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Neuer Aachener Generalvikar bezeichnet Kirche für Gesellschaft als „unverzichtbar“

Jan Nienkerke

Der neue Aachener Generalvikar Jan Nienkerke hat zu seiner Amtseinführung im Rahmen eines Gottesdienstes am Freitag betont: „Kirche ist unverzichtbar in unserer Gesellschaft.“

Er komme zu dieser Einsicht „aufgrund unseres vielfältigen Angebots in der Beratung, Seniorenhilfe oder Seelsorge“, so der Priester. „Wir ermöglichen werteorientierte Bildung in unseren Kitas und Schulen, bringen Menschen an vielfältigen Orten von Kirche zusammen und stärken durch gelebten Glauben den Zusammenhalt in der Gesellschaft. Wir stehen für Vielfalt, Toleranz, Dialog und Debatte.“

Nienkerke ging auch auf das Thema Missbrauch ein und erklärte: „Ich stehe für die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bistum Aachen, die Bischof Helmut Dieser und meine Vorgänger konsequent auf den Weg gebracht haben. Wir bleiben transparent und stellen uns unserer Verantwortung gegenüber den Betroffenen.“

Zuletzt stand das Bistum Aachen im Zusammenhang mit dem Thema Missbrauch in der Kritik, nachdem man eine Liste mit Namen nicht nur von Missbrauchstätern veröffentlicht hatte, sondern auch von weiteren Personen, die des Missbrauchs lediglich beschuldigt wurden. Der entsprechend beschuldigte Weihbischof August Peters etwa war bereits 1986 verstorben, kann sich also gegen erst seit 2020 vorliegende Vorwürfe nicht mehr verteidigen.

Am Freitag sagte Nienkerke: „Wir erleben auf allen Ebenen um uns herum Veränderungen. In unserer Gesellschaft, in unserer Kirche, im Generalvikariat, in unseren Gemeinden. Als Generalvikar freue ich mich auf meine Aufgabe, die nächsten Schritte in unserem Veränderungsprozess gemeinsam im Team und mit den Gremien beherzt weiterzuentwickeln.“

Der Aachener Bischof Helmut Dieser wünschte sich von Nienkerke einen „Führungsstil, in dem die Talente der Menschen geschätzt werden und Viele Mut und Lust bekommen, ein Teil des Ganzen zu sein mit ihren je eigenen Fähigkeiten“. Nienkerke solle „einen beteiligenden und ermöglichenden Führungsstil“ in seiner Funktion als Generalvikar entfalten, dabei aber „Ihre eigenen Talente nicht verkümmern lassen, sondern ebenfalls wirksam machen.“

Nienkerke erblickte 1972 das Licht der Welt und wuchs in Hückelhoven-Baal auf. Sein Abitur machte er 1991 am Cusanus-Gymnasium in Erkelenz, bevor es zum Theologiestudium nach Bonn und Freiburg ging. Im Jahr 1999 wurde Nienkerke zum Priester geweiht und wurde Kaplan am Niederrhein.

„Gleichzeitig nahm er berufsbegleitend das Aufbaustudium im kanonischen Recht an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster auf, das er 2005 mit dem Lizenziatsabschluss beendete“, teilte des Bistum Aachen im Juni mit. Sodann wurde er Pfarrer in Mönchengladbach-Odenkirchen sowie später Leiter der sogenannten „Gemeinschaft der Gemeinden“ Mönchengladbach-Süd.

Für das Bistum wirkte Nienkerke als Diözesanrichter und Vize-Offizial. „2015 wechselte Pfarrer Nienkerke in die Pfarrei St. Cornelius und Peter nach Viersen-Dülken und wurde Leiter der dortigen GdG“, hieß es weiter. „Anfang 2022 trat er die Nachfolge von Pfarrer Johannes Quadflieg als Regionalvikar für die Region Kempen-Viersen an und war […] im dortigen Regionalteam tätig.“

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