Vatikanstadt, 29 April, 2025 / 4:45 PM
Kardinal Rainer Maria Woelki, der Erzbischof von Köln, sieht unter den in Rom versammelten Kardinälen eine „brüderliche und herzliche Stimmung“. Woelki sprach am Dienstagnachmittag in Rom mit EWTN-Programmdirektor Martin Rothweiler und dem Romkorrespondenten von CNA Deutsch, Rudolf Gehrig. Die beiden Journalisten berichten für EWTN während der Sedisvakanz und der bevorstehenden Papstwahl täglich live aus Rom.
Die meisten Kardinäle hätten sich „lange nicht gesehen und viele freuen sich und haben sich darüber gefreut, einander wiederzusehen. So ist es mir auch gegangen.“
Bei den Generalkongregationen, den Treffen der Kardinäle zur Vorbereitung des Konklaves, herrsche „eine sehr konzentrierte, ruhige, sachliche Arbeitsstimmung“, führte Woelki aus. „Bei aller Unterschiedlichkeit und den unterschiedlichen Perspektiven, die dort natürlich eingebracht werden, aus den unterschiedlichen Teilkirchen und mit den unterschiedlichen Kulturen und Mentalitäten“, gebe es „einfach ein gutes Miteinander“. Man arbeite „sehr ruhig und sachlich“.
Inhaltlich kämen bei den Treffen der Kardinäle „alle Themen“ zur Sprache, „die jetzt schon von Bedeutung sind“. Dazu gehöre das Thema Evangelisierung, aber auch, „dass eine theologische Vertiefung stattfinden muss mit Blick auf Synodalität und das Verhältnis zwischen Synodalität und Hierarchie“.
„Es geht natürlich um gesellschaftliche Herausforderungen, also die zunehmende Säkularisierung“, fuhr Woelki fort. Auch die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz und eine diesbezügliche ethische Bewertung seien angesprochen worden.
„Es geht um die Herausforderungen, die die Kriege im letzten natürlich bedeuten, und die gesellschaftliche und politische Spaltung“, ergänzte der Kardinal. „Es geht um die Sorge, dass die Bedeutung der Demokratie augenscheinlich geringer wird und dass auf der anderen Seite aber eben Autokratien augenscheinlich im Vormarsch sind. Also das sind alles Fragen, die hier angesprochen werden.“
Woelki, für den es nach 2013 das zweite Konklave ist, reiste am Donnerstag nach Rom, wo er im Domus Sanctae Marthae wohnt. Dort werden am Ende, abgeschlossen von der Außenwelt, alle Kardinäle wohnen, die am Konklave teilnehmen.
„Ich hoffe ehrlich gesagt nicht, dass ich umziehen muss, weil ich zu faul bin, ehrlich gesagt, so ein bisschen alles wieder zu packen“, räumte Woelki ein. „Ich gebe natürlich zu, es wäre vielleicht nicht ganz fair und gerecht. Ich vermute ehrlich gesagt, dass ich nicht so ein großes Losglück habe und ich innerhalb des Hauses noch mal umziehen muss.“
Gefragt, ob es ein langes Konklave werden könnte, sagte der Erzbischof von Köln, er hoffe „auf ein kurzes Konklave, aber ich glaube, dass alles möglich ist“. Er rechne „damit, dass es nicht so schnell geht wie bei dem letzten Konklave. Aber vielleicht werde ich Lügen gestraft. Es würde mich freuen.“
Das Konklave, unterstrich Woelki, sei „kein kirchenpolitisches Ereignis“, sondern ein „geistliches Ereignis“. Es gehe darum, „wirklich den Kandidaten zu identifizieren, auch im Gebet und unter der Führung des Heiligen Geistes, den der Herr für diese Aufgabe bestimmt hat. Das ist das Entscheidende.“
Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.
Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.
Unsere Mission ist die Wahrheit. Schließen Sie sich uns an!
Ihre monatliche Spende wird unserem Team helfen, weiterhin die Wahrheit zu berichten, mit Fairness, Integrität und Treue zu Jesus Christus und seiner Kirche.
SpendenDie Besten katholischen Nachrichten - direkt in Ihren Posteingang
Abonnieren Sie unseren kostenlosen CNA Deutsch-Newsletter.