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Französischer Verband bestraft muslimischen Fußballer für Überkleben von pro-LGBT-Logo

Mohamed Camara mit überklebtem pro-LGBT-Logo

Mohamed Camara, ein malischer Profifußballer beim AS Monaco und bekennender Muslim, wurde am vergangenen Donnerstag für vier Spiele gesperrt, weil er während eines Spiels der ersten französischen Liga das pro-LGBT-Logo auf seinem Trikot überklebt hatte, wie die BBC berichtete.

Auf Initiative der Ligue de Football Professionnel (LFP), der Organisation, welche die beiden höchsten französischen Fußballligen betreibt, wurden alle Vereine verpflichtet, die Logos der Kampagne zu tragen, „um das Bewusstsein für den Kampf gegen Homophobie zu schärfen“.

Am 19. Mai, während des letzten Ligaspiels der Saison gegen die Mannschaft aus Nantes, hatte Camara das pro-LGBT-Logo – ein Regenbogen-Emblem und ein rundes durchgestrichenes „Homophobie“-Symbol – auf Brusthöhe mit weißem Klebeband verdeckt.

„Es ist wichtig, daran zu erinnern, dass Spieler Bürger wie alle anderen sind, deren Grundrechte unter allen Umständen geschützt werden müssen“, kommentierte der malische Fußballverband und reagierte damit auf die heftige Androhung von „schärfsten Sanktionen“ durch die französische Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra.

Konkret bezieht sich der malische Verband auf das in der französischen Verfassung garantierte Recht auf Meinungs- und Religionsfreiheit. Dieses Gesetz hat seinen Ursprung in der Trennung von Kirche und Staat, ganz im Sinne der Französischen Revolution.

Artikel 1 garantiert dabei die Meinungs- und Glaubensfreiheit sowie die ungehinderte Ausübung des Kultus im Rahmen der öffentlichen Ordnung.

Der Fall Camara ist jedoch nicht der erste seiner Art. Nach Angaben des Nachrichtenportals „Africanews“ soll es sich bereits um die vierte Saison in Folge handeln, in der französische Profivereine verpflichtet sind, regenbogenfarbene Rückennummern, Armbinden oder Aufnäher auf ihren Trikots zu tragen, um die LGBTQ-Bewegung zu unterstützen. Jedes Jahr komme es dabei zu Kontroversen mit Spielern.

Beispielsweise habe sich 2022 der im Senegal geborene Mittelfeldspieler Idrissa Gueye – ebenfalls ein praktizierender Muslim – geweigert, für Paris Saint-Germain an einem Spiel teilzunehmen, weil die Spieler Trikots mit regenbogenfarbenen Nummern tragen mussten.

Gueyes damalige Aktion wurde sogar vom ehemaligen Präsidenten Senegals, Macky Sall, unterstützt: „Seine religiösen Überzeugungen müssen respektiert werden.“

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