Redaktion, 07 Oktober, 2024 / 11:00 AM
Der seit vielen Jahren emeritierte Würzburger Weihbischof Helmut Bauer ist am Samstag mit 91 Jahren auf der Palliativstation des Würzburger Juliusspitals gestorben. Bauer war von 1988 bis 2008 aktiv als Weihbischof tätig und hat nach Angaben der Diözese „mehr als 150.000 Kinder und Jugendliche gefirmt“.
Der Würzburger Diözesanbischof Franz Jung erklärte am Sonntag, die letzten Lebensmonate von Bauer seien „für ihn zunehmend beschwerlich und von den Gebrechen des Alterns bestimmt“ gewesen.
„Eine Woche vor seinem Tod konnte ich ihn noch länger besuchen“, erinnerte Jung. „Am Krankenbett habe ich den Rosenkranz gebetet. Auch wenn er nicht mehr mitbeten konnte, war er doch innerlich dabei. Beim Singen spürte ich, wie die Melodien sein Herz erreichten und er angerührt wurde, zumal er zeitlebens die Muttergottes besonders verehrte. Kurz zuvor hatte ich ihm bereits das Sakrament der Krankensalbung gespendet.“
„Weihbischof Paul Reder und Bischof em. Friedhelm Hofmann durften am Todestag zur Mittagszeit noch bei ihm sein und ihn auf seinem letzten Wegstück begleiten“, so Jung. „Es war eine schöne Fügung, dass wir zu seiner Sterbestunde gemeinsam mit unserem Generalvikar und vielen Pilgerinnen und Pilgern aus Würzburg in Mullagh die Festmesse zu Ehren des heiligen Kilian gefeiert haben, dem Helmut in seiner Begeisterung für Irland sehr zugetan war. Die Nachricht von seinem Tod wurde von den Gläubigen in Mullagh mit großer Betroffenheit aufgenommen. Nur zu gut erinnerten sie sich an den Würzburger Weihbischof, der so herzerfrischend singen konnte.“
„Möge Weihbischof Helmut jetzt auf die Fürsprache der Gottesmutter und Patronin Frankens den ewigen Frieden finden“, erklärte Jung. „Mein Dank geht an alle, die ihn über lange Zeit hinweg zuhause und jetzt zuletzt im Juliusspital so liebevoll gepflegt haben und bei denen wir ihn in guten Händen wussten. Die Gläubigen im Bistum Würzburg darf ich um ihr Gebet für unseren verstorbenen Weihbischof bitten.“
Geboren am 18. März 1933, begann Bauer nach dem Abitur sein Philosophie- bzw. Theologiestudium und wurde am 21. Juli 1957 zum Priester geweiht. Nach vier Jahren als Kaplan in Schweinfurt ging es als Präfekt des Bischöflichen Knabenseminars ans Kilianeum Würzburg, 1964 dann als Direktor an das Studienseminar in Bad Königshofen und schließlich 1968 zurück ans Kilianeum, diesmal als Direktor.
1983 wurde Bauer Dompfarrer in Würzburg. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn 1988 zum Weihbischof für das Bistum Würzburg. Zum Bischof geweiht wurde er am 14. Oktober 1988. In seiner Zeit als Weihbischof hatte Bauer auch andere Positionen inne, etwa im Bischöflichen Ordinariat.
Nach dem altersbedingten Rücktritt von Bischof Paul-Werner Scheele im Jahr 2003 war Bauer als Diözesanadministrator für die Geschicke der Diözese Würzburg verantwortlich, bis Bischof Friedhelm Hofmann im Jahr 2004 sein Amt antrat.
Bauer reichte seinerseits im Jahr 2008 sein altersbedingtes Rücktrittsangebot im Vatikan ein, das von Papst Benedikt XVI. angenommen wurde.
Das Bistum Würzburg berichtete: „Was sich in seiner aktiven Zeit als Priester und Bischof bewährt hatte, behielt der Weihbischof auch im Ruhestand bei. Der Morgen begann mit der Feier der heiligen Messe, gefolgt von Brevier- und Rosenkranzgebet. Bei der Anbetung vor dem Allerheiligsten holte er sich Kraft und brachte die Sorgen und Anliegen, die ihm anvertraut wurden, vor Gott.“
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