Redaktion, 13 November, 2024 / 12:00 AM
Der Münsteraner Weibhischof Stefan Zekorn hat eingeräumt, dass mache Tehmen des deutschen Synodalen Wegs weltkirchlich „mehrheitlich nicht geteilt“ werden.
„Vieles, was bei uns formuliert wird, ist in der weltweiten Kirche in Wirklichkeit keine Einzelmeinung. Manche wichtigen Themen werden aber tatsächlich mehrheitlich nicht geteilt“, sagte der Bischöfliche Beauftragte für Weltkirche im Bistum Münster in einem Interview mit dem Portal Kirche+Leben.
„Auch deshalb ist der gegenseitige Austausch so wichtig. Die Ergebnisse der gerade zu Ende gegangenen Bischofssynode in Rom werden wichtige neue synodale Prozesse auch auf Ebene der Weltkirche auslösen“, so Zekorn weiter.
Der deutsche Synodale Weg ist eine Initiative der katholischen Kirche in Deutschland, die 2019 als Reaktion auf die durch die MHG-Studie aufgearbeiteten Missbrauchsskandale ins Leben gerufen wurde. Im Zuge der Debatten der von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) getragenen Veranstaltung kam es zu Forderungen nach teils drastischen Kehrtwenden in der überlieferten Lehre der Kirche.
Die Begegnungen in der Weltkirche habe in ihm, so Zekorn, die „Erfahrung von lebendig gelebtem Glauben und tiefer Zufriedenheit“ gestärkt: „In vielen Ländern leben Christen so aus dem Glauben, dass man es in ihren Worten und in ihrem Leben mehr spüren kann als bei uns.“ Ihn fasziniere zudem „die tiefe Zufriedenheit von Menschen, die materiell viel weniger Möglichkeiten haben als wir“.
„Die Erfahrungen in der Weltkirche fordern mich heraus, danach zu suchen, wie bei uns mehr Menschen innerhalb und außerhalb der Kirche den Glauben und die reiche christliche Spiritualität entdecken und tiefer kennenlernen können“, sagte er.
Die Kirche in Deutschland habe sich „an eine materielle und personelle Ausstattung der Kirche gewöhnt, die es in fast allen anderen Ländern der Welt so nicht gibt“. Dies habe dazu geführt, dass „in vielen Bereichen Verwaltungsfragen und Hauptamtlichkeit eine zu dominante Rolle haben“: „Das geht bei uns durch geringere Finanzmittel und weniger Hauptamtliche nun zu Ende.“
So plant das Bistum Münster für 2025 mit einem Defizit von 26,1 Millionen Euro, das aus Rücklagen gedeckt werden soll. Hauptursachen sind steigende Personalkosten, sinkende Mitgliederzahlen und ein Rückgang der Kirchensteuereinnahmen, der auch mit der wirtschaftlichen Entwicklung verknüpft ist. Die langfristige finanzielle Stabilität ist dadurch gefährdet.
Mittelfristig plant das Bistum Münster bis 2030 Entlastungen in Höhe von 45 Millionen Euro im Vergleich zum Haushaltsplan 2025. Dazu sollen Anpassungen in den pastoralen Strukturen beitragen. Langfristig stellt der geschätzte Rückgang der Katholikenzahl von 1,4 Millionen (2023) auf etwa 1,1 Millionen in den nächsten zehn Jahren eine große Herausforderung dar, die auch nach 2030 weitere strategische Einsparungen erfordert.
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