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„Unser Glau­be ist wun­der­bar“: Bischof Oster feiert zehn Jahre als Bischof von Passau

Bischof Stefan Oster SDB

Am 24. Mai vor zehn Jahren wurde Stefan Oster SDB zum Bischof geweiht und trat sein Amt als Oberhirte von Passau an. Dem Passauer Bistumsblatt gab er nun ein Interview, in dem er auf seine bisherige Amtszeit zurückblickte und dabei betonte, er sage „auch mit eini­gem – rich­tig ver­stan­de­nem – Selbst­be­wusst­sein, unser Glau­be ist wun­der­bar und hat mit Chris­tus ein unglaub­li­ches Alleinstellungs­merk­mal; wenn das wahr ist, dass er lebt und unter uns ist, dann müs­sen und dür­fen wir das auch immer wie­der neu verkünden“.

Angesprochen auf den augenscheinlichen Niedergang der Kirche in Deutschland, auch im Bistum Passau, sagte Oster: „Es ist noch viel da. Es sind vie­le Men­schen da, die sich für die Kir­che enga­gie­ren und ehren­amt­lich unter­wegs sind. Ich freue mich auch sehr über unse­re guten Pries­ter und die enga­gier­ten Mit­ar­bei­ter in der Pas­to­ral, in der Kir­chen­mu­sik, im haupt­amt­li­chen Dienst. Und nicht weni­ge Ehren­amt­li­che tun so viel!“

Es mache ihm aber dennoch „Sor­gen, dass gera­de die Zahl der Pries­ter­amts­kan­di­da­ten wie auch die Zahl derer in Aus­bil­dung für Pas­to­ral­be­ru­fe über­all dras­tisch zurück­ge­gan­gen sind – auch bei uns. Was wir nicht so gut kön­nen, ist Din­ge blei­ben las­sen, die nicht mehr so gut funk­tio­nie­ren. Katho­li­zis­mus in einem eher länd­li­chen Raum wie dem unse­ren ist behar­rend und in gewis­ser Wei­se struk­tur­kon­ser­va­tiv. Den Men­schen fällt es schwer, das hei­mat­li­che, alles was an Gefühls- und Erfah­rungs­welt damit ver­bun­den ist, zu ver­las­sen.“

„Was mir wirk­lich Sor­gen macht, ist die inhalt­li­che Dimen­si­on des Glau­bens“, führte Oster aus. „Die Fra­ge ist: Wie hel­fen wir Men­schen, den Glau­ben im Kopf und im Herz auch zu ver­ste­hen und da auch in die Tie­fe zu gehen, wenn wir gleich­zei­tig mer­ken, dass das Inter­es­se für Glau­bens­fra­gen nicht so groß ist.“

Der Passauer Bischof erinnerte an die Parole, die er vor zehn Jahren ausgegeben hatte: „Mehr von Jesus.“ Dies sei auch heute noch sein Programm. Er habe „ein­fach die Sehn­sucht oder die Auf­ga­be, Men­schen mit ihm bekannt­zu­ma­chen. Ich glau­be, dass das eine ganz­heit­li­che Erfah­rung wird, die mein Leben in die grö­ße­re Frei­heit, in die grö­ße­re Freu­de führt, auch in die grö­ße­re Fähig­keit zu lie­ben, zu glau­ben, zu hof­fen.“

„Die Tat­sa­che, dass wir uns für die Öko­lo­gie enga­gie­ren, dass wir uns für Arme ein­set­zen, dass wir Kin­dern und Jugend­li­chen in der Erzie­hung hel­fen wol­len, dass wir uns um Men­schen in Not sor­gen – das ist alles eine Fol­ge dar­aus, dass wir berührt sind von der Hin­ga­be Chris­ti und von sei­nem Leben für uns“, betonte Oster. „Des­we­gen wol­len wir für ande­re leben, ja, es ist eine Fol­ge dar­aus.“

„Und die Gefahr, die ich sehe, ist, dass sich da was ent­kop­pelt“, warnte der Bischof. „Ich will, dass Men­schen, Chris­tus für sich ent­de­cken, und ich darf das auch durch mei­nen Dienst oder durch den Dienst, den ich mit ande­ren zusam­men mache, immer wie­der mal erle­ben. Das ist die größ­te Freu­de, zu ent­de­cken, dass ein Mensch dort­hin fin­det und davon irgend­wie Zeug­nis geben kann, dass das sein Leben ver­än­dert hat. Ja, das hof­fe ich, dass das mög­lichst vie­le Men­schen fin­den können.“

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