„Weihenotstand“: Schweizer Bischof Büchel für Frauenordination

Redaktion, 18 März, 2025 / 3:30 PM

Der Bischof des Schweizer Bistums St. Gallen, Markus Büchel, hat sich im Podcast „Laut + Leis“ des Nachrichtenportals kath.ch für die Frauenordination ausgesprochen. 

Konkret sagte Büchel: „Wir haben einen Notstand, einen Weihenotstand. Und Weihenotstand heißt für mich, wir können nur ledige Männer weihen wegen dem Zölibat. Und wir können auch keine Frauen weihen und zu Weihediensten zulassen.“ Die „Beziehung zu den Sakramenten“ verdunste dadurch „immer mehr“.

Es sei ihm ein Anliegen, dass „wir dort, wo wir mit außerordentlichen Beauftragungen vom Bischof her die Möglichkeit haben, Wege aufzutun, dass wir das auch tun“, so der Bischof weiter.

Papst Johannes Paul II. hatte die Frauenweihe bereits in seinem Apostolischen Schreiben Ordinatio sacerdotalis von 1994 verbindlich ausgeschlossen. Damals betonte er, „dass die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und dass sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben“.

Die drei Weihegrade – Diakonat, Priesteramt und Bischofsamt – sind im einen Weihesakrament miteinander verbunden, wobei die Weihe aufgrund der Tradition, des Vorbildes Christi und der beständigen Praxis der Kirche nur Männern vorbehalten ist.

„Ich bin sicher liberal. Liberal interpretiere ich als pastoral denkend. Ich denke nicht so sehr von der hohen Wissenschaft her, die ist mir auch wichtig, Theologie ist sehr wichtig“, sagte der Bischof. Er habe 20 Jahre lang als Seelsorger in einer Pfarrei fungiert, von dort wisse er, „wie die Menschen heute in ihrer Lebensexistenz da sind und was für Fragen sie haben und was für Nöte sie haben“.

Seine Vorgänger seien auch schon auf der „liberal pastoralen Seite“ gewesen. Vom Typ und vom Menschen her liebe Büchel jedoch seinen „traditionellen Glauben“. Er sei „sehr stark verwurzelt“ in der römisch-katholischen Kirche.