Donnerstag, Dezember 05, 2024 Spenden
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Kirchliche Einrichtungen beteiligen sich an Protest gegen AfD-Parteitag

AfD

Anlässlich des Bundesparteitags der AfD in Essen haben sich am Wochenende auch mehrere kirchliche Einrichtungen an den Protesten gegen die Veranstaltung beteiligt. Bei den Protesten kam es auch wiederholt zu Ausschreitungen und Gewalt gegen Polizisten, die AfD-Delegierte beschützen wollten.

„Insbesondere katholische Jugendverbände wie die Pfadfinderinnen und Pfadfinder der DPSG, Mitglieder der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) sowie Vertreterinnen und Vertreter des Jugend-Dachverbands BDKJ waren bei den Protesten präsent“, meldete das Bistum Essen am Samstag.

„Schon bei der Großdemonstration, bei der am Vormittag zehntausende Menschen vom Essener Hauptbahnhof zum Stadtteil Rüttenscheid gezogen sind, waren insbesondere die Jugendverbände sichtbar vertreten“, hieß es. „So hatten sich Dutzende Pfadfinderinnen und Pfadfinder der DPSG mit ihren beigen Kluften, Plakaten und Fahnen mit Mitgliedern der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) und anderer katholischer Gruppen sowie Vertreterinnen und Vertretern ihres Dachverbands BDKJ gemeinsam mit der Evangelischen Jugend in einem eigenen Jugend-Block der Demo angeschlossen.“

Vor der Grugahalle, wo der Parteitag stattfand, hatten „Parteien, Gewerkschaften, Medien, aber auch kirchliche Organisationen wie die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB), die Caritas und Diakonie, weitere evangelische Angebote oder der Initiativkreis Religionen in Essen“ ihre Stände aufgebaut.

Der Generalvikar der Diözese Essen, Klaus Pfeffer, beteiligte sich an den Protesten und vertrat Bischof Franz-Josef Overbeck, der verhindert war. „Ich bin wirklich sehr beeindruckt und auch stolz auf Essen und das Ruhrgebiet“, sagte Pfeffer.

„Alle Altersgruppen sind vertreten, ganz unterschiedliche Kulturen, Religionen und politische Gruppierungen sind dabei – und alle eint die Überzeugung, dass Rechtsextremisten nie wieder in unserem Land an die Macht kommen dürfen“, betonte der Generalvikar. „So viele Menschen waren und sind heute auf den Beinen, um vielfältig, bunt, kreativ und vor allem sehr friedlich gegen die AfD und ihre rechtspopulistische und rechtsextreme Vergiftung unserer Gesellschaft zu demonstrieren.“

Tatsächlich war es vor allem am Samstag zu massiven Ausschreitungen gekommen. „Nach derzeitigem Kenntnisstand wurden bei den bisherigen Auseinandersetzungen insgesamt 28 Kolleginnen und Kollegen (27x leicht, 1x schwer) verletzt“, teilte die Polizei am Samstagabend mit.

Seit Freitagabend „kam es im Kontext des Bundesparteitags der AfD zu insgesamt 32 Gegendemonstrationen“, so die Polizei. „Leider gab es immer wieder größere Personengruppen von zum Teil mehreren hundert Personen, die durch gewaltsame Störaktionen versuchten, die Delegierten an der Teilnahme des Bundesparteitags zu hindern oder Sperrstellen zu durchbrechen. Im Rahmen dieser gewalttätigen Aktionen mussten unsere Kolleginnen und Kollegen wiederholt Gebrauch vom Schlagstock und Reizgas machen.“

„Als Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei gegen kurz nach 10 Uhr einen Delegierten der AfD zur Grugahalle geleiteten, wurden sie […] von ca. 200 Personen attackiert“, hieß es. „Hierbei wurden ein Polizist sowie eine Polizistin durch Schläge und Tritte schwer sowie sieben weitere Einsatzkräfte leicht verletzt. Nach der Behandlung im Krankenhaus stellten sich die zunächst als schwer eingestuften Verletzungen der Beamtin glücklicherweise als nicht so gravierend dar.“

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