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Erzbischof Heße: „Heilige sind keine Windbeutel“

Erzbischof Stefan Heße (Archivbild)

Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße hat zum Hochfest Allerheiligen betont: „Heilige sind keine Windbeutel.“ Sie seien auch „keine Mentiras“, führte Heße aus, und verwies damit auf eine Stelle in der neuen Herz-Jesu-Enzyklika Dilexit Nos von Papst Franziskus.

Dort hatte der Pontifex geschrieben: „Als wir Kinder waren, hat uns unsere Großmutter zu Karneval Schmalzgebäck gemacht, und es war ein sehr sehr leichter Teig; der Teig, den sie machte, war leicht. Dann legte sie ihn ins Öl und der Teig blähte sich auf; er blähte sich auf, und wenn wir ihn aßen, war er innen hohl. Dieses Gebäck wurde im Dialekt mentiras genannt. Und die Großmutter erklärte uns, warum: Dieses Gebäck ist wie eine Lüge, es sieht groß aus, aber drinnen ist nichts, es ist nichts Wahres drinnen, kein Inhalt.“

Stattdessen hätten Heilige „eine Mitte, ein Herz“, sagte Heße im Hamburger Dom. „Sie leben ganz aus ihrem Herzen und das heißt aus der Tiefe ihres Menschseins. Damit sind sie alles andere als hohle Typen. Weil sie aus der Kraft ihres Herzens leben, sind sie prall, voll und echt.“

„Sie machen niemandem etwas vor, erwecken keine Illusionen“, so der Erzbischof. „Im Herzen sind sie gesammelt und ganz bei sich und damit fähig, ganz beim Nächsten zu sein. Ihr Herz füllt ihr Leben zur Gänze aus. Und daraus gewinnen sie Kraft, ihr Leben zu gestalten.“

Im Herzen sei der Mensch „offen für die Begegnung mit Gott und für die Begegnung mit seinen Mitmenschen. Den Heiligen gelingt das besonders gut. Sie können in der Tiefe des Herzens mit Gott sprechen, beten. Und sie können aus der Tiefe des Herzens sich ihren Mitmenschen zuwenden, sie ansprechen, ihnen raten, sich um sie sorgen. Heiligen geht der andere zu Herzen und sie wenden sich anderen aus ganzem Herzen zu.“

Das Herz wiederum halte als einigendes Prinzip „das Innere und das Äußere zusammen“: „Unsere inneren Regungen und unsere äußeren Taten, unsere Projekte bilden eine Einheit. Bei den Heiligen kann man das manchmal daran merken, dass sie in ihren Werken geradezu aufgehen, dass sie damit eins sind. Man könnte es auch als authentisch bezeichnen.“

„Heilige machen nicht einfach ‚ihren Job‘, den sie nach Feierabend ablegen“, unterstrich Heße in seiner Predigt. „Sie legen ihr ganzes Herz in die Aufgabe hinein, die ihnen anvertraut ist.“

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