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Mainzer Generalvikar verabschiedet Dominikaner nach rund 800 Jahren aus Worms

St.-Paulus-Kirche der Dominikaner in Worms

Der Mainzer Generalvikar Sebastian Lang hat am Ostermontag die Dominikaner aus ihrem Kloster in Worms verabschiedet. Das traditionsreiche Kloster war 1226 gegründet worden. Albert der Große wurde dort 1254 zum Provinzial, also zum Oberen, der Dominikanerprovinz Teutonia gewählt.

„Mit den wachsenden Städten war auch ein Bürgertum entstanden, dem die Seelsorge, die der Dom, die Stifts- und Pfarrkirchen boten, nicht ausreichte“, erinnerte Lang an das frühe 13. Jahrhundert in Worms. „Vielleicht, weil diese Institutionen zu sehr feudal geprägt waren und damit eher einer ländlichen als einer städtischen Kultur angehörten, vielleicht aber auch nur, weil es gelegentlich des Neuen bedarf, um die ‚alte‘ Botschaft wieder hörbar zu machen. Die Dominikaner konnten das notwendige Angebot machen!“

„All das war kein Phänomen, das irgendwie typisch für Worms gewesen wäre, aber es brauchte eben wohl auch hier diese Art, Christentum zu leben und zu verkündigen“, so der Generalvikar. Nach „Höhen und Tiefen, Abbrüchen und Neuanfängen“ durch Reformation und Französische Revolution sei es nun an der Zeit, Abschied zu nehmen: „So verständlich die Entscheidung der Provinzleitung ist, so sehr ist sie für Worms, aber auch das Bistum Mainz bedauerlich.“

Die Dominikaner „hinterlassen eine Lücke, die im Letzten nicht zu schließen sein wird“, zeigte sich Lang überzeugt. „Ja, es bliebt eine Lücke. Der Blick auf den Auferstandenen, der die Wundmale des Gekreuzigten trägt, kann aber lehren, dass es beim Ostersieg nicht darum geht, unverwundet zu sein, sondern, dass die Wunden nicht das Ende, sondern auch einen Neuanfang bedeuten können: Das hoffe ich auch für den Wormser Katholizismus an diesem Tag des schmerzhaften Abschiednehmens.“

Zuletzt lebten in Worms noch drei Dominikaner. Zuvor war bereits das Noviziat aus Worms entfernt und nach Vechta in Niedersachsen verlegt worden. Wurden in der Vergangenheit die angehenden Priester intern theologisch ausgebildet – etwa im heute ebenfalls aufgelösten Kloster Walberberg –, so absolvieren sie jetzt ein Studium an der Wiener Universität und leben dort im Kloster der Dominikaner.

In Worms waren die Dominikaner seit 1226, also seit fast 800 Jahren. Bedingt durch Napoleon und die Säkularisation mussten sie aber 1797 das Kloster aufgeben. Die offizielle Auflösung erfolgte 1802. Zu einer Rückkehr nach Worms kam es dann erst wieder 1925, also vor rund 100 Jahren.

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