Redaktion, 20 Mai, 2025 / 3:30 PM
Mit deutlichen Worten hat der Münsteraner Weihbischof Rolf Lohmann im Interview mit der Rheinischen Post die Bedeutung der Synodalität für die Zukunft der katholischen Kirche betont. Die Reformen müssten weitergehen, „selbstverständlich auch für uns am Niederrhein“. Er verwies dabei ausdrücklich auf zentrale Aussagen von Papst Leo XIV. unmittelbar nach dessen Wahl.
So sagte Leo: „Wir müssen gemeinsam sehen, wie wir eine missionarische Kirche sein können, die Brücken baut, die den Dialog sucht, die immer offen ist, um alle mit offenen Armen zu empfangen.“ Und: „Wir wollen eine synodale Kirche sein, die den Frieden, die Nächstenliebe und die Nähe sucht, vor allem zu denen, die leiden.“
Lohmann sagte, in seinen Gesprächen mit Gläubigen in der Region, für die er als Weihbischof zuständig ist, spüre er oft „die Sehnsucht, ja das Verlangen nach den Reformen, die schon angestoßen wurden. Und darüber hinaus!“ Man müsse „weiter vorwärts gehen und in die Zukunft blicken, statt um vergangene Zeiten zu trauern“.
Der Weihbischof zeigte sich überzeugt, dass Papst Leo XIV. das Pontifikat synodal und dialogorientiert führen werde: „Mit Blick auf sein Wirken als Bischof in Peru und seine Rolle bei der Weltsynode bin ich überzeugt, dass Leo XIV. das sein will und wird: Ein Mensch, der zuhört, vermittelt und Brücken baut, der aber auch klar Stellung zu politischen und gesellschaftlichen Themen nimmt, wo es nötig ist.“
Der Papst fordere „Nächstenliebe und dass wir uns denen zuwenden, denen es schlecht geht“. Damit sei er „ein Gegengewicht zu allen, die Egoismus und eigenen Erfolg auf Kosten Schwächerer vorleben. Egal, wo auf der Welt.“
Die Wahl habe ihn persönlich bewegt, erklärte Lohmann: „Ich kann sagen, dass mich der erste Auftritt von Papst Leo XIV. sehr berührt hat. Und auch seine Namenswahl, weil sie schon darauf hinweist, dass dem neuen Papst die christliche Soziallehre ein wichtiges Anliegen sein wird. Das begrüße ich ausdrücklich.“
Auch wenn er den neuen Papst bisher nur flüchtig bei einem sogenannten ad limina-Besuch erlebt habe, teile er die Einschätzung des emeritierten Bischofs Felix Genn. „Zurückhaltend, weise, die Meinungen sammelnd, immer wieder zusammenführend, aber durchaus auch bestimmt“ – so habe Genn Robert Francis Prevost beschrieben. Lohmann ergänzte: „Mein erster Eindruck bestätigt das.“
Abschließend verwies er darauf, dass der neue Papst als ehemaliger Präfekt des Dikasteriums für die Bischöfe die Prozesse in den Ortskirchen gut kenne. Dennoch erwarte er „in naher Zukunft noch eher nicht“ die Ernennung eines neuen Bischofs für Münster. Das Bistum sei „in guten Händen“, bis ein Nachfolger für Felix Genn gefunden werde.
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