Redaktion, 14 Juli, 2025 / 4:45 PM
Der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt hat in einem Interview auf katholisch.de die alarmierend niedrige Zahl der Priesterweihen in Deutschland als Spiegelbild einer tiefgreifenden Glaubenskrise bezeichnet.
Im Jahr 2024 wurden bundesweit lediglich 29 Männer zum Priester geweiht – ein neuer historischer Tiefstand. Ipolt betont, dass Berufungen vor allem aus lebendigen Glaubenszellen hervorgehen: „Wo sollten Priesterberufungen herkommen, wenn nicht aus lebendigen Zellen des Glaubens? Doch solche Zellen gibt es hierzulande immer weniger.“
Der Bischof verweist auf die von Papst Franziskus beschriebene „Erosion“ des Glaubens in Deutschland und sieht einen engen Zusammenhang zwischen schwindender Glaubenspraxis und rückläufigen Berufungen. Auch die demografische Entwicklung – weniger Kinder und eine alternde Gesellschaft – spiele eine nicht unerhebliche Rolle.
Ipolt unterstreicht, dass es heute viel Mut brauche, sich für den priesterlichen Dienst zu entscheiden: „Wer sich heute auf den Weg zur Priesterweihe begibt, ist oft in kleinen Ausbildungskommunitäten unterwegs, erlebt sich mit seinem Weg als Exot.“
Mit Blick auf mögliche Gegenmaßnahmen betont Ipolt, dass Berufungen nicht „gemacht“ werden könnten, aber förderliche Räume geschaffen werden müssten. Pfarrgemeinden und Ordensgemeinschaften hätten hier eine zentrale Aufgabe.
Als positives Beispiel hebt Ipolt die Pfarrei Wittichenau hervor, aus der in den vergangenen Jahren ungewöhnlich viele Berufungen hervorgegangen sind. Dort seien eine lebendige liturgische Praxis und ein starker sozialer Zusammenhalt prägend.
LINK-TIPP: Das vollständige Interview mit Bischof Ipolt finden Sie auf katholisch.de.
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