Bischof Voderholzer ermutigt: „Nicht die Natürliche Intelligenz vernachlässigen!“

Redaktion, 07 Oktober, 2024 / 2:15 PM

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hat betont, vor „lauter Begeisterung über die Künstliche Intelligenz“ dürfe man „nicht die Natürliche Intelligenz vernachlässigen“: „Bücher lesen, Gedichte und Gebete auch auswendig können, Musik machen, Theater spielen, auch das Kopfrechnen nicht verlernen, Briefe schreiben, und manches mehr. Den Sinn für das Schöne pflegen.“

In einem Interview anlässlich seines bevorstehenden 65. Geburtstags, das von „NeutraublingNews“ veröffentlicht wurde, sagte Voderholzer, ihm sei seine Berufung zum Priestertum klargeworden, als es „auf das Abitur zuging und mir klar wurde, dass ich eine Entscheidung treffen muss“.

„Sehr hilfreich und prägend waren vorbildliche und überzeugende Priester, die ich kennenlernen durfte, besonders mein Religionslehrer am Gymnasium“, führte der Bischof aus, der seit 2013 für das Bistum Regensburg verantwortlich ist.

Gefragt nach dem prägendsten Erlebnis in seiner Zeit als Bischof, gab Voderholzer zur Antwort: „Einmal der Katholikentag, gleich kurz nach meinem Amtsantritt 2014, den das Bistum Regensburg damals mitausrichten durfte. Und dann der Besuch des emeritierten Papstes Benedikt bei seinem kranken Bruder Georg im Juni 2020.“

Als Bischof wolle er „meine Entscheidungen gut begründet wissen und im Einklang mit dem überlieferten Glauben und mit der Kirche weltweit. Dazu ist natürlich die theologische Reflexion, das Überdenken im Gebet wichtig. Dazu die feste Überzeugung, dass Glaube und Vernunft nicht im Widerspruch zueinander stehen, sondern der Glaube weitet und öffnet die Vernunft noch einmal.“

Voderholzer wird am Mittwoch 65 Jahre alt. 1987 wurde er für das Erzbistum München und Freising zum Priester geweiht. Als der spätere Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Müller, noch in München Dogmatik lehrte, war Voderholzer dessen Assistent. Seine eigene Promotion schloss er 1997 ab, gefolgt von der Habilitation 2004. Bis er Bischof von Regensburg wurde, lehrte Voderholzer Dogmatik und Dogmengeschichte an der Theologischen Fakultät Trier.