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Oberhaupt der ukrainischen Katholiken: Fast kein Priester in besetzten Gebieten verblieben

Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, das Oberhaupt der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche

Nach Auskunft des Oberhaupts der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche (UGKK) befindet sich derzeit im Prinzip kein katholischer Priester in den von Russland besetzten Gebieten der Ukraine.

„Unsere Kirche ist in den besetzten Gebieten liquidiert worden“, sagte Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk in einem Interview, wie die UGKK bereits Anfang Juli auf ihrer Internetseite berichtete. „Und zwar durch sogenannte staatliche Verordnungen. Dies geschah zum Beispiel im besetzten Teil der Region Saporischschja.“

„Auch Einrichtungen des sozialen Dienstes unserer Kirche, wie die Caritas Ukraine oder eine Gemeinschaft katholischer Männer wie die Kolumbusritter, sind dort verboten“, führte Schewtschuk aus. „In den besetzten Gebieten gibt es heute praktisch keinen katholischen Priester – weder griechisch-katholisch noch römisch-katholisch.“

Die UGKK habe indes nicht aufgehört, in den besetzten Gebieten zu existieren, denn es gebe dort weiterhin Gläubige, „unsere Leute“. Die Gläubigen seien aber „der geistlichen Betreuung beraubt. Gleichzeitig wird der Klerus in den Gebieten, in die Russland kommt und in denen die stalinistischen Zeiten wiederkehren, unterdrückt.“

Über die Lage der Mitglieder der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche sagte Schewtschuk: „In einigen Städten sind unsere Kirchen völlig zerstört. Das sind Mariupol, Maryinka, Volnovakha, Lyssytschansk, Sievierodonetsk. Unsere Kirchen in Melitopol und Berdiansk sind geschlossen.“

„Vor kurzem haben wir erfahren, dass unsere Kathedrale in Donezk beschlagnahmt wurde“, sagte er außerdem. „Als unsere Priester von dort vertrieben wurden, kamen die Gläubigen weiterhin dorthin. Die Kirche war offen, die Menschen versammelten sich und beteten. Die ‚Behörden‘ waren damit nicht einverstanden. Und eines Tages kamen unsere Leute und sahen, dass die Schlösser ausgetauscht worden waren, was bedeutete, dass die Menschen einfach aus ihrer Kirche hinausgeworfen wurden.“

„Das Gleiche geschah in Luhansk“, so der Großerzbischof. „Kürzlich erhielten wir auch solche Nachrichten über das Dorf Oleksandrivka im Bezirk Skadovsk, wo die russische Kirche unsere Kirche beschlagnahmt und angeblich vor Ostern einen ‚Weiheritus‘ durchgeführt hat.“

Der UGKK gehören weltweit mehr als vier Millionen Gläubige an, von denen die meisten in der Ukraine leben. Es gibt aber auch zahlreiche Gemeinden in anderen Ländern, etwa in Deutschland, Österreich und den USA.

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