatte das Ziel, die Anliegen aus dem Brief von Papst Franziskus […] umzusetzen und das Thema Neuevangelisierung in den Mittelpunkt zu stellen.“

Die aktuelle Verlautbarung aus Rom vom 22. März 2024 liege „ganz auf der bisherigen Linie“ des Vatikans. Darin heißt es, dass die deutschen Bischöfe zusagen, dass ihre Arbeiten „in Übereinstimmung mit der Ekklesiologie des Zweiten Vatikanischen Konzils, den Vorgaben des Kirchenrechts und den Ergebnissen der Weltsynode stehen und anschließend dem Heiligen Stuhl zur Approbation vorgelegt werden“.

Zudem habe die neue Missbrauchsstudie der Evangelischen Kirche Voderholzers „Bedenken bezüglich des Synodalen Weges bestätigt“. Hinter die Grundlage des Synodalen Wegs – die MHG-Missbrauchsstudie – müssten „große Fragezeichen“ gesetzt werden. Die Studie spreche von „angebliche[n] systemische[n] Ursachen in der katholischen Kirche“, so Voderholzer weiter.

Der Bischof wörtlich: „Von solchen kann man jedoch erst sprechen, wenn man eine Institution zum Vergleich hat. Jetzt haben wir mit der evangelischen Kirche partiell die Möglichkeit eines Institutionenvergleichs.“

Er versuche, sich von der „Polemik“ der Befürworter des Synodalen Wegs „unabhängig zu machen“. So werde er von manchen als „konservativer Buhmann“ abgestempelt. Darauf Voderholzer: „Den Begriff konservativ kann ich auch als Ehrentitel oder sogar als Kompliment annehmen.“

Die Kirche habe den Glauben „nicht selbst gefunden“, sondern „empfangen“.

Voderholzer über Papst-Kommentar zum Ukrainekrieg

Voderholzer sprach auch über den Ukraine-Krieg. Papst Franziskus hatte in einem Interview, das der Schweizer Fernsehsender RSI im vergangenen Monat aufgezeichnet hatte, vom „Mut zur weißen Fahne“ gesprochen.

„Ich habe mich kundig gemacht, was er wirklich gesagt hat und was der Zusammenhang war“, erklärte Voderholzer. Es gehe dem Papst um „Lösungsmöglichkeiten über Waffen und Krieg hinaus“.

„Die Bedeutung von Friedensverhandlungen stark zu machen“, stehe Papst Franziskus „gut an“.

Ziel des Papstes sei es, „alternative Verhandlungslösungen jenseits der militärischen Optionen“ aufzuzeigen. Dies wäre „aller Ehren wert, vor allem für einen Nachfolger Petri“.

Frauendiakonat

Mit Blick auf die Positionierung der Vorsitzenden des Katholischen Deutschen Frauenbundes in der Diözese Regensburg, Martha Bauer, gebe es „Meinungsverschiedenheiten“ etwa beim Diakonat der Frau, sagte Voderholzer.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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„Wir werden wahrscheinlich nie ganz einer Auffassung sein. Allerdings gibt es die Meinungsverschiedenheiten auch im Frauenbund selber“, so der Bischof.

Es gebe noch viele andere Themen, bei denen sich der Katholische Frauenbund „einbringen“ könne. Als Beispiele erwähnte er die „Weiterentwicklung der Mütterrente“ oder den „Schutz von […] Frauen aus Mittelost- und Osteuropa vor Menschenhandel und Zwangsprostitution“.

Viele Mitglieder seien mit einer „kirchenpolitisch einseitig ausgerichteten Verbandspolitik nicht einverstanden“. „Manche Dinge werden wir stehen lassen müssen, weil es da keine Kompromisse gibt“, so Voderholzer wörtlich. Damit meinte er die Frage der Frauenordination.

Papst Franziskus betone es immer wieder: „In diesem Punkt ist die kirchliche Lehre eindeutig und nicht revidierbar.“

Männer und Frauen hätten nach dem marianischen und petrinischen Prinzip „unterschiedliche Aufgaben und Rollen in der Kirche“. Die geweihten Amtsträger seien „Abbild der bräutlichen Beziehung zwischen Christus und seiner Kirche“. Dabei sei die Kirche „weiblich konnotiert“.

Deswegen müsse man versuchen, „auf andere Weise die Mitwirkungsmöglichkeiten und die Verantwortungsübernahme von Frauen“ zu stärken. Als Beispiel nannte er die Beteiligung von Frauen „in der Ordinariatskonferenz und im Diözesansteuerausschuss“.

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