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Jugendliche können von Alten noch viel lernen, mahnt Papst Franziskus (Bericht & Video)

Papst Franziskus bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz am 22. Juni 2016

Wer alt ist, soll nicht aufhören, um ein spirituelles Leben zu ringen. Gleichzeitig sind alte Menschen aufgrufen, den jungen Menschen "geistliche Großeltern" zu sein. Das hat Papst Franziskus am heutigen Dienstag gesagt.

"Und das ist es, worum uns der Herr heute bittet: Großeltern zu sein. Die Vitalität zu haben, die den jungen Menschen zu geben ist, denn junge Menschen erwarten diese von uns; uns nicht zu sperren, unser Bestes zu geben: sie suchen unsere Erfahrung, dass unsere positiven Träume die Prophezeiung und die Arbeit weiterführen."

"Ich bitte den Herrn für uns alle, dass er uns seine Gnade gebe", sagte der Papst am 27. Juni weiter.

Franziskus feierte eine besondere heilige Messe am 27. Juni in der Paulinischen Kapelle des Apostolischen Palastes, um das 25-jährige Jubiläum seiner Bischofsweihe zu feiern. Im Jahr 1992 wurde er in Buenos Aires zum Weihbischof.

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An der Eucharistiefeier nahmen die Kardinäle Roms teil. Es war das letzte Messopfer vor Beginn der vatikanischen Sommerpause: Erst im September, wenn der Papst von seiner Apostolischen Reise nach Kolumbien zurückgekehrt ist, nimmt der Kirchenstaat seinen regulären Betrieb auf.

In seiner Predigt sprach der Papst über die erste Lesung des Tages (Genesis 13,2-18), in welcher der Dialog zwischen Gott und dem nun gealterten Abraham fortgesetzt wird. In diesem Dialog, so Franziskus, hören wir drei Imperative: "Mach Dich auf! Schau! Hoffe!"  

Abraham, so der Pontifex, war mehr oder weniger so alt wie die Anwesenden, als Gott zu ihm rief.

"Er war dabei, in den Ruhestand zu treten, in den Ruhestand, um sich auszuruhen... In dem Alter fing er an. Ein alter Mann, beschwert mit dem Gewicht des hohen Alters, dem hohen Alter, das Schmerzen bringt, Krankheit...aber Du, als wärst Du ein junger Mann, mach Dich auf, geh, geh!"

"Und uns sagte der Herr heute das gleiche: 'Steh auf! Schau! Hoffe!'" Er sagt uns, dass es nicht an der Zeit ist, unser Leben abzuschließen, nicht die Geschichte zu beenden, zu Ende zu schreiben. Der Herr sagt uns, dass unsere Geschichte noch offen ist: Sie ist offen bis zum Ende, offen mit einer Mission. Und mit diesen drei Imperativen sagt er uns die Mission: "Mach Dich auf! Schau! Hoffe!" - so Franziskus.

Der Papst predigte darüber, dass manche Leute vielleicht nicht alte Menschen um sich herum hätten, diese sogar als "Gerontokratie der Kirche" bezeichnen. Wer so rede wisse nicht, was er sage, so Franziskus: "Wir sind keine Geriatriker, wir sind Großeltern."

Und wer das nicht verstehe, der solle um die Gnade beten, es zu tun, sagte der Papst weiter.

"Großeltern, zu denen Enkelkinder aufblicken. Großeltern, die ihnen ein Sinn für das Leben geben mit ihrer Erfahrung. Großeltern, die sich nicht in der Melancholie ihrer Geschichte einschließen, sondern offen sind, diese zu teilen. Und für uns bedeutet dieses 'Mach Dich auf, Schau', Hoffe', zu 'träumen'".

Franziskus weiter: "Wir sind Großeltern, die zu träumen aufgerufen sind und und unseren Traum der heutigen Jugend zu geben: die braucht ihn".

Aufmachen, sehen, hoffen

Sich aufzumachen bedeute, eine Mission zu haben, eine Aufgabe. So wie Abraham ging, nur mit einem Zelt, ohne ein Zuhause, seien wir aufgerufen, weiter zu gehen, bis zum Ende unseres Lebens, so der Papst.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Mit der Anweisung, zu schauen, sage Gott Abraham, seinen Blick auf den Horizont zu richten, immer Aussschau zu halten, und weiter zu gehen. Der Horizont ende nicht, sondern je weiter man gehe, desto weiter gehe er auch in die Ferne.

Die dritte Anweisung, zu hoffen, beziehe sich darauf, dass Abraham eigentlich keine Kinder hätte haben können, aufgrund seines Alters und der Unfruchtbarkeit seiner Frau. Doch der Herr verspreche ihm Nachwuchs zahlreich wie die Sterne, so Franziskus, und Abraham vertraue auf das Wort Gottes.

Das ist die Art Hoffnung auf die Versprechen Gottes, die wir aufgefordert sind, zu hegen, sagte Franziskus weiter.

Zum Ende der heiligen Messe dankte der Papst Kardinal Angelo Sodano, dem Dekan des Kardinalskollegiums, dafür, dass die Kardinäle mit ihm an seinem Jubiläum die Messe gefeiert hätten.

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