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Bischof Voderholzer weist Aufruf zur Nichtteilnahme am Marsch für das Leben zurück

Bischof Rudolf Voderholzer

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hat in einer Stellungnahme die Forderung der Katholischen jungen Gemeinde (KjG), die deutschen Bischöfe sollten sich nicht mehr am Marsch für das Leben beteiligen, zurückgewiesen.

Die KjG ist ein Kinder- und Jugendverband mit 80.000 Mitglieder in 24 Diözesanverbänden. Nur die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg ist ähnlich groß.

Voderholzer sagte wörtlich: „Ich kann nicht verstehen, wie man einerseits für Umwelt-, Arten- und Minderheitenschutz eintreten kann und andererseits scheinbar tatenlos bei massenhafter Abtreibung und beispielsweise auch bei der Entsorgung befruchteter Eizellen in Kinderwunschzentren oder Krankenhauslaboren zusieht.“

Die Katholische junge Gemeinde (KjG) hatte die Bischöfe nach ihrem Herbst-Bundesrat in Mannheim aufgefordert, nicht mehr am Marsch für das Leben teilzunehmen, weil dieser „regelmäßig von rechtsradikalen Akteur*innen unterstützt und organisiert“ werde, wie das Kölner Domradio berichtete.

Solange sich die Veranstalter nicht eindeutig von „extremistischen Gruppierungen“ distanzieren, sollten die deutschen Bischöfe solchen Veranstaltungen fernbleiben.

Im Zusammenhang mit dieser Forderung verwies die KjG darauf, dass die Bischöfe im Februar 2024 völkischen Nationalismus als unvereinbar mit dem Christentum verurteilt hätten. Die KjG sieht eine Teilnahme an den Aufmärschen als Widerspruch zu dieser Haltung und fordert eine klare Abgrenzung von „rechtsextremen Einflüssen“.

„Weder als Staatsbürger noch, und viel weniger, als Katholik will ich tatenlos zusehen, wie jährlich ca. 100.000 ungeborene Menschen ihrer Freiheit und Zukunft beraubt werden, Menschen, die, wenn sie die Chance dazu bekämen, einen echten Unterschied im Leben vieler weiterer Menschen machen könnten“, erklärte der Bischof dazu.

Voderholzer forderte einen „gesamtgesellschaftlichen Wandel hin zu einer Willkommenskultur für alle Menschen“. Seiner Meinung nach sind Christen seit den Anfängen der Kirche „Vorreiter“ in der Gestaltung einer „humanen Gesellschaft“.

Er erhob zudem seine Stimme gegen eine zunehmende „Enthumanisierung und Entsolidarisierung“, gestützt auf die Glaubensüberzeugung, dass „Gott den Menschen in seiner Würde wunderbar erschaffen und noch wunderbarer wiederhergestellt hat“, wie es in einem alten Gebet heißt.

Voderholzer stellte klar, dass eine pauschale Kritik an den Teilnehmern des „Marsches für das Leben“ nicht hilfreich sei. Eine solche Haltung, so der Bischof, schüre unnötige Polarisierung und sei demokratiefeindlich, da sie das Grundrecht auf freien Einsatz für den Lebensschutz behindere.

„Wer uns daran hindern will, von unserem staatsbürgerlichen Recht Gebrauch zu machen […] trägt zu einer Polarisierung der Gesellschaft bei,“ so Voderholzer. Er kündigte zudem an, die zukünftigen Termine des Marsches bereits in seinem Kalender eingetragen zu haben.

Jeder Mensch, geboren oder ungeboren, sei von Gott „gewollt und geliebt“, unterstrich der Bischof. Er fragte: „Ist das kein guter Grund für eine Demonstration für das Leben?“ Voderholzer lud zudem alle Menschen guten Willens dazu ein, sich künftigen Veranstaltungen anzuschließen.

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