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Er feierte im Gefängnis die Heilige Messe in seiner Hand

Kardinal Van Thuan

Die katholische Kirche hat Kardinal François-Xavier Nguyên Van Thuân, Koadjutorerzbischof von Saigon, der durch das kommunistische Regime in Vietnam verfolgt worden war, zum "Ehrwürdigen Diener Gottes" erklärt.

Papst Franziskus vollzog diesen neuen Schritt auf dem Weg zur Anerkennung der Heiligkeit des vietnamesischen Kardinals am gestrigen Donnerstag. Während der Audienz mit dem Präfekten der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Kardinal Angelo Amato, unterzeichnete der Papst das entsprechende Dekret.

Kardinal  François-Xavier Nguyên Van Thuân wurde am 17. April 1928 in Hue (Vietnam) geboren. Er war acht Jahre lang Bischof von Nha Trang und einige Monate Koadjutor von Saigon. Am 23. April 1975 nahmen die kommunistischen Truppen Saigon ein und übernahmen die Kontrolle  des Staates.

Nach der Machtergreifung der Kommunisten wurde Bischof  Van Thuân am 15. August 1975, dem Tag der Himmelfahrt Mariens, verhaftet und angeklagt, an einem Komplott zwischen dem Vatikan und den Imperialisten beteiligt zu sein, um einen Kampf gegen das kommunistische Regime zu organisieren.

Während der Jahre im Gefängnis folge der Bischof dem Beispiel des heiligen Paulus und schrieb Briefe an die Gläubigen.

Nach dreizehn Jahren Gefangenschaft, neun davon in Isolationshaft, wurde er freigelassen und ins Exil geschickt. Er kam nach Rom und arbeitete in der Römischen Kurie. 1998 ernannte man ihn zum Präfekten des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden.

Papst Johannes Paul II lud ihn ein, der römischen Kurie in der Fastenzeit des Jahres 2000 die geistlichen Exerzitien zu predigen. Als ihn der Papst privat empfing, um ihn zu den Exerzitien zu beglückwünschen, sagte der Erzbischof:

"24 Jahre lang habe ich die Heilige Messe mit drei Tropfen Wein und einem Tropfen Wasser in meiner Handfläche gefeiert. Nie hätte ich gedacht, dass der Heilige Vater mich einmal so empfangen würde. Wie groß ist der Herr und wie groß ist seine Liebe!"

Im Februar 2001 ernannte ihn Papst Wojtyla zum Kardinal. Kardinal Van Thuân starb am 16. September 2002.

Neue Selige

Neben der Anerkennung der heroischen Tugenden von Kardinal Van Thuân hat Papst Franziskus auch die Dekrete unterzeichnet, in denen ein Wunder auf die Fürsprache von vier Ehrwürdigen Dienern Gottes anerkannt wird, sowie das Martyrium eines weiteren Dieners Gottes. Die Kirche wird dadurch fünf neue Selige haben. Ebenso unterzeichnete er die Dekrete, die – neben Kardinal Van Thuân – sechs weitere Personen als ehrwürdig erklären.

Die weiteren Dekrete betreffen:

  • Ein Wunder auf die Fürsprache von Francisco Solanus Casey, einem Kapuziner, geboren am 25. November 1870 in Wisconsin (Vereinigte Staaten) und gestorben am 31. Juli 1957.
  • Ein Wunder auf die Fürsprache von Adela de Batz de Trenquelléon, mit Ordensnamen Maria Immaculata, Gründerin der Marianistinnen. Sie wurde am 10. Juni 1789 in Trenquelléon (Frankreich) geboren und starb am 10. Januar 1828.
  • Ein Wunder auf die Fürsprache von Clara Fey, Gründerin der Schwestern vom armen Kinde Jesu, geboren am 11. April in Aachen und gestorben am 8. Mai 1894.
  • Ein Wunder auf die Fürsprache von Josefa Saturnina Rodríguez, mit Ordensnamen Katharina von Maria, Gründerin  der Dienerinnen des Heiligsten Herzens Jesu, geboren am 27. November 1823 in Cordoba (Argentinien) und gestorben. Am 5. April 1896.
  • Das Martyrium von Lucien Botovasoa, Laie und Familienvater, Mitglied des dritten Ordens des heiligen Franziskus, geboren in Vohipeno (Madagaskar) im Jahre 1908 und aus Hass gegen den Glauben am 17. April 1947 getötet.
  • Den heroische Tugendgrad von Kardinal Elia Dalla Costa, Erzbischof von Florenz, geboren am 14. Mai 1872 in Villaverla (Italien) und gestorben am 22. Dezember 1961.
  • Den heroischen Tugendgrad von Giovanna Meneghini, Gründerin der Ursulinen vom Heiligsten Herzen Mariens, geboren am 23. Mai 1868 in Bolzano Vicentino (Italien) und gestorben am 2. März 1918.
  • Den heroischen Tugendgrad von Vicenza Cusmano, erste Generaloberin der Kongregation der Dienerinnen der Armen, geboren am 6. Januar 1826 in Palermo und gestorben am 2. Februar 1894.
  • Den heroischen Tugendgrad des Dieners Gottes Alessandro Nottegar, Laie, Familienvater, Gründer der Gemeinschaft Regina Pacis. Er wurde am 30. Oktober 1943 in Italien geboren und starb am 19. September 1986.
  • Den heroischen Tugendgrad von Edvidge Carboni, geboren am 2. Mai 1880 in Pozzomaggiore (Italien) und gestorben am 17. Februar 1952.
  • Den heroischen Tugendgrad von Guadalupe Ortiz de Landázuri, Mitglied der Personalprälatur vom Heiligen Kreuz und Opus Dei. Sie wurde am 12. Dezember 1916 in Madrid (Spanien) geboren und starb am 16. Juli 1975.

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