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Das böse F-Wort: Papst Franziskus und die Kontroverse um homosexuelle Seminaristen

Papst Franziskus

Diese Woche im Rückblick:

  • Aufregung um Papst-Äußerung: Ist die Kirche gegen Schwule?
  • Ukrainische Kinder beim Papst
  • Für Flüchtlinge: Das Gebetsanliegen des Papstes für den Monat Juni
  • Filmtipp: Das Blutwunder von Lanciano

Aufregung um Papst-Äußerung: Hat die Kirche etwas gegen Schwule?

Es war das Aufreger-Thema am Montagabend: Die meisten Vatikan-Journalisten waren bereits im Feierabend und genossen die laue Frühsommernacht in der Ewigen Stadt, als eine Meldung durch die Sozialen Medien sickerte. Der Papst habe, so hieß es, mal wieder frei von der Leber gesprochen. Diesmal allerdings sei er zu weit gegangen. Beim Treffen mit der italienischen Bischofskonferenz am vergangenen Montag soll ihm nämlich ein obszönes Wort über die Lippen gegangen sein.

Mehrere italienische Medien berichteten, Papst Franziskus habe mit den Bischöfen darüber diskutiert und unterstrichen, dass homosexuelle Männer nicht zur Priesterausbildung zugelassen werden sollten. In den Priesterseminaren gebe es, so Franziskus, ohnehin zu viel „frociaggine“. Kurz, nachdem die ersten Berichte darüber im Netz waren, ging ein Sturm der Entrüstung durch die Medien.

Einige Medien versuchten das italienische F-Wort euphemistisch zu umschreiben als „einen abwertenden Begriff für ‚Queerness‘“. Tatsächlich lässt sich der Begriff im Deutschen am Treffendsten mit „Schwuchtelei“ übersetzen. Viele Vatikan-Reporter – wie auch der Verfasser dieser Zeilen – glaubten daher zunächst an eine Ente. Das hat er doch nicht wirklich gesagt! Oder doch?

Der Vatikan sorgte am nächsten Tag selbst für etwas Klarheit. In einer kurzen Pressemitteilung ließ Vatikan-Sprecher Matteo Bruni verlauten, der Papst habe „niemals die Absicht gehabt, in homophober Weise zu sprechen oder jemanden zu beleidigen, und er entschuldigt sich bei denjenigen, die sich durch die Verwendung eines Begriffs, über den andere berichtet haben, beleidigt fühlten“.

Viele Medien, die Papst Franziskus in der Vergangenheit wiederholt für seine mitfühlenden Worte gegenüber dem Thema Homosexualität gelobt hatten, zeigten sich entsetzt. Hat die Kirche also doch etwas gegen Schwule?

Der Kirchenrechtler Markus Graulich, der als Untersekretär im Vatikan-Dikasterium für die Gesetzestexte arbeitet, betonte diese Woche gegenüber EWTN News, dass es in der Begleitung von Homosexuellen wichtig sei, die Unterscheidung zu machen zwischen einer pastoralen Begleitung und dem Sich-gemein-machen mit der sogenannten „LGBTQ-Community“. Nach Ansicht des Kurienmitarbeiters gebe es den „katholischen Ansatz“, bei dem „jeder willkommen geheißen wird, der einen seelsorgerischen Rat erhalten und am Leben der Kirche teilnehmen will“. Es sei wichtig, so Graulich, Menschen mit homosexuellen Neigungen anzunehmen und ihnen zuzuhören, wenn sie über ihre Erfahrungen sprechen möchten. Der Kirchenrechtler wörtlich: „Nehmen Sie sie an, begleiten Sie sie und zeigen Sie ihnen dann die Werte des Evangeliums und das, was Gott uns geschenkt hat.“

Ukrainische Kinder beim Papst

Am Mittwoch sorgte Papst Franziskus dann schon wieder für Aufsehen. Diesmal hatte dies jedoch andere Gründe. Am Rande seiner wöchentlichen Generalaudienz empfing der Heilige Vater kriegsversehrte Kinder aus der Ukraine. „Krieg ist immer grausam“, rief Franziskus aus. „Diese kleinen Jungen und Mädchen müssen anfangen zu laufen, sich mit künstlichen Armen fortbewegen. Sie haben ihr Lächeln verloren. Es ist sehr schlimm, sehr traurig, wenn ein Kind sein Lächeln verliert. Lasst uns für die ukrainischen Kinder beten.“

Bereits am vergangenen Wochenende hatte sich der Pontifex beim ersten katholischen Weltkindertag in Rom gemeinsam mit 50.000 Kindern aus aller Welt im Olympiastadion getroffen. Am Samstagvormittag hatte Papst Franziskus im Vatikan eine Gruppe palästinensischer und ukrainischer Kinder empfangen.

Einen Fernsehbericht über den ersten Weltkindertag können Sie übrigens schon am kommenden Sonntag in der neuen Folge des EWTN-Nachrichtenmagazins „VATICANO“ sehen.

Für Flüchtlinge: Das Gebetsanliegen des Papstes für den Monat Juni

Für den Monat Juni hat die Gebetsinitiative des Papstes bereits eine neue Videobotschaft veröffentlicht. Mit eindrücklichen Worten erinnert Franziskus an das Schicksal vieler Migranten, die zunächst aus ihrer Heimat fliehen müssen, das Gefühl der Entwurzelung durchleiden müssen, um dann in den Ankunftsländern häufig erneut vor einer „Mauer in den Herzen“ zu stehen.

„Wir als Christen können diese Mentalität nicht teilen“, unterstreicht der Heilige Vater in seiner Videobotschaft. „Wer einen Migranten aufnimmt, nimmt Christus auf.“

(Die Geschichte geht unten weiter)

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VATICANO: Das Blutwunder von Lanciano

Zum Schluss wieder ein Filmtipp: Am Samstag erscheint auf dem Youtube-Kanal des katholischen Fernsehsenders EWTN die neue Episode des wöchentlichen Nachrichtenmagazins VATICANO. Neben einem Rückblick auf den ersten Weltkindertag und auf die Verleihung des Johannes-Paul-II.-Preises in Rom, erscheint diesen Samstag auch der zweite Teil der großen EWTN-Dokumentation über die Schweizergarde.

Im Hauptteil von VATICANO entführen Sie die Kollegen von EWTN diesmal aber nach Lanciano. In dieser kleinen Stadt in den Abruzzen hat sich im 13. Jahrhundert der Überlieferung zufolge ein Blutwunder ereignet. Einem Mönch kamen während der Feier der Heiligen Messe Zweifel auf, ob Christus wirklich mit Fleisch und Blut in den gewandelten Gaben anwesend ist. Während er die Wandlungsworte über Brot und Wein sprach, sah er plötzlich vor sich, wie sich das Brot in Fleisch und der Wein in Blut verwandelten.

Die VATICANO-Folge von letzter Woche ist übrigens bereits online. Sie finden Sie hier:

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