Nach Attentaten: Kölner Caritas warnt vor „Generalverdacht“ gegen Migranten

Eingang zu einer Caritas-Einrichtung Eingang zu einer Caritas-Einrichtung

Die Flüchtlingsbeauftragte des Diözesan-Caritasverbands für das Erzbistum Köln hat am Dienstag mit Blick auf die in den letzten Monaten verübten Attentate in Deutschland – zuletzt der Messerangriff mit zwei Todesopfern in Aschaffenburg – davor gewarnt, Migranten unter „Generalverdacht“ zu stellen.

Eine „pauschale Verdächtigung von Migranten und Migrantinnen, vor allem von Menschen mit muslimischem Hintergrund, missachtet den Menschen, der da steht“, erklärte Irene Porsch im Gespräch mit dem Kölner Domradio. „Es führt in die Irre und spaltet unsere Gesellschaft. Das dürfen wir jetzt nicht aufgeben, den gesellschaftlichen Zusammenhalt, unsere plurale Gesellschaft. Deswegen können wir nicht sagen, von Geflüchteten geht eine Gefahr aus. Es geht von einzelnen Menschen mit einer Gewaltbereitschaft eine Gefahr aus.“

Die Idee von CDU und CSU, alle Personen ohne gültige Einreisedokumente an der deutschen Grenze abzuweisen, lehnte Porsch ab: „Das europäische Recht sieht diese Möglichkeit vor in Notstandsituation, aber – so wie Friedrich Merz es fordert – ist es ein offener Angriff auf das Grundrecht auf Asyl in Deutschland. Es ist letztendlich auch die Absage an die Idee eines gemeinsamen freiheitlichen europäischen Raumes.“

Gefragt, welche Konsequenzen aus den Attentaten zu ziehen sei, sagte die Flüchtlingsbeauftragte der Kölner Caritas, man müsse „einfach weiterhin den gesellschaftlichen Zusammenhalt, unsere Demokratie hier in Deutschland stärken. Es waren am Samstag hier in Köln sehr, sehr viele Menschen auf der Straße und die haben deutlich gesagt, unser Herz schlägt für Zusammenarbeit, für Vielfalt.“

„Wir überlassen nicht der AfD, Abgrenzung und sozialer Spaltung das Feld“, betonte Porsch. „Genau das braucht es jetzt als Konsequenz, dass wir dieses stärken, dass wir uns gegenseitig zeigen, wir sind nicht allein und dass wir die Menschen auch in ihren sozialen Nöten und Ängsten ernst nehmen; ob mit oder ohne Migrationshintergrund.“

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