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Erzbischof Burger: Wichtig für Zukunft der Kirche, „zivilgesellschaftlich präsent zu sein“

Erzbischof Stephan Burger (Archivbild)

Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger hat betont, es werde „in Zukunft für die Kirchen immer mehr darauf ankommen, zivilgesellschaftlich präsent zu sein“. Burger sprach am Dienstag in Stuttgart bei der Feier zum 50-jährigen Bestehen des Katholischen Büros Baden-Württemberg, das als Schnittstelle zwischen den Bistümern und der Landespolitik fungiert.

„In einer pluralen Gesellschaft kann eine Kirche nur so viel Gehör beanspruchen, wie sie ihr Anliegen einsichtig macht und sachlich fundiert vorträgt“, zeigte sich Burger überzeugt. Die Kirche müsse Präsenz zeigen in allen „sozialen Handlungs- und Diskursfeldern, in denen Interessen organisiert, Entwürfe einer möglichen gesellschaftlichen Zukunft erarbeitet, Widerstand gegen die strukturelle Ungerechtigkeit und die Entwürdigung von Menschen mobilisiert und so das öffentliche Gedächtnis für die tragenden Fundamente des Gemeinwesens lebendig erhalten wird“.

Das Katholische Büro gebe der Kirche vor diesem Hintergrund „ein Gesicht. Es ist mehr, als der Name vermuten lässt und lebt von der persönlichen Begleitung.“

Diözesanadministrator Clemens Stroppel, der bis zur Bischofsweihe von Klaus Krämer am 1. Dezember – dem Ersten Adventssonntag – für das Bistum Rottenburg-Stuttgart verantwortlich ist, sagte: „Wir treffen uns in einem gemeinsamen Fluchtpunkt, Staat und Kirche, Kirche und Staat ‚[i]m Bewusstsein der Verantwortung vor Gott und den Menschen, von dem Willen beseelt, die Freiheit und Würde des Menschen zu sichern, dem Frieden zu dienen, das Gemeinschaftsleben nach den Grundsätzen der sozialen Gerechtigkeit zu ordnen, den wirtschaftlichen Fortschritt aller zu fördern und entschlossen, dieses demokratische Land […] zu gestalten‘“.

Kirche und Staat seien „in Achtung der je eigenen Autonomie“ unterwegs, „auf je eigene Weise mit gegebenenfalls unterschiedlichen Mitteln und Möglichkeiten. Aber wir tun es für die gleichen Menschen, um deren Wohl des Gemeinwohls willen und partnerschaftlich. Und wir verstehen uns – das muss in Zeiten der Populisten, Demagogen und Autokraten betont werden – als Dienende.“

Winfried Kretschmann, der grüne Ministerpräsident von Baden-Württemberg, betonte: „Im politischen Handeln brauchen wir die Stimme der Kirchen für Humanität, Miteinander und Gerechtigkeit. Die kirchlichen Büros sind da wichtige Ansprechpartner für Parlamentarier, Regierende und in den Verwaltungen bei kirchenpolitischen Fragen und seelsorglichen Anliegen.“

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